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Weil's dir nicht ganz klar gclung —
leider — die Bearbeitung
dieser Eier darzulcgen,
eines Missctraucns wegen,
das ins weibliche Gemüt
leicht in puncto Eier zieht:

Sollen sie aus ihnen sitzen,
um die Küken auszuschwitzen,
wochenlang, bis das, sic piepsen —
sollt' sie das nicht stark betrllbscn?

Hannover. B.: Im „Hannoverschen
Tageblatt" vom 26. 1. 69 lesen wir unter
der sensationellen ltberschrist „Nach Ee-
hirnopcrationcn intelligenter" aus New
Ssork über die jüngsten Errungenschaften
der dortigen Chirurgen, die durch Heraus-
nahme von großen Teilen des Eehirns-
einer ganzen Anzahl von Patienten zu
einem beträchtlich höheren Grad von
Intelligenz vcrhalsen, als diese Leute je
vorher besessen hatten. Uns wird zudem
versichert, daß dort eine Art von Manie,
ein Stück Modekrankheit daraus entstan-
den wäre, und selbst in Washington, was
wir anfangs nur schwer glauben wollten,
geradezu ein „Run" auf die Opcrations-
säle zu beobachten wäre, in denen man die
Hinzuströmendcn um einen beträchtlichen
Teil ihres Eehirngewichts erleichtert. Nun,
Amerika ist stets das Land der unbegrenz-
ten Möglichkeiten und sensationellen
Neuigkeiten aus vielen Erbieten gewesen;
wäre nicht aber doch den augenblicklich so
viel Dollar verdienenden „Eehirnpro-
fessoren" zu empfehlen, nicht allzuweit in
der Durchführung ihrer gewaltsamen
„chirurgischen Echirnbeschränkung" zu
gehen, denn nach den bei uns in Deutsch-
land eintreffendcn Meldungen scheint
dies, und gerade in Washington, bereits
geschehen zu sein; und das halten wir für
höchst bedauerlich.

Heilbronn, vr. E.: Im „Neuen Wiener
Journal" vom 2. 1. 39 befindet sich fol-
gendes Angebot: „IV. Bezirk, Schönes

groß. Eassenzimmer, sep. Eingang, elektr.
Licht, Hochpart., an stabilen Herrn zu ver-
mieten. I., Mostgasse 12/3." Au sein!
ilbcr „stabile Herren" freut sich unser,
gleichfalls ziemlich festgebauter und nicht
gleich von ein paar Serien Faschings-
bowlen nebst Kognak umzuschmcißendcr
Brieskastenlyriker nicht wenig: darum
dichtete er auch auf der Stelle mit aller
ihm zu Gebote stehenden Schwungkraft und
Verve:

„Scheußlich ist eine Besoffenheit,
wenn einer umsällt, flucht und schreit:
das rührt vom Veingerllst her haupt-
sächlich:

wcnn's im Verhältnis zum Bauche zu
schwächlich,

daher leicht bei der Schwere zusammen-

dann fällt sein Besitzer wie verrückt
und schlägt bei dieser Bumserei
den Nachttops womöglich gar entzwei.
Drum nimmt die vernünftige Wirtin gern
auch einen wirklich „stabilen Herrn",
der steif und gerade, stramm und nett,
selbst völlig duhn, sich bewegt im Bett:
kurzum, so ankommen darf er nich
wie der schiefe Turm von Piserich:
dann kann, ganz ohne Sorgcnhaufcn,
die kluge Wirtin ruhig schlausen.

Potsdam. E. K.: Wir werden aus

ostpreußisch-treuen Leserkreisen zu guter
Stunde auf folgendes aufmerksam gemacht:
„Das wahre Höllentempo, das unser
Europameister Caracciola aus seinen Re-
kordversuchen am 10. Februar vorlegte, und
das, wenn es zur praktischen Verwendung
im Schnellrciscvcrkehr kommen sollte, ein-
fach besagt, daß man Königsberg in
VA Stunden erreichen wird, hat unter den
in Berlin wohnenden und für diese ver-
lockende Möglichkeit sich natürlich stark
interessierenden Ostmärkern bereits große
Pläne für die .Eiligsten Erogreisen' nach
Königsberg gezeitigt, die ungefähr fol-

gendes ankünden: Dauer der ganzen Reise,
hin und zurück, drei Stunden; davon ent-
fallen demgemäß 30 Minuten für die be-
liebten ,Schlubberchen Grog', die bereits
beim Durchsausen Elbings durch Funk-
spruch bestellt werden, ungefähr mit den
kurzen Worten: .Grogwasscr ansctzen!':
diese Zeit würde also ungefähr für drei bis
vier Grogs ausreichen." Wir wünschen dem
uns so recht von Herzen stimpathischen
Unternehmen einen vollen Erfolg. Auch
der Schreiber dieser Zeilen hat bereits eine
„Sondervorzugseilgrogkartc" erhalten, doch
möchte er seine eventuelle Teilnahme noch
von der Beobachtung abhängig machen, iw
welcher Verfassung seine Landsleute von
der Dreistundensahrt wieder heimkehren.

Berlin-Lichtcrselde. P. L.: Wenn unser
verehrter Freund, Projesior Paul Linden-
bcrg, aus seinem berühmten „Schatzkästlein
der Erinnerungen" auspackt, jo ist das für
uns stets ein kleiner Feiertag: und heute
lesen wir im „Lichtcrfelder Anzeiger" vom
21./22.1. 39 in einem Aufsatz „Aus meinem
Lichterfelder Tagebuch vor 20 Jahren"
wieder mit wirklichem Hcrzensoergnügcn:
„6. Februar. Abends mit General von
Francois zum Kladderadatsch-Tisch am
Kurfürstendamm, wo sich auch General
Buße, der Verteidiger der Feste Lützen,
einfindet. Im Kladderadatsch-Zimmer mit
seinen vielen Erinnerungen großer Be-
trieb. Um 9.30 Uhr erlöscht das elektrische
Licht." Hei, halt — sollte unser Freund
nicht auch ein wenig den Schalk im Nacken
haben? Sicher, wie wir ihn zu kennen
glauben, kränken wir ihn nicht, wenn wir
unserer Vermutung die naheliegende Aus-
legung geben: Höchstwahrscheinlich tappste
um 9.30 Uhr gerade ein Vorläuscr der
Republikanischen Beschwerdestelle hinein,
und ein flinker Kladderadatschcr schaltete
mit einem entschlossenen Griff das elek-
trische Licht aus; und die besseren, trink-
wllrdigcn Weinmarken wurdcir selbstver-
ständlich auch sofort unter den Tisch gestellt.

(ffau4oir^

Pädagogium

I bürg, Thir. Wald
Adolf Wedel-Schule
Tchülerb- Gruiidlcki., Tisch. Obtrldmlc

» ü'Hictunm n. 011 iG. gl.) jlrcii. —

mm

Nehmt Bezug

auf das Inserat
im „Kladderadatsch"

«8 ist schon

Mp

heule ent-
schlossen unsere Probleme
selbst lösen und uns auch
selbst helfen.

Adolf Hitler.

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