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nijtcr wird dieser Kongreß als ersten cxeku-
tieren lasten?

Sangcrhauscn. ©. Die „Sangcrhaliser
Zeitung" Nr. 230 meldet aus Stofen*
Hainichen' „Gemeinde Diebe nutzten hier
die Verdunkelung nachts zu ihrem schmutzi-
gen Eeschäst aus. Aus dem Hose eines
Hauses in der Psortenflraßc stahlen sic auf
der Wäscheleine hängende Wäschestücke."
Warum werden die Eemeindedicbc, die
doch wohl als solche bekannt sind, nicht,
wenigstens bei Nacht, inhaftiert?

Berlin. A. R.: Im „Rcmschcider Gene-
ral-Anzeiger" vom 3. 10. 39 lesen wir
unter „Wistenswertes Zahlen-Allerlei":
„Einen der merkwürdigsten Zuchterfolge
hat man mit langohrigen Kaninchen er-
zielt. Während die Ohren dieser Kanin-
chen für gewöhnlich eine Länge von 20 cm
haben, haben gewisse ausgesuchte Zucht-
excmplarc Ohren bis 60 cm lang und
12 cm breit sind."

Zeus sprach, nachdenk er die Well einst
gemacht,

in Selbstkritik verlorene

„Hab' wohl den Esel zu reichlich bedacht

mit seinen bildschönen Ohren;

viel Zentimeter lang und breit —

sowas gibt's ja nicht mehr aus Erden —

ich fürchte, er könnte vor Eitelkeit

höchst überheblich werden."

Drum sprach Zeus lächelnd zum (Siel:
„Versteh':

die Ohren sind nicht dein ausschließliches

und wen der Neid auf dich überkroch,
darf sic tragen wie du, auch länger noch!
Also zürne — sonst wärst du ei» dummer

auch den ehrgeizigen Karnickeln nicht!"

Mannheim. In der „Badischen Preste"
Nr. 251 heißt es in der 30. Fortsetzung des
Romans „Der große Traum": „Mönch!"
lachte sie leise und das blonde Eewuschel
ihres Haares rührte an seinen geschlosse-
nen Mund Es duftete und er vermeinte,
es zu schmecken. Es schmeckt ganz bitter-
süß. wie der Dust, der ihrem Haar ent-
stieg. Er blickte nieder und traf auf ihre
Augen, die ihn ansahen, und zu dem Aus-
ruf „Mönch" voll leisen Spottes lächelten.

Da dachte er jäh an die Frau, die in
Neuenahr aus dem Auto gestiegen war.
Er hörte säst physisch ihre sinnliche
Stimme. Es war nicht die Stimme der
Fremden, es war Gittas Stimme, die er
vernahm, die andauernd zu ihm sprach.
Sein Gesicht war voll Glut, seine Lippen
öffneten sich, er fühlte die Innenflächen
seiner Hände feucht werden. Ein entsetzlich
widriges Gefühl kroch fein Rückenmark
entlang." Wer bittersüßen Haardujt
schmeckt, fast physisch sinnliche Stimmen
hört, die Innenflächen seiner Hände feucht
werden fühlt und gar widrige Gefühle im
Rückenmark spürt, der gehört unbedingt in
ein Sanatorium.

Magdeburg. Dr. R. F.: Im „Berliner
Lokal-Anzeiger" vom 15. >0. 39 lesen wir,
daß die Engländer zwei Schisse der japa-
nischen Reederei Nippon Pusen Kaischa
„Fushimi Maru" und „Hakozaki Marx"
in Marseille sestgchalten haben; die Reede-
rei wird dagegen energische Beschwerde
einlegen. O diese „Ehurchiller", die nur
und ausschließlich Dummheiten zu machen
scheinen! tlbrigcns erinnert uns dieser
Streich an einen Gassenhauer, der eine
zeitgemäße Form erhalten:

Englischmann, Englischmann,

was geh'» dich denn die „Marus" an!

„Fushimi" und „Hakozaki"

hau'n dir mächtig auf den Sakki,

überall wirst rausgeschmisscn,

kecne will von dir was wissen!

Englischmann, Englischmann.

was geh'» dich denn -die „Marus" an.

Merseburg. L. R.: Im „Berliner Lokal-
Anzeiger" vom s. Kl. 39 befindet sich fol-
gendes Heiratsgesuch eines Vermittlungs-
büros: „Vierzigerin, gutaussehende Blon-
dine. 300 000,— Vermögen, Villa, Wagen,
ersehnt wirkliche Neigungsehe. D . . . .

L.Straße 7. Telephon."

Dazu schreibt uns der freundliche Ein-
sender: „Ich werde nicht so dämlich sein
und mit 999 anderen Bewerbern hier
Schlange stehen und klotzige Einschrcibe-
gebühren berappen; nee, ick bin Helle und
warte ruhig solange, bis sich der Schwarm
fluchend verlaufen hat, dann Hab ich viel
mehr Aussicht auf den fetten Happen."
Mensch, je länger Sie hier warten nämlich.

desto mehr wird die Sache für Sie dämlich,
denn im nächsten Monat hat sie sicher schon
100 000—500 000 — oder gar scchse,
ist sicher „Goldblondine" geworden, dann
ist's mit Ihren Chancen „eje"
und wir müsten Sie, altes Heupferd, im
„Briefkasten" bedauern,
weil Sie nun wieder völlig ausfichtslos
lauern.

Wien. Im „Neuen Wiener Tagblatt"
Nr. 172 finden wir folgende Heirats-
anzeige:

„Akademiker (Finanz-Medizincrj, sucht
junges Mädchen oder Witwe mit natur-
blondem oder hellrotem, sehr, sehr langem
Haar, schlank, schöne Augen, zwecks ehr-
barer Daucrbekanntschafl. Rasche Antwort
erbeten unter Beistellung eines naturge-
treuen Photos aus der letzten Zeit. Gut
sinanziclle Stellung erwünscht. Nicht klei-
ner als 160 Cm., da ich selbst 176 Cm. groß
bin. Uber 21 Jahre. Unter ,Idela 86396'
Verlag."

Ein Finanzmediziner ist nicht etwa ein
Mediziner, der krank gewordene Finanzen
heilen könnte — das gibt es leider noch
nicht —. als vielmehr ein Mediziner, der
für das Verarzten der Kranken die Rech-
nungen nicht vergißt. Natürlich hat ein
Mediziner, der sich selbst zu diesen Finanz-
mcdizinern rechnet, die größten Heirats-
chanccn.

Heidelberg. In der „Badischen Preste"
Nr 216 wird in der 25. Fortsetzung des
Romans „Der große Traum" folgendes

9 „Der Mensch erträgt schwer, wenn ein
anderer unbekümmert aus seine Schultern
steigt und Uber ihn hinauswächst zu beson-
derem Leben abseits der Norm. So hat
der angebetete und bewunderte Mensch
Feinde und Hasser."

Es ist das stolze Vorrecht des Dichters,
Lebenserfahrungen und allgemein aner-
kannte Wahrheiten herauszustellen und
durch seine Dichtung zu illustrieren. So
weist dieser Roman hier auf die Tatsache
hin, daß es eine schwere Last für den Men-
schen bedeutet und ihn mit Haß erjüllt,
wenn ihm ein anderer unbekümmert aus
seine Schultern steigt. Merken wir »ns

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Auch dasKriegs - WÄW. ist
i—Jlj—i eine Schlacht, die
WM siegreich geschlagen
werden muß.

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Bür nickt verlangte Einlendungen keine Gewädr. «Oie Reckte fnr Teste und Bilder verbebalien. Nachdruck auch mit Quellenangabe ebne Erlaub,,,« bet Berlage« derbe:
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