h'bo
Müller: Aber, Schultze, Wat is denn
los? Du schnaubst ja ordent-
lich Wut!
Schultze: Also, Müller, keeiie zehn Pferde
— pardong Autos — kriejen
mir wieder uff de Post. Et
is nich mehr zu ertragen!
Müller: Det bejreife ick nich. Die Be-
amten sind doch jetzt alle so
liebenswürdig nach den letzten
Höflichkeitserlaß.
Schultze: Na ja, aber et is doch een
jrenlicher Anblick, sie sind jetzt
alle andauernd — blau!
Müller: Au! s*hr.
Schnitze: Also »n is Heldt ooch aus
det Reichsbanner Schwarz-
Rot-Jold ausjetreten.
Müller: Ja. In die Jesellschaft hat
Heldt ooch nischt zu suchen.
Schultze: Überhaupt keen Held.
Müller: Pst! Pst!
Oie Gegenforderung!
<Jm Hauplauöschuß be» Landtag»« erNärtk der preußische
WohlsohrtSininlstcr Dr. $irt(ief»r, daß man eine Jung.
geselle»!!»»» ctroäge)
An der Slcuerquelle
Saß der Junggeselle,
Aber Blumenkränze wand er nicht.
Nein, ihm war so bänglich.
Und bedenklich länglich
War sein sonst so frohes Angesicht:
„Ach, mir ahnt und schwant es.
Ein verrucht geplantes
Attentat tut man mir tätlich an.
O du trüber, trister
Wohlfahrtsstaatsminister
Di'. Hirtensiefer! Höre, Mann!
Gib mir erst die Rechte
Ans dem Prachtgeschlechte
Der beliebten jungen Weiblichkeit!
Auch für Mitgift mußte
Bei dem Ehgeluste
Sorgen und für Reiz der Leiblichkeit.
Gib mir auch die Kröten,
Die beim Krieg vonnöten,
Stoß mich nicht in Schuld und Schulden
Gib mir Wieg' und Windel
Für das erste Kindel
Und die nöt'ge Amme obendrein!
Und zur Hauptbelohnnng
Gib mir erst 'ne Wohnung,
Komfortabel und nach meinem Sinn! —
So gefügten Falles
Tret' ich gern in alles,
Ja, auch in die Ehe mitten 'rin!!" p.
Große Aufmachung, keine Wirkungen
(Verschiedene Länder haben die ReichSrrgierung gebeten, den Reich«sparkommissar zu ihnen zu entsenden)
„Die Kinder, die die Frau da bisher ans Dicht gebracht hat, waren alle totgeboren!"
»Mehr brauchte auch nicht. Es ist ja nur, daß bas Kind einen Namen hat!"
Das Volk der Rentenempfänger
Das Wohlfahrtsamt in Regensbnrg
hat festgestellt, daß dort jeder fünfte Ein-
wohner irgendeine Fürsorge aus öffent-
lichen Mitteln bezieht. Wir wissen ja
längst, daß wir in einem reichen und
glücklichen Lande leben, in dem niemand
für sich selbst zu sorgen, sondern in dem
jeder bei der kleinsten Unebenheit nur
nach der freigebigen öffentlichen Hand
zu greifen braucht.
So' war kürzlich für ein Faschingsfest
eine Tänzerin zu einigen Vorführungen
engagiert. Diese fielen infolge Zeit-
mangels unter den Tisch. Auf Grund
der gesetzlichen Bestimmungen erhält die
Tänzerin nunmehr 26 Wochen lang
Unsallrente.
Der Kanzleioberassistent Meyer sah
sich bei Beförderung eines eiligen Dienst-
brieses veranlaßt, die Frankierung mit
einer 15-Pfg.-Marke ans seinem Privat-
bestände vorzunehmen. Er konnte später
Nachweisen,daß der Rand der verwendeten
Marke nicht 18, sondern vielmehr 19
Zähne aufgewiesen, somit eine un-
gestempelte philatelistische Seltenheit dar-
gestellt hat. Auf seinen Antrag hin
erhielt Meyer für die ihm erwachsene
Schädigung eine lebenslängliche Monats-
rente von je 10 M. aus Staatsmitteln
zugesprochen.
Die Augen des z. Zt. beschäftigungs-
losen Willibald Prietzke hatten infolge
andauernden Besuches des Sechstage-
rennens die Gewohnheit angenommen,
statt normal geradeaus zu blicken, sich
immerzu von rechts nach links im Kreise
zu drehen. Wenn dies auch Prietzke
in der Empfangnahme der Arbeitslosen-
unterstützung nicht hinderte, so bedeutet
es doch einen Schönheitsfehler, der ihm
bei der späteren Eingehung einer Ehe
stark nachteilig sein kann. Prietzke ist
deshalb für zunächst zwei Jahre ans Kosten
seiner Heimatsgemeinde in einem Hotel
zu Nizza als Pensionär einqnarticrt
worden, um durch andauernden Blick
auf die Ruhe des blauen Mittelmeeres
seine Augen gleichfalls zu beruhigen.
Der Regensburger Fall ist übrigens
von dem erstrebten Jdealzustand noch
weit entfernt. Dieser ist keineswegs
erreicht,wenn jeder fünfte Einwohner eine,
sondern vielmehr erst dann, wenn jeder
einzelne Einwohner fünf Renten bezieht.
Der erforderliche Aufwand kann bei
einiger Großzügigkeit ans Ausländs-
anleihen mit höchstens 25 prozentiger
Verzinsung leicht beschafft werden.
Was ist da weiter?
Am Hauplauöschuß de« Preußischen
Präsiden, Aar,ei« ml», daß in, Janua
stähle im Han» vorgekommen
Landtag« feilte
Was ist da weiter? Man bestahl
Das Hohe Haus nur siebenmal?
Warum denn gleich Beschwerden?
Was ist da weiter? Unbeflennt
Kann mir das ganze Parlament
Gestohlen werden!! mm.
Müller: Aber, Schultze, Wat is denn
los? Du schnaubst ja ordent-
lich Wut!
Schultze: Also, Müller, keeiie zehn Pferde
— pardong Autos — kriejen
mir wieder uff de Post. Et
is nich mehr zu ertragen!
Müller: Det bejreife ick nich. Die Be-
amten sind doch jetzt alle so
liebenswürdig nach den letzten
Höflichkeitserlaß.
Schultze: Na ja, aber et is doch een
jrenlicher Anblick, sie sind jetzt
alle andauernd — blau!
Müller: Au! s*hr.
Schnitze: Also »n is Heldt ooch aus
det Reichsbanner Schwarz-
Rot-Jold ausjetreten.
Müller: Ja. In die Jesellschaft hat
Heldt ooch nischt zu suchen.
Schultze: Überhaupt keen Held.
Müller: Pst! Pst!
Oie Gegenforderung!
<Jm Hauplauöschuß be» Landtag»« erNärtk der preußische
WohlsohrtSininlstcr Dr. $irt(ief»r, daß man eine Jung.
geselle»!!»»» ctroäge)
An der Slcuerquelle
Saß der Junggeselle,
Aber Blumenkränze wand er nicht.
Nein, ihm war so bänglich.
Und bedenklich länglich
War sein sonst so frohes Angesicht:
„Ach, mir ahnt und schwant es.
Ein verrucht geplantes
Attentat tut man mir tätlich an.
O du trüber, trister
Wohlfahrtsstaatsminister
Di'. Hirtensiefer! Höre, Mann!
Gib mir erst die Rechte
Ans dem Prachtgeschlechte
Der beliebten jungen Weiblichkeit!
Auch für Mitgift mußte
Bei dem Ehgeluste
Sorgen und für Reiz der Leiblichkeit.
Gib mir auch die Kröten,
Die beim Krieg vonnöten,
Stoß mich nicht in Schuld und Schulden
Gib mir Wieg' und Windel
Für das erste Kindel
Und die nöt'ge Amme obendrein!
Und zur Hauptbelohnnng
Gib mir erst 'ne Wohnung,
Komfortabel und nach meinem Sinn! —
So gefügten Falles
Tret' ich gern in alles,
Ja, auch in die Ehe mitten 'rin!!" p.
Große Aufmachung, keine Wirkungen
(Verschiedene Länder haben die ReichSrrgierung gebeten, den Reich«sparkommissar zu ihnen zu entsenden)
„Die Kinder, die die Frau da bisher ans Dicht gebracht hat, waren alle totgeboren!"
»Mehr brauchte auch nicht. Es ist ja nur, daß bas Kind einen Namen hat!"
Das Volk der Rentenempfänger
Das Wohlfahrtsamt in Regensbnrg
hat festgestellt, daß dort jeder fünfte Ein-
wohner irgendeine Fürsorge aus öffent-
lichen Mitteln bezieht. Wir wissen ja
längst, daß wir in einem reichen und
glücklichen Lande leben, in dem niemand
für sich selbst zu sorgen, sondern in dem
jeder bei der kleinsten Unebenheit nur
nach der freigebigen öffentlichen Hand
zu greifen braucht.
So' war kürzlich für ein Faschingsfest
eine Tänzerin zu einigen Vorführungen
engagiert. Diese fielen infolge Zeit-
mangels unter den Tisch. Auf Grund
der gesetzlichen Bestimmungen erhält die
Tänzerin nunmehr 26 Wochen lang
Unsallrente.
Der Kanzleioberassistent Meyer sah
sich bei Beförderung eines eiligen Dienst-
brieses veranlaßt, die Frankierung mit
einer 15-Pfg.-Marke ans seinem Privat-
bestände vorzunehmen. Er konnte später
Nachweisen,daß der Rand der verwendeten
Marke nicht 18, sondern vielmehr 19
Zähne aufgewiesen, somit eine un-
gestempelte philatelistische Seltenheit dar-
gestellt hat. Auf seinen Antrag hin
erhielt Meyer für die ihm erwachsene
Schädigung eine lebenslängliche Monats-
rente von je 10 M. aus Staatsmitteln
zugesprochen.
Die Augen des z. Zt. beschäftigungs-
losen Willibald Prietzke hatten infolge
andauernden Besuches des Sechstage-
rennens die Gewohnheit angenommen,
statt normal geradeaus zu blicken, sich
immerzu von rechts nach links im Kreise
zu drehen. Wenn dies auch Prietzke
in der Empfangnahme der Arbeitslosen-
unterstützung nicht hinderte, so bedeutet
es doch einen Schönheitsfehler, der ihm
bei der späteren Eingehung einer Ehe
stark nachteilig sein kann. Prietzke ist
deshalb für zunächst zwei Jahre ans Kosten
seiner Heimatsgemeinde in einem Hotel
zu Nizza als Pensionär einqnarticrt
worden, um durch andauernden Blick
auf die Ruhe des blauen Mittelmeeres
seine Augen gleichfalls zu beruhigen.
Der Regensburger Fall ist übrigens
von dem erstrebten Jdealzustand noch
weit entfernt. Dieser ist keineswegs
erreicht,wenn jeder fünfte Einwohner eine,
sondern vielmehr erst dann, wenn jeder
einzelne Einwohner fünf Renten bezieht.
Der erforderliche Aufwand kann bei
einiger Großzügigkeit ans Ausländs-
anleihen mit höchstens 25 prozentiger
Verzinsung leicht beschafft werden.
Was ist da weiter?
Am Hauplauöschuß de« Preußischen
Präsiden, Aar,ei« ml», daß in, Janua
stähle im Han» vorgekommen
Landtag« feilte
Was ist da weiter? Man bestahl
Das Hohe Haus nur siebenmal?
Warum denn gleich Beschwerden?
Was ist da weiter? Unbeflennt
Kann mir das ganze Parlament
Gestohlen werden!! mm.