Pecunia non ölet!
Nach dem alten Grundsätze: Geld regiert die Welt!
ist jetzt Rumänien als erster europäischer Staat zu der
Erkenntnis gelangt, daß man wie die Welt so auch sein
eigenes Land vom Geld regieren lassen müsse.
Demgemäß sollen in Zukunft alle öffentlichen Ämter
nicht mehr llonoris causa vergeben, sondern gegen Meist-
gebot versteigert werden.
Der kleine Anfang, den man bereits geniacht hat, in-
dem man, wie die „Drepatea" meldet, im Distrikt Bihor
den Posten eines Präfekten mit 200000, den Posten eines
Oberbürgermeisters mit 50000 Lei usw. „losgeschlagen"
hat, ist von den stets geldbedürftigen Staatskassen so bei-
fällig begrüßt worden, daß man auf dem betretenen Weg
rüstig weiterschreiten will.
Zur Zeit im Amt befindliche Würdenträger sollen ent-
sprechende Nachzahlungen leisten, wenn sie nicht.Gefahr
lausen wollen, von kapitalkräftigen Bewerbern „ausge-
steigert" zu werden. Die seit acht Tagen an der Pariser
Börse gehandelten rumänischen Ministerposten erfreuen
sich sprungartiger Kurssteigerungen. Für den derzeitigen
Ministerpräsidcnte» (seinen Namen wollen wir delikatesse-
halber verschweigen!) ist eine finanzielle Stützungsaktion
im Gange.
Der Plan, den ganzen staatlichen Betrieb zwecks peku-
niärer Ausbeutung einem amerikanischen Lei-Milliardär-
Konsortium in Bausch und Bogen gegen eine entsprechende
Abfindungssumme zu übergeben, befindet sich in Venti-
lation. Da Morgan daraus besteht, auch den rumänischen
Königsposten als Auktionsobjekt mitzuübernehmen, trägt
sich König Michael — um sich zu behaupten — mit
dem Gedanken, seinen gesamten Spielwarenbcstand zu
versilbern. 0. w.
'Üerfangen. Sie von der
'U.fir das Reifezeugnis
Wir unterziehen die verschieden-
sten Uhrengattungen einer strengen
Qualitätsprüfung — u. das Zeugnis
für die bestandene Prüfung heisst
„ZENTRA“. — So sind Sie in der an-
genehmen Lage, Genauigkeit, Zuver-
lässigkeit u. Ausdauer ein er Uhr schon
von feinem beim Kauf beurteilen zu können, und
Geschmack nicht erst, wenn es zu spät ist. — Sie
und gesun- haben nichts weiter nötig, als darauf
der Kritik. zu achten, dass die Uhr das ZENTRA-
Zeichen trägt, u. Sie wissen, dass sie
die Qualitätsprüfung bestanden hat.
ZENTRA-Uhren nur In Fachgeschäften mit
dem ZENTRA-Wappenl
Äraun auf Birsche!
Im August v. I. hatte der Berliner „Tag" unter der
Überschrift „Im Jagdrevier der Schorfgemcinde" ein
Feuilleton veröffentlicht, darin u. a. von der jagdlichen
Umsicht Hindenburgs und Eberts die Rede war im Gegen-
satz zu den anscheinend weniger jagdgerechten Weidmanns-
lugenden des preußischen Ministerpräsidcnte», dem, wie
der Aufsatz behauptete, „der Finger ziemlich locker ant
Abzug sitzt". Daraufhin hat vr. h. c. Braun gegen den
Chefredakteur des Blattes auf Grund des Republikfchutz-
gesetzes Strafantrag wegen Beleidigung gestellt.
Und das wahrlich mit vollem Recht! Mag auch Herr
Braun hie und da wirklich daneben oder über das Ziel
hinausschießen, so tut der unverantwortliche Chefredakteur
doch mindestens dasselbe, wenn er den preußischen Minister-
präsidenten für keinen „treff'llichen Schützen hält! Denn,
das wissen wir doch alle: Braun, der als echter Nimrod
von altem „Schrot und Korn" die Flinte nicht ins Korn
geworfen und sein Pulver noch längst nicht verschossen
hat, es im Gegenteil so trocken hält, wie der Redakteur
es anscheinend »och nicht hinter den Ohren ist, versteht
nicht nur Böcke, sondern auch zündende Blicke zu schießen,
wenn ihm republikanisches Freiwild in den Schuß kommt:
dann aber schießt er nicht wie der deutschnationale Skribent
ins Blaue, sondern ins Schwarze, d. h. genauer gesagt:
ins Schwarz—weiß—rote!
Wenn überhaupt etwas, so könnte der ziellose Chef-
redakteur in seiner Kritik das Eine höchstens bemängeln,
daß Braun Deutschlands Abrüstung gefährdet. Denn
daß sich ein waschechter Sozi wie er noch immer mit
militaristischen Waffen und Mordwerkzcngen abgibt, wie
Gewehr und Büchse, Pulver und Blei es sind, ist wirklich
zum — schießen! kiki.
ZENTRA
Die Qaro.ntie-llhr Deutscher Uhrmacher
Wer lachen will, der lese:
Kuddelmuddel
(Line Sammlung der lustigsten Stilblüten und Druck-
fehler aus dem Briefkasten des „Kladderadatsch"
Glossiert und herausgegeben von Max Brinkmann
preis gebunden i,50 Reichsmark
Durch alle Äuchhandlungen zu beziehen
A.HofmannLfCo.,G.m.b.H.,BerlinSW48
Wilhelmstr. 9
Arterienverkalkung
’ern, Gieht, Rheuma sind in heutiger Zeit keine seltenen Erscheinungen.
Radiosclerin (B. p. Wz. Nr. 313S44),
Die Reinigung u
Sdiiegan/Sllen u
Gi- alle Nummern des „6 l a d d c r a b a t f ch". Und wenn Eie dann am Schluß des Wahres eine Origi-
nal < Einbandbcckefilr den ganzen Jahrgang beziehen, bann haben Sie mit jedem gebundenen Jahrgang
eine im Spiegel der Satire und der Karikatur gesehene Chronik der politischen und gesellschaftlichen Er-
eignisse und ein wertvolles Werk Ihrer privalbibliothek. - ErgänzenSie schon jetzt die Ihne» fehlenden
i Nummern dieses Jahrgangs: am Ende des JahreS ist Nachlieferung vielleicht nicht mehr möglich.
Nach dem alten Grundsätze: Geld regiert die Welt!
ist jetzt Rumänien als erster europäischer Staat zu der
Erkenntnis gelangt, daß man wie die Welt so auch sein
eigenes Land vom Geld regieren lassen müsse.
Demgemäß sollen in Zukunft alle öffentlichen Ämter
nicht mehr llonoris causa vergeben, sondern gegen Meist-
gebot versteigert werden.
Der kleine Anfang, den man bereits geniacht hat, in-
dem man, wie die „Drepatea" meldet, im Distrikt Bihor
den Posten eines Präfekten mit 200000, den Posten eines
Oberbürgermeisters mit 50000 Lei usw. „losgeschlagen"
hat, ist von den stets geldbedürftigen Staatskassen so bei-
fällig begrüßt worden, daß man auf dem betretenen Weg
rüstig weiterschreiten will.
Zur Zeit im Amt befindliche Würdenträger sollen ent-
sprechende Nachzahlungen leisten, wenn sie nicht.Gefahr
lausen wollen, von kapitalkräftigen Bewerbern „ausge-
steigert" zu werden. Die seit acht Tagen an der Pariser
Börse gehandelten rumänischen Ministerposten erfreuen
sich sprungartiger Kurssteigerungen. Für den derzeitigen
Ministerpräsidcnte» (seinen Namen wollen wir delikatesse-
halber verschweigen!) ist eine finanzielle Stützungsaktion
im Gange.
Der Plan, den ganzen staatlichen Betrieb zwecks peku-
niärer Ausbeutung einem amerikanischen Lei-Milliardär-
Konsortium in Bausch und Bogen gegen eine entsprechende
Abfindungssumme zu übergeben, befindet sich in Venti-
lation. Da Morgan daraus besteht, auch den rumänischen
Königsposten als Auktionsobjekt mitzuübernehmen, trägt
sich König Michael — um sich zu behaupten — mit
dem Gedanken, seinen gesamten Spielwarenbcstand zu
versilbern. 0. w.
'Üerfangen. Sie von der
'U.fir das Reifezeugnis
Wir unterziehen die verschieden-
sten Uhrengattungen einer strengen
Qualitätsprüfung — u. das Zeugnis
für die bestandene Prüfung heisst
„ZENTRA“. — So sind Sie in der an-
genehmen Lage, Genauigkeit, Zuver-
lässigkeit u. Ausdauer ein er Uhr schon
von feinem beim Kauf beurteilen zu können, und
Geschmack nicht erst, wenn es zu spät ist. — Sie
und gesun- haben nichts weiter nötig, als darauf
der Kritik. zu achten, dass die Uhr das ZENTRA-
Zeichen trägt, u. Sie wissen, dass sie
die Qualitätsprüfung bestanden hat.
ZENTRA-Uhren nur In Fachgeschäften mit
dem ZENTRA-Wappenl
Äraun auf Birsche!
Im August v. I. hatte der Berliner „Tag" unter der
Überschrift „Im Jagdrevier der Schorfgemcinde" ein
Feuilleton veröffentlicht, darin u. a. von der jagdlichen
Umsicht Hindenburgs und Eberts die Rede war im Gegen-
satz zu den anscheinend weniger jagdgerechten Weidmanns-
lugenden des preußischen Ministerpräsidcnte», dem, wie
der Aufsatz behauptete, „der Finger ziemlich locker ant
Abzug sitzt". Daraufhin hat vr. h. c. Braun gegen den
Chefredakteur des Blattes auf Grund des Republikfchutz-
gesetzes Strafantrag wegen Beleidigung gestellt.
Und das wahrlich mit vollem Recht! Mag auch Herr
Braun hie und da wirklich daneben oder über das Ziel
hinausschießen, so tut der unverantwortliche Chefredakteur
doch mindestens dasselbe, wenn er den preußischen Minister-
präsidenten für keinen „treff'llichen Schützen hält! Denn,
das wissen wir doch alle: Braun, der als echter Nimrod
von altem „Schrot und Korn" die Flinte nicht ins Korn
geworfen und sein Pulver noch längst nicht verschossen
hat, es im Gegenteil so trocken hält, wie der Redakteur
es anscheinend »och nicht hinter den Ohren ist, versteht
nicht nur Böcke, sondern auch zündende Blicke zu schießen,
wenn ihm republikanisches Freiwild in den Schuß kommt:
dann aber schießt er nicht wie der deutschnationale Skribent
ins Blaue, sondern ins Schwarze, d. h. genauer gesagt:
ins Schwarz—weiß—rote!
Wenn überhaupt etwas, so könnte der ziellose Chef-
redakteur in seiner Kritik das Eine höchstens bemängeln,
daß Braun Deutschlands Abrüstung gefährdet. Denn
daß sich ein waschechter Sozi wie er noch immer mit
militaristischen Waffen und Mordwerkzcngen abgibt, wie
Gewehr und Büchse, Pulver und Blei es sind, ist wirklich
zum — schießen! kiki.
ZENTRA
Die Qaro.ntie-llhr Deutscher Uhrmacher
Wer lachen will, der lese:
Kuddelmuddel
(Line Sammlung der lustigsten Stilblüten und Druck-
fehler aus dem Briefkasten des „Kladderadatsch"
Glossiert und herausgegeben von Max Brinkmann
preis gebunden i,50 Reichsmark
Durch alle Äuchhandlungen zu beziehen
A.HofmannLfCo.,G.m.b.H.,BerlinSW48
Wilhelmstr. 9
Arterienverkalkung
’ern, Gieht, Rheuma sind in heutiger Zeit keine seltenen Erscheinungen.
Radiosclerin (B. p. Wz. Nr. 313S44),
Die Reinigung u
Sdiiegan/Sllen u
Gi- alle Nummern des „6 l a d d c r a b a t f ch". Und wenn Eie dann am Schluß des Wahres eine Origi-
nal < Einbandbcckefilr den ganzen Jahrgang beziehen, bann haben Sie mit jedem gebundenen Jahrgang
eine im Spiegel der Satire und der Karikatur gesehene Chronik der politischen und gesellschaftlichen Er-
eignisse und ein wertvolles Werk Ihrer privalbibliothek. - ErgänzenSie schon jetzt die Ihne» fehlenden
i Nummern dieses Jahrgangs: am Ende des JahreS ist Nachlieferung vielleicht nicht mehr möglich.