„Haben Se noch Platz für mich?"
„Bedauere, alles beseht!"
Mr. Lee: Sie sind in letzter Zeit
sehr einsilbig, Mr. Hutchinson, wenn
ich so sagen darf. Fehlt Ihnen etwas?
Mr. Hutchinson: Fehlen? —
Nun, mir fehlt zu meinem Wohlbefin-
den sozusagen die Ruhe und Zufrie-
denheit ...
Mr. L e e: Ah? — Und weshalb
sind Sie unzufrieden?
Mr. Hutchinson: Sie können
noch fragen?
Mr. Lee: Verzeihung — ja!
Mr. Hutchinson : Nun — wenn
Sie ein ehrlicher Engländer sind, dann
müssen Sie doch zugeben, daß man uns
gedemütigt hat...
Mr. Lee: Eedemütigt?
Mr. Hutchinson: Nun — in
München...
Mr. Lee: Ah, Sie meinen den
Frieden... ?
Mr. Hutchinson: Ja, wahr-
haftig — dieser sogenannte Frieden
von München läßt mich nicht schlafen ...
Mr. Lee: Das tut mir leid. Aber
— warum können Sie nicht schlafen:
schließlich ist ja der Frieden erhalten
geblieben... ?
Mr. Hutchinson: Ja, aber um
welchen Preis!
Mr. Lee: Nun — um den Preis,
daß wir vernünftig gehandelt haben..
Oie Dame Frieden
Man kann nämlich nicht immer nur
dasitzen und warten, daß alles so geht,
wie wir es uns einbilden.
Mr. Hutchinson: Ach, sind Sie
auch zu den Opportunisten über-
gegangen?
Mr. Lee: 'O, nein! Aber denken
Sie sich folgendes: Sie gehen spazie-
ren — sagen wir in Monte Carlo oder
in Paris. Und Sie sehen da eine ent-
zückende junge Dame... Was ist Ihr
Wunsch?
Mr. Hutchinson: Erlauben
Sie — ich habe keine unvermittelten
Wünsche gegenüber jungen entzücken-
den Damen in Monte oder gar in
Paris!
Mr. Lee: Ich weiß: Sie sind ver-
heiratet und prinzipicntreu. Aber ge-
setzt, Sie wären es nicht...
Mr. Hutchinson: Ich muß sehr
bitten, Mr. Lee!
Mr. Lee: Nun — man kann es
sich doch vorstellen, daß Sie ein Mann
auf Freiersfüßen wären, nicht wahr?
— Also Sie finden diese Dame ent-
zückend und — na, sagen wir es schon:
begehrenswert. Was wird nun ge-
schehen?
Mr. Hutchinson: Gar nichts
wird geschehen!
Mr. Lee: Ja, und das ist ja eben
das Traurige! Und das ist unser Fall.
Das ist sozusagen Ihr Fall! Als Eng-
länder!
Mr. Hutchinson: Ja, das ist
allerdings mein Fall! Ich pflege nicht
irgendwelchen...
Mr. Lee: Gesetzt nun — es sei
nicht irgendwelche Dame, sondern so-
zusagen Ihr Schicksal... ?
Mr. Hutchinson: Was heißt
das?
Mr. Lee: Ja, das heißt, daß Sie
um Ihres Schicksals willen irgend
etwas tun müsien.
Mr. Hutchinson : Aber um Got-
tes willen — ich kann doch nicht meine
Ehre... !
Mr. Lee: Ah, was — Ehre: es
geht um die Liebe, um das Schicksal,
um das Leben! Sie müssen handeln!
Sie müsien es sich erobern! Sie
müsien — die Dame gewinnen!
Mr. Hutchinson: Das ist uner-
hört — mir so etwas zuzumuten!
Mr. Lee: Ja, sehen Sie: — so
werden Sie immer sagen, so werden
Sie immer beleidigt beiseite stehen,
wenn es gilt, etwas zu wagen um des
Lebens willen, um der Liebe wil-
len -wenn es gilt, sagen wir:
den Frieden zu erobern... Und des-
halb werden Sie nachher immer
melancholisch sein... wenn andere
früher Zugriffen... Denken Sie mal
darüber nach, Mr. Hutchinson.. .0.8.
„Bedauere, alles beseht!"
Mr. Lee: Sie sind in letzter Zeit
sehr einsilbig, Mr. Hutchinson, wenn
ich so sagen darf. Fehlt Ihnen etwas?
Mr. Hutchinson: Fehlen? —
Nun, mir fehlt zu meinem Wohlbefin-
den sozusagen die Ruhe und Zufrie-
denheit ...
Mr. L e e: Ah? — Und weshalb
sind Sie unzufrieden?
Mr. Hutchinson: Sie können
noch fragen?
Mr. Lee: Verzeihung — ja!
Mr. Hutchinson : Nun — wenn
Sie ein ehrlicher Engländer sind, dann
müssen Sie doch zugeben, daß man uns
gedemütigt hat...
Mr. Lee: Eedemütigt?
Mr. Hutchinson: Nun — in
München...
Mr. Lee: Ah, Sie meinen den
Frieden... ?
Mr. Hutchinson: Ja, wahr-
haftig — dieser sogenannte Frieden
von München läßt mich nicht schlafen ...
Mr. Lee: Das tut mir leid. Aber
— warum können Sie nicht schlafen:
schließlich ist ja der Frieden erhalten
geblieben... ?
Mr. Hutchinson: Ja, aber um
welchen Preis!
Mr. Lee: Nun — um den Preis,
daß wir vernünftig gehandelt haben..
Oie Dame Frieden
Man kann nämlich nicht immer nur
dasitzen und warten, daß alles so geht,
wie wir es uns einbilden.
Mr. Hutchinson: Ach, sind Sie
auch zu den Opportunisten über-
gegangen?
Mr. Lee: 'O, nein! Aber denken
Sie sich folgendes: Sie gehen spazie-
ren — sagen wir in Monte Carlo oder
in Paris. Und Sie sehen da eine ent-
zückende junge Dame... Was ist Ihr
Wunsch?
Mr. Hutchinson: Erlauben
Sie — ich habe keine unvermittelten
Wünsche gegenüber jungen entzücken-
den Damen in Monte oder gar in
Paris!
Mr. Lee: Ich weiß: Sie sind ver-
heiratet und prinzipicntreu. Aber ge-
setzt, Sie wären es nicht...
Mr. Hutchinson: Ich muß sehr
bitten, Mr. Lee!
Mr. Lee: Nun — man kann es
sich doch vorstellen, daß Sie ein Mann
auf Freiersfüßen wären, nicht wahr?
— Also Sie finden diese Dame ent-
zückend und — na, sagen wir es schon:
begehrenswert. Was wird nun ge-
schehen?
Mr. Hutchinson: Gar nichts
wird geschehen!
Mr. Lee: Ja, und das ist ja eben
das Traurige! Und das ist unser Fall.
Das ist sozusagen Ihr Fall! Als Eng-
länder!
Mr. Hutchinson: Ja, das ist
allerdings mein Fall! Ich pflege nicht
irgendwelchen...
Mr. Lee: Gesetzt nun — es sei
nicht irgendwelche Dame, sondern so-
zusagen Ihr Schicksal... ?
Mr. Hutchinson: Was heißt
das?
Mr. Lee: Ja, das heißt, daß Sie
um Ihres Schicksals willen irgend
etwas tun müsien.
Mr. Hutchinson : Aber um Got-
tes willen — ich kann doch nicht meine
Ehre... !
Mr. Lee: Ah, was — Ehre: es
geht um die Liebe, um das Schicksal,
um das Leben! Sie müssen handeln!
Sie müsien es sich erobern! Sie
müsien — die Dame gewinnen!
Mr. Hutchinson: Das ist uner-
hört — mir so etwas zuzumuten!
Mr. Lee: Ja, sehen Sie: — so
werden Sie immer sagen, so werden
Sie immer beleidigt beiseite stehen,
wenn es gilt, etwas zu wagen um des
Lebens willen, um der Liebe wil-
len -wenn es gilt, sagen wir:
den Frieden zu erobern... Und des-
halb werden Sie nachher immer
melancholisch sein... wenn andere
früher Zugriffen... Denken Sie mal
darüber nach, Mr. Hutchinson.. .0.8.