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Dichter in Schweiß. (Berlin, vr. F. K.):
Auf dem uns zugesandtcn Ausschnitt aus
einer Berliner Zeitung lesen wir eine
schwungvolle Klage über die Unbeständig-
keit des Wetters und pieken folgende zwei
Zeilen fest:

.. und auf alle Fälle ist immer Berdruß,
und das soll nun regeln der alte Petrus."
Sie fragen, ob man „Petrus" auf „Ver-
druß" reimen kann. Man kann, aber es
ist Sünde. Um ihre Schwere ins rechte
Licht zu rücken, erweitern wir den Fall
um zwei Beispiele, die wohl restlos klar-
machen, wohin die Reimerei führt, wenn
sie vom Schriftbild ausgeht statt vom
allein fcligmachenden Klang. Hören Sic-
Es hatte Kopfweh Agamemnon,
drum nahm er flugs ein Pyramidon.
Oder, ebenso arg:

Ein Bächlein treibt zwei Wassermühlen,
der Tropfen reicht für Azetylen.

Gynäkologisch - Symbolisches. (Königs-
berg i. Pr. W. D.): Uber eine unerwar-
tete Ankunft Adebars auf dem Groß-Bcr-
liner Bahnhof Hermsdorf wird in der
„Königsberger Allgemeinen Zeitung" vom
!>. Februar 1937 berichtet: unter anderem
lesen wir: „Unter bester sachverständiger
Obhut erblickte denn auch bald ein stram-
mer Junge, unser jüngster Berliner Mit-
bürger, das Licht der Welt in Gestalt der
Bahnhofslampen." Dunncrschlagundhagel,
hatte der Bengel mit der ihm von einem
rätselhast-neckischen Raturspicl verliehenen
Körpcrform ein Glück! Denn wenn ihm,
was wir doch vernünftigerweise annehmcn
wollen, der Kopf an der Stelle sitzt, wo sich
bei den Bahnhofslatcrnen der Beleuch-
tungsapparat befindet, nämlich ganz oben,
hätte er ohne Frage wohlbegrllndete Aus-
sicht, in seinem späteren Leben ein „Heller
Kopf", wo nicht gar „Oberbeleuchtungs-
inspektor" zu werden.

Zeuge Wieland. (Salzburg. R. Sch.) :
In einem uns ohne nähere Angabe zuge-
sandten „Sonntagsblatt" findet sich die

Erzählung „Amor im Reiche Nepomuks",
mit folgenden Worten beginnend: „Blö-
des Kleinftadtneft irgendwo im Tschechen-
land. Immerhin befinden sich darin zwei
Konditoreien, drei Lichtspielhäuser und ein
— Herrengarderobegeschäft; das einzige
schöne Weib am Ort besitzt natürlich
der hier tätige Zuschneider Ignatz
Wrubbel." Sie mokieren sich, verehrter
Einsender, über das „natürlich" an dieser
Stelle und meinen, daß Sie bisher noch
nichts davon gehört hätten, daß die Schnei-
der ganz besondere Günstlinge der Liebes-
göttin wären. Run, wir verzeihen Ihnen

Wer ist's?

Du trafst ihn heute und sprachst mit ihm,
du kennst ihn gut. keineswegs intim.

Wie heißt er gleich 7 Keinen Schimmer! Stein?
Oer Name fällt dir grad seht nicht ein.

Er heißt nicht Schulze und heiß! nicht Groh ...
er ist ganz einfach Herr Sowieso.

Ihre Unkenntnis und fragen nur: er-
scheint^ nicht durchaus erklärlich, daß grade
die Angehörigen dieses Berufs, deren
Augen sozusagen auf Taille geschult sind,
einen auserlesenen Geschmack für schöne
Frauen besitzen? Bitte, lasten Sic sich
außerdem von unserem berühmten Dichter
Ehristoph Martin Wieland belehren, der
seinen entzückenden Sang von „Hann und
Eulyenheh" mit den Versen beginnt:

Es war einmal zu Samarkand
ein junger Schneider, Hann genannt:
der hat ein feines junges Weib
sich zugelegt für seinen Leib.

Eine Hose, eine halbe — in Calbe.
(Ealbe a. d. Saale. P.): In Rr. 2675 des
„Deutschen Kriminalpolizeiblatts" lesen
wir unter „Bekanntmachungen über ver-
übte Straftaten": „Tankstelleneinbruch in
Lust, Kr. Calbe (S.). In der Nacht zum
25. I. 37 öffnete Dieb eine Tankstelle mit
Nachschlüssel und entnahm, nachdem er das
Vorhängeschloß am Zapshebel abgeristen
hatte, etwa 35 Liter Benzin. Er wurde
überrascht und ließ eine 50-Liter-Benzin-
kanne, 1 leeren Sack und Hosenbein einer
bla. Monteurhose zurück." Auch wenn kei-
nerlei Belohnung für die Mithilfe zur Er-
greifung des Täters ausgesetzt sein sollte,
erlauben wir uns darauf aufmerksam zu
machen, daß nachfolgender Hinweis von
einigem Wert sein könnte: Wenn der Kerl
nämlich ein einzelnes Hosenbein seiner
blauen Monteurhose — ganz gleich, ob das
rechte oder das linke — in seiner tlbcr-
raschung am Ort der Tat zurückgelasten
haben sollte, so vermöchte man ihn dadurch
ausfindig zu machen, daß man auf alle
jene Personen scharf acht gäbe, die, nur
mit einem blauen Hosenbein bekleidet, in
der Umgegend von Calbe umherlaufcn.
Vielleicht hat aber auch der Setzer des
„Kriminalpolizciblatts" dem Täter, eine
grobe einseitige blaue Hosendummheit, die
er in Wirklichkeit als gewitzter Junge gar
nicht begehen konnte, zugeschrieben.

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