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Greiz. Über strafbaren Kinderunfug sagt
die „Greizer Zeitung" Nr. 2!» u. a.: „Eben-
falls geht es nicht, dag, wie beobachtet
wurde, mutwillige Jungen an der Franz.
Seldle-Straße die Mauer des alten Fried-
hoss ersteigen und hier Äste von dein jun-
gen Strauchwerl abbrechen oder dieses be-
schädige». Alle derartige Anlagen dienen
der Schönheit des Stadtbildes, weshalb
jeder Strauchwerk abbrechen oder dieses
beschädigen. Alle derartigen mutwillige
Zerstörungen unterbleiben." Sollte der
Setzerlehrling, der diese Sätze verbrochen
hat, selbst an diesem Unfug beteiligt ge-
wesen sein, so dag ihm das- schlechte Ge-
wisse» die Sprache verschlug?!

Jena. F. M.: Das „Volksblatt" Nr. 195
schreibt, dag der „1jährige K.W. in jahre-
langer Arbeit eine Sammlung aus dem
Gebiet der deutschen Kriegsmarine zusain-
mengetragen habe".

Das ist das richtige Sammlerblut,
das seinen Zeitvertreib,
auf Erden ihm das höchste Gut,
beginnt — im Mutterleib!

Berlin. Das „Neue Wiener Tagblatt"
vom 27. August bringt folgende auffallende
Anzeige: „Fabrikant — Junggeselle, 5,2
Jahre, ohne Anhang, sucht Wirtschafterin
bis 35 Jahre mit guten Kenntnissen in
Schreibmaschinenschreiben und Stenogra-
phie. Kesl. Angebote unter .Privatsekre-
tärin' an Westschlesisches Annoncenbüro."
Wenn diese Wirtschafterin Kenntnisse in
Maschinenschreiben und Stenographie hat,
dann ist die Bezeichnung „Privatsekre-
tärin" schon richtig gewählt, auch wenn sie
in der Hauptsache anderwärts gebraucht

Danzig. U. Ni.: Der „Danziger Vor-
posten" 27-1 meldet die Ernennung eines
Ersten Staatsanwalts bei dein Danziger
Oberlandesgericht unter „Keine Stadtnach-
richten". Diese Nachricht ist auch nicht für

die Stadl bestimmt, sondern nur für die,
die vom Herrn Ersten Staatsanwalt an-
geklagt werden.

Eiehen. Im „Wetzlarer Anzeiger" Nr. 238
finden wir folgende Anzeige: „Radio
(5 Röhren) zu verkaufe». Daselbst Kinder-
wagen zu kauf gesucht."

Wenn erst aus dem Kinderwagen
tönet heller Schrei heraus,
wird bald jeder Nachbar sagen:
Lautsprecher ist schon, im Haus!

Wien. Im „Neuen Wiener Tagblatt"
Nr. 283 suchen zwei fesche Wienerinnen die
„ehrbare Bekanntschaft eines gepflegten
Ehepartners". Haben sie dann einen ge-
funden. werden sie wahrscheinlich uni ihn
knobeln.

Hainburg-Harburg. I)r. St.: Die „Har-
burger 'Anzeigen" vom 8. Oktober Uber-
schreiben ihren Bericht über die Eröffnung
der Eewerbeförderungsanstalt Nordmarl:
„Eeneralbeförderungsanstall Nordmark in
Hamburg eröffnet"

Wir brauchen keine Anstalt
zu der Beförderung,
weil das Verdienst befördert
heut alt sowohl wie jung.

Rendsburg. Dr. H.: Die „Schleswig-
Holsteinische Landeszeiluug" Nr. 235 sagt
in der Betrachtung der Niederdeutsche»
Bühne u. a.: „Trotz starker Beschneidung
des männlichen Teiles des Spielkörpers
durch Einberufungen zur Wehrmacht hat
die Bühnenleitung alles darangefetzt, die
Leistungen des Spielkreises auf aller Höhe
zu halten."

Grohe Qual macht das Beschneiden

dem Theaterperfonal:

wie soll's das Programm bestreiten,

fehlen Helden allzumal?

wenn die Herrn zum Heere kamen,

eines rettet nur den Plan:

dah inan die Theaterdainen

nicht auch noch beschneiden kann.

Altlangsow. H. Fr.: Die „Oderzeitung"
Nr. 238 sagt über die Saatarbeiten u. a.:
„Die ersten Saaten sind bereits aufgegan-
gen und haben mit ihrem goldgelben Kleid
ein farbenprächtiges Aussehen." Ein Bei-
spiel dafür, wie viele Moderne die Farben
in der Natur sehen wollen: die jungen
Saaten goldgelb, die Ackererde blau und
den Himmel grün!

Achern. I. Fr.: Der „Führer" Nr. 278
läßt'sich aus Achern schreiben: „Liebe ge-
sund, billig, gut und richtig. Aber wie?
Die Antwort gibt in einem praktischen
Kurs . . ." Das ist ein sehr verdienstvoller
Kurs! Ganz gewiß werden da im offenen
Gedankenaustausch viele praktische Winke
gegeben werden können.

Dresden. Im „Neuen Wiener Tagblatt"
Nr. 278 suchen zwei Bürolamerade» zwei
passende Mädel, die „hübsch, artig, doch
auch lustig sein sollen." Unerhörte Unge-
zogenheit ! Als ob es auch unartige Mäd-
chen gäbe! Hoffentlich erhalten diese bei-
den Bürokameraden überhaupt keine Ant-

RUrburg. O. Kw.: In der „Kölnischen
Volkszeitung" Nr. 263 findet sich folgende
Anfrage: „Mo oder wer lernt mir auf
schriftlichem Wege Kurzschrift?"

Wo man dir auch lernt' die Sprache
in die gute deutsche Schul',
aber nur, wen» du als Schüler,
setzst dir fleißig aus dem Stuhls
und der Lehrer, der dir's lernet,
sitzt wie einstens auf de» Pult,
nur daß er dem Stock nicht schwinget,
nein, er hat bei dich Geduld!

Feldpost. In der „Brüsseler Zeitung"
vom l. Oktober ist von drei Fußballsiegen
der „Schächterels" die Rede. Wenn die
Brüsseler Juden aus ihren Schächtern gar
noch eine Fußballmannschaft zusammen-
stellen können, dann geht es ihnen nicht
schlecht.

Eine diskrete frag«

i an Nt etbrlflleltung, nicbi an clnitlnt eifcrifiltlter ju richten. Sür BtitskaNenbellrSge wird nicht« vergstlei - c'opvriRkr >>;- Ernst 8,einiger I
und Btrlag«anstall, Berlin. - Printed in Germany. — Enterod !>« second cl.ni maller, Postoffice New York N. Y.

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Wcöer Kaiser noch König Nachnahme.

Werner, Freundt & Co.
Leipzig C 1, Bezirk 42-36.
 
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