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Düsseldorf. Dr. F. St.: In der „Natio-
nal-Zeitung" (Essen) vom 2-1. 2. 38 lesen
wir bei der Ankündigung der Aufführung
des „Richters von Zalamea": „Zur Aus-
führung gelangt das Stück von Karl
Deron „Der Richter von Zala-
m e a" in der deutschen Bearbeitung des
Dichters Scholz."

Scheußlich! Das ist doch wieder so ein
verrücktes Produkt der Schwerhörigkeit,
das gelegentlich eines heute so beliebten
telephonischen Diktats entstanden ist.
Öfter hilft eben, und besonders bei fremd-
sprachigen Namen, nichts anders, als mit
möglichst scharf brüllender Stimme die
Reihe der einzelnen Buchstaben abzu-
leiern; hier hätte also der Diktierende
sagen müssen: „Zur Aufführung gelangt
das Stück von C wie Kachelofen — a wie
Aal grün — l wie lausig — d wie doof —
e wie Eimer — r wie Rumpunsch — o
wie Otto — und n wie Naturheilmethode".
(Außertextlichcr Zusatz: „Der Mann heißt
also Calderon, ist Portugiese und hat
außer dem „Richter von Salamanka" auch
noch „die Stumme von Porto Rico" ge-
schrieben! Verstanden!")

Trittau-Land. Sj. 23.: Im „Lübecker
General-Anzeiger" vom 15. 5. 38 befindet
sich folgendes Heiratsgesuch: „Witwer,
litt Jahre, in fester Arbeit, ohne Anhg.,
sucht eine Frau oder Dame in pasi. Alt.
zur Führg. des Haush. Bei gegenseitigem
Verstehen Heirat nicht ausgeschlossen. An-
gebote unter E 78 an den LEA." Ja, für
einen schon reichlich alt gewordenen
Heiratslustigen, der nicht recht Bescheid
weiß, pflegt allerdings die Wahl zwischen
„Frau" oder „Dame" recht schwierig zu
sein; aber da ist doch irgendwo und irgend-
wann schon eine ähnliche Geschichte passiert:
Der Töfsel war dumm — ob ihr's glauben

in seinem Liebesgrame:

Er wußte nicht, ob er heiraten sollt'
eine „Frau" oder eine „Dame".

Mit gutem Rat kam mancher herbei;
eine „Frau" hielt der eine für richtig:
ein anderer belehrt ihn mit Riesengeschrei:

„Eine ,Dame' für dich wäre richtig!"

Doch als darüber — dunnerpotz! —
nun alles lachte im Städtchen,
da packte ihn der finstere Trotz
und er heiratete ein — Mädchen.

Kiel. 21. E.: In der Zeitung „Kyff-
häuser" vom 5. 6. 38 lesen wir im „Brief-
kasten": „Berliner Omnibus als Klein-
bahn. L. Sch. 710. Sie haben richtig ge-
hört. 2luf der Kleinbahn Ncuhaldcns-
lcben—Weferlingen zwischen Magdeburg
und Braunschwcig verkehren mehrere ehe-
malige Berliner Omnibusse. Man hat sie
mit Eisenbahnrädcrn versehen und läßt sie
nun als Kleinbahn auf den Schiene»
fahren." Und dann weiter: „Da der Be-
trieb verhältnismäßig billig ist, war es
durch die 2lnschaffung dieser Omnibusse
möglich, den Verkehr wesentlich zu ver-
hindern." Der letzterwähnte Umstand muß
als tief bedauerlich gelten. Es geschieht
aber den Reuhaldenslebenern ganz recht;
denn — zum Deubel! — man kann doch
schließlich aus einem alten, braven, dicken
Berliner Omnibus nicht womöglich einen
Berlin—Hamburger „Vlitzzug" oder sonst
was machen! Die Geschichte erinnert uns
übrigens stark an die bekannte „Tante",
die man, um sie flotter zu gestalten, eben-
falls auf Räder stellte:

Deine Tante, auf Räder gesetzt,
leicht wird sie zum Omnibus;
immerhin zu guter Letzt
läuft's doch übel ab zum Schluß,
wenn du dies Vehiculum
nämlich noch auf Schienen bringst,
au, dann wird die Schose dumm,
daß du, wütend fluchend, springst.

Dann behindcrt's den 23erkchr.

Ja, wenn's keine Tante wär'!

Lüneburg. F. A.: In den „Lllncburg-
schcn Anzeigen" vom 31. 5. 38 befindet sich
folgendes Gesuch: „Leeres Zimmer u.
eventl. Keller z. Unterstell, von alleinst.
Herrn gesucht. Ianssen, Bültnerstraße 15."
Dieser von einem alleinstehenden Herrn
geäußerte Wunsch, sich in einem dafür ge-
eigneten Keller unterstellen zu lassen, ist
unserem ebenfalls an chronischem Mords-

durst laborierenden Briefkastcnlyriker
durchaus verständlich, daher schmückt er
auch die ihn überkommenen Gefühle mit
nachfolgenden erläuternden Berschen:

Im Keller unterstellen lassen wllrd' sich

manch Herr und Zeitgenosse, der allein
steht;

besonders wenn — dies dient dem 2l3unsch
zum Kerne —

er zudem weiß noch, wo der Rum und
Wein steht.

Im Keller unterstellen lassen möcht' sich
mancher:

doch sollt' der „Unterstellte" unterliegen
dem Rum und Portwein, Rheinwein und
„Schanipanchcr",

muß man ihn feste bei den Beinen kriegen,
um ihn, der mutig sich ließ unterstellen,
ans Licht zu schleifen aus den Äellcrhölleu,
Werdau (Sachsen). O. M.: Im „Zwik-
kauer Tageblatt" vom 3. i>. 38 lese» wir:
„Ungarn beging in diesen Tagen die 9000«
Jahr-Feier des ersten Ungarnkönigs
Stephan, der das Christentum in Ungarn
cingcsührt hatte." Verehrter Einsender,
Ihre maßlose Verwunderung hierüber fin-
den wir höchst seltsam. Der Historiker des
„Zwickauer Tageblatts" hat seine Infor-
mationen über die Zeit der Einführung
des Christentums in Ungarn ganz sicher
persönlich an der Quelle, also in Budapest
beim echten uralten Tokayer eingezogen,
auf den schon die ersten ungarischen
Christen vor 9000 Jahren einen ganz be-
sonderen 2I3crt gelegt haben sollen. Ja,
es geht die Sage, daß die Apostel, die von
hier aus weiter ausrückcn sollten, sich nur
schwer entschließen konnten, ihre Tätigkeit
in den benachbarten Ländern mit mehr
säuerlichen Weinen auszullben. Übrigens
gibt cs für den Kundigen in Budapest auch
noch hier und da herrliche» uralten
Tokayer aus der vorchristlichen Zeit zu
kosten; insbesondere bei Gelegenheit von
angenehmen Besuchen; und so hat der
Historiker des „Zwickauer Tageblatts" dort
ganz sicher ebenfalls sich vollzusiillen
Gelegenheit genommen.

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