Dieses Älatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
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Beftkllunge» nehmen auch alle Buchhandlungen. Bahnhaflbuchhandlungen und ZeilungshLndler enlgege»
Deriag des Kladderadatsch, A. Hofmann S Co. G. m. b. H., Äerlin LV 4S, Dilhelmstr. S
Alle Rechi« tür lämlliche llrltkel und Jllullraiianen «arbehallen. Nachdrucke au« dem tkladderadalich sind nur mit antdriicklichrr »enehmigun,
der Berlagshandlung geftailel. Copyright by H. Hofmann & So. Berlin.
Wochensang
Sieh da, beisammen sind die Männer
Aus den verschiedensten Partein.
Bedächtig aber spricht der Kenner:
Das geht selbst nicht in England! Nein!
Nun ja. Indes, ob grau in grau denn
Der Weise auch die Zukunft malt:
Man sicht den Reading neben Snowden
Und Baldwin neben Macdonald.
Zunächst versank dort jedensalles,
Was klein und schal, und brach entzwei. —
Wir singen „Deutschland über alles!
Und über Deutschland — die P a r t e i
Wilhelm Maabe
geboren zu Eschershausen am 8. September 1831
Wo ist die Zeit, die dp beschrieben?
Wo ist ihr Haffen und ihr Lieben.
Wo ist ihr tiefer Zauber blieben.
Der Zauber der Bescheidenheit?
Ach, sie ist hin mit all dem Schönen,
Wir muhten uns von ihr entwöhnen:
Kaum dringt von ferne noch ihr Tönen
In diese götterlose Zeit.
And soll uns Sehnsucht nicht erfaffen
Mach stillen Winkeln, engen Gaffen,
Mach allem, was wir längst verlassen.
Wells manchem überwunden schien?
Ins All — die Stille ward zur Fabel —
Auf Welle 9E kräht jeder Schnabel.
Im Dutzend ragt der Turm von Babel —
Dekord ist Trumpf. Trumpf ist der Spleen I
Bom Elm bis Alm die Autos sausen
Kaum länger, als vorzelt mit Pausen
Von Helmstedt bis nach Eschershausen
Die Post gemütlich rückte vor.
Das Posthorn schweigt, die Hupen heulen.
Den Walzer schlug der Jazz mit Keulen.
Dem schalsten Witz erhöht man Säulen.
And tot im Staub liegt der Humor.
And doch — der tiefen, deutschen Seele,
Ob es der Lärm der Zeit auch hehle,
Schlägt manchmal mit melodischer Kehle
Ganz ferne noch die Nachtigall.
Kaum wagt die Seele, sich zu freuen.
Zaghaft, als müsse sie sich scheuen.
Zu horchen, frei von all dem Meuen,
Auf den vertrauten, sühen Schall.
Dann lauscht dem Rauschen sie der Rüstern,
Dann sucht die Gaffen sie. die düstern.
Hört hier ein junges Pärchen flüstern.
Dort Hufgetrappel auf dem Damm:
Freut sich an Rosen, Nelken. Flieder
And denkt der langverschollenen Lieder,
Träumt von der großen Liebe wieder.
Voll Dank, dah sie von deutschem Stamm.
So lebe — nie darfst du uns sterben —
Du deutscher Dichter, unseren Erben.
Dah gegen schleichendes Verderben
Der Geist des deutschen Bluts gefeit I
Wir, auch wer niemals dich gelesen,
Wir müssen, wollen wir genesen.
Ganz raabisch sein, wie wir gewesen.
Ja. deutsch in Zeit und EwigkeitI
•labbtralxtlt
ve,»g«rret« »ierirlILdrlich 7 RtliJInar!. tireh eam Sttlaj 7,50 Stiilmar!. Ski Stjaj durch die B-il-ntiulleu »»»»«Ich «M. ».4»
Beftkllunge» nehmen auch alle Buchhandlungen. Bahnhaflbuchhandlungen und ZeilungshLndler enlgege»
Deriag des Kladderadatsch, A. Hofmann S Co. G. m. b. H., Äerlin LV 4S, Dilhelmstr. S
Alle Rechi« tür lämlliche llrltkel und Jllullraiianen «arbehallen. Nachdrucke au« dem tkladderadalich sind nur mit antdriicklichrr »enehmigun,
der Berlagshandlung geftailel. Copyright by H. Hofmann & So. Berlin.
Wochensang
Sieh da, beisammen sind die Männer
Aus den verschiedensten Partein.
Bedächtig aber spricht der Kenner:
Das geht selbst nicht in England! Nein!
Nun ja. Indes, ob grau in grau denn
Der Weise auch die Zukunft malt:
Man sicht den Reading neben Snowden
Und Baldwin neben Macdonald.
Zunächst versank dort jedensalles,
Was klein und schal, und brach entzwei. —
Wir singen „Deutschland über alles!
Und über Deutschland — die P a r t e i
Wilhelm Maabe
geboren zu Eschershausen am 8. September 1831
Wo ist die Zeit, die dp beschrieben?
Wo ist ihr Haffen und ihr Lieben.
Wo ist ihr tiefer Zauber blieben.
Der Zauber der Bescheidenheit?
Ach, sie ist hin mit all dem Schönen,
Wir muhten uns von ihr entwöhnen:
Kaum dringt von ferne noch ihr Tönen
In diese götterlose Zeit.
And soll uns Sehnsucht nicht erfaffen
Mach stillen Winkeln, engen Gaffen,
Mach allem, was wir längst verlassen.
Wells manchem überwunden schien?
Ins All — die Stille ward zur Fabel —
Auf Welle 9E kräht jeder Schnabel.
Im Dutzend ragt der Turm von Babel —
Dekord ist Trumpf. Trumpf ist der Spleen I
Bom Elm bis Alm die Autos sausen
Kaum länger, als vorzelt mit Pausen
Von Helmstedt bis nach Eschershausen
Die Post gemütlich rückte vor.
Das Posthorn schweigt, die Hupen heulen.
Den Walzer schlug der Jazz mit Keulen.
Dem schalsten Witz erhöht man Säulen.
And tot im Staub liegt der Humor.
And doch — der tiefen, deutschen Seele,
Ob es der Lärm der Zeit auch hehle,
Schlägt manchmal mit melodischer Kehle
Ganz ferne noch die Nachtigall.
Kaum wagt die Seele, sich zu freuen.
Zaghaft, als müsse sie sich scheuen.
Zu horchen, frei von all dem Meuen,
Auf den vertrauten, sühen Schall.
Dann lauscht dem Rauschen sie der Rüstern,
Dann sucht die Gaffen sie. die düstern.
Hört hier ein junges Pärchen flüstern.
Dort Hufgetrappel auf dem Damm:
Freut sich an Rosen, Nelken. Flieder
And denkt der langverschollenen Lieder,
Träumt von der großen Liebe wieder.
Voll Dank, dah sie von deutschem Stamm.
So lebe — nie darfst du uns sterben —
Du deutscher Dichter, unseren Erben.
Dah gegen schleichendes Verderben
Der Geist des deutschen Bluts gefeit I
Wir, auch wer niemals dich gelesen,
Wir müssen, wollen wir genesen.
Ganz raabisch sein, wie wir gewesen.
Ja. deutsch in Zeit und EwigkeitI
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