Kladderadatsch (92.1939)

Neichsparteitag

Äcut grüßt den Großen, was im Lerzen jung
und zukuilftsträchtig ist. Vor Nürnbergs Toren
hält Adolf Litler heute Musterung
des mächt'gen Leeres, das ihm zugeschworen.
Ein jeder stürzte sich ins brausende
Gewühl des Alltags, wirkt' nach seinen Gaben,

und Stolz erfüllt die Lunderttausende,
stolz darauf, ihre Pflicht getan zu haben.

Sie mühten sich voll Kraft imd Leidenschaft,
des Führers hohes Werk mit zu gestalten.
Er lächelt froh. Wo alles musterhaft,
ist's eine Freude, Musterung zu halten.

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Drohungen und Tiebesbrieke

„Drohungen imponieren uns
genau so wenig wie Tiebesbrieke":
tzerr Göring sprach es lächelnden Wunds,
doch war's, als wenn das Schicksal riefe.

Gb man mit süßem, ob saurem Gesicht
UNS Freundschall gibt oder Itzah zu verstehen —
Abhandlungen hören wollen wir nicht,
wir wollm endlich Handlungen sehen.

Wir lauschen nicht mehr dem Sirenengesang,

nicht mehr Versprechungen schönsten und größten,

die uns nun zwanzig Iahte lang

aut Kecht und Ginsicht und — Gent vertrösten.

Ans narrt kein diplomatisch ikolleg,

kein Zuspruch hinter verschlossenen Türen;

wir gehen ruhig unseren Weg

und wissen: Gr wird zum Ziele tühren.

Zum sicheren Ziele, wenn auch bis setzt
viel Unbill gegen uns geleistet,
wenn Dolen, von England autgehetzt,
sich jeder Kuppigkeit erdreistet.

Sie schleudern brüllend geistigen Wüll, /
droh'n Deutschlands Auslöschung berwogen:
wie aber tobt erst ihr Gebrüll,

Wenn ihnen die Hosen stramm gezogen!

Wit süßlichem Grinsen, mit Schimptreden schart
wird niemand Sieg über Deutschland erringen,
weil'S dazu anderer Wittel bedart
als jener, die Anno Toback bertingen,

GS mögen die Völker des Grdenrunds
sich in den Göringsat? bertielen:

„Wit Drohungen imponiert man UNS
so wenig wie mit LiebeSbrieten,"

Kidiarb .Ootbhauftn