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Chutzbe

„Ich möchte eine Karte mit Ahnenfesisieilungsrabatt nach Neutomischl!"

Gegen die Vereinsmeierei
Nach Blättermeldungen soll behörd-
licherseits ernstlich gegen die Auswüchse
der Vereinsmeierei vorgegangen wer-
den. Viele kleine Vereine werden in-
folgedessen sich auflösen. Da die Ver-
einsmeier aber ohne Verein nicht leben
können, so hat man sich entschlossen,
einen großen „Verein ehemaliger Ver-
einsmitglieder" zu bilden. sll_

Französische Lektion
Das Kabinett Sarraut wurde im Zu-
sammenhänge mit der Kürzung der
Beamtengehälter gestürzt.

Wie kann man sich das erklären? In
Paris wird doch französisch gesprochen,
und dennoch lautet dort der Reim auf
kürzen — stürzen. ,,

Arme Filmstars!

Bei einem gewaltigen Buschbrand in
der Nähe von Los Angeles wurde auch
eine große Zahl der dortigen, Holly-
wooder Filmstars gehörigen palast-
artigen Villen ein Raub der Flammen.

Nun haben die Filmstars so viel Asche
und sind Wohl doch nicht zufrieden! k. s

Vox populi — vox studiosi!

Dr. Hausier und Dr. Ohmcke, zwei
deutsche Forscher, haben durch ultra-
violette Strahlen sestgestellt, daß die
Pigmentsärbungen bei grünen Früchten
und bei der menschlichen Haut auf den
gleichen chemischen Vorgängen beruhen.

Mit Recht bezeichnet also der deutsche
Volksmund schon lange gewisse unreife
Menschen als Früchtchen! k 8.

Müller: Sag mal, Schultze,. Wat is

eijentlich bei bet Radio een
Einkreisapparat? Det muß
doch Wat Besonderes bedeuten!
Et soll sojar een Patent da-
druff jejeben sein!

Schultze: Ja, Müller, det kann ick ooch
«ich sagen. Über Einkreis-

apparate wceß ick nur, det
Eduard von England eenen
jehabt haben muß. Wat Be-
sonderes hat der jedenfalls be-
deutet. Und patentieren hätt
er ihn sich ooch lassen können!

Müller: Jetzt wird die Harzwasser-
leitung jebaut, die aus'm Harz
Wasser nach Bremen' leiten

Schultze: Na, da müssen aber mächtig

jute Filter injebaut werden.

Müller: Woso denn, det Harzwasser is
doch jewiß klar?

Schultze: Na, aber wenn se in Bremen
nu mal 'n janzen Brocken in’t
Wasser finden?

Müller: Nu wird et ja doch zu eener
Verständijung mit Frankreich
kommen.

Schultze: Ausjeschlossen!

Müller: Wieso denn, det Volk will doch
dort ooch eenen ehrlichen
Frieden?

Schultze: Det schon — aber weeßte, bis
der eene Kabinettschef nach
Berlin kommt, habense in
Paris schon wieder eenen
andern! weor.

Müller: Stimmt denn det, det der
Jemäldedieb Blaich in Wirk-
lichkeit eenen janz andern.
Namen hat?

Schultze: Hm, ick Hab ihm jesehen, als
er erwischt worden und als
der Rembrandt-Klauer sest-
jestellt wurde — da war er
wirklich bleich. ' m.i.

Mischehen

Eine Ehefrau, die vor der national-
sozialistischen Revolution einen Nicht-
arier geheiratet hatte, hat ihre Ehe
wegen Irrtums angefochten. Das
Kammergericht hat den Klageanspruch
auf Scheidung abgelehnt mit der Be-
gründung, daß kein Irrtum über
„Eigenschaften" des Ehepartners dar-
aus hergeleitet werden könne, daß später
die Rasiezugehörigkeit anders bewertet
würde.

Das Kammergericht hat eine feine
Nase. Der Braten riecht zu sehr nach
Konjunktur. sog.
 
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