Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Dieses Statt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
Schluß der Redaktion: 20. Oltober 1933

Wareu's wirklich die Finanzen,

Die des Parlamentes Schranzen
Zwangen, aus der Reih' zu tanzen,
Oder war's nicht doch im ganzen
So, wie meist, auch diesmal die
Liebe Rüstungsindustrie?

L6ou Blum, ein sozialer
Super-ultra-radikaler,

Ganz und gar marxist'schcr Prahler,
Sollte nur ans Lust nach Wahl er,
Nur aus Neid und innerm Weh
Gestürzt er haben Daladier?

Nein, cs Ivar nur Menschlichkeit,

Die Herrn Blum trieb zu dem Streit,
Denn zum Frieden war bereit

W 0 ch e n s a n g

Daladier; Versöhnlichkeit
Wollt er für Europa schassen
Und zerstören alle Waffen.

Solches Tun, meint Leon Blum,

War' abscheulich teils, teils dumm,

Und geschehen war' es um
Das Rüstungsunternehmertum.

Brotlos wären, wenn dies pleite,

Alle braven Arbeitsleute.

Moral: ein wahrer Sozialist
— in Marx versteht sich — der nur ist,
Der treulich sorgt, daß für den Zwist
Der Welt man stets gewaffnet ist,

Damit der schlichte Arbeitsmann
Teils schaffen und teils — sterben kann.

*

*

Wahl-Spruch

Deutschland, trage hoch dein Haupt:
Dir lebt der Mann, der an dich glaubt!
Deutschland, blüh' empor aufs neue:
Es leben Männer dir der Treue!

Deutschen Schicksals Dramaturg:
Schützt und liebt dich Hindenburg!
Ehrerfüllten Friedens Mittler
Bürgt mit seinem Kopf dir Hitler!

Wo die Ehre und die Pflicht
Mit Gott aus solchen Männern spricht,
Da, mein Volk, ist nicht mehr weit
Der Weg zu Deutschlands Herrlichkeit!

Deutsche, Brüder allzumal,

Alle steht zu einer Wahl,

Alle steht zu einer Lehre:
Deutschland wählt selbst seine Ehre!

Eurer Gegner Hastgetriebe
Schlagt es durch den Geist der Liebe!
geigt es aller Welt aufs neue:

„Das Mark der Ehre ist die Treue!"

Kladderadatsch.
 
Annotationen