Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die „6cccintmi(ftc“' Margarethe aus

Scheffels „Trompeter von Säckingcn"

Wie stolz und stattlich geht er,

wie wiegt und dreht er sich,

er ist nur ein Trompeter,

und doch — beeindruckt er mich!

Wenn er auch reichlich Wein schluckt
beim Blasen allemal,
doch wie er mich — beeindruckt,
das ist ganz kolossal!

Wie stellt er, mit welchem Scharme
das hochgestiefelte Bein,
wie könnte ich wohl, ich arme,
nicht — beeindruckt von ihm sein!

Wie er mich dann entzückte
mit Küssen ohne Zahl
und mich so — beeindruckte —

O süße Liebesqual!

Doch durch mein Herz jüngst zuckte
ein leiser Schmcrzenston:

Ob er nicht — beeindruckte

auch manche andere schon??? m. b.

Pilsner

Die Bezeichnung „Pilsner" wird jetzt
als Herkunftsbczeichnung geschützt und
darf also nur noch für Vier, das in
Pilsen selbst gebraut ist, nicht aber für
andere Biere'verwendet werden. |

Unser Mitarbeiter Biermörder ist
bereit, für alle die verschiedenen Er-
satz-Pilsner passende andere Namen z»
erfinden, bittet aber, datz ihm zu Ver-
suchszwecken je 12 große Flaschen porto-
und gebührenfrei zugesandt werden.

Verständlich

Im Unterlauf der Elbe wurden in
letzter Zeit zunehmend häufig Meeres-
tiere beobachtet. Jetzt fing man dort
ein 80 Zentimeter langes Meeresneun-
auge. Diese Erscheinungen sind nicht
zum Verwundern. Datz es den Tieren
bei alledem, was jetzt in den Meeren
vorgeht, dort ungemütlich wird, ist
durchaus verständlich. Zu so etwas
kann ein Fisch zur Not ein Auge zu-
drücken, aber nicht neune! r. b.

Ausgcschnarcht

Ein 67jähriger Mann aus Seedorf
hatte sich vor dem Gericht in Neu-
münster wegen fortgesetzter Beleidi-
gungen seines Bürgermeisters in
Briefen an den Landrat zu verant-
worten. Nachdem er zum ersten Ter-
min nicht.erschienen war, legte er sich
am Tage des zweiten Termins ins
Bett und spielte den Schlafkranken. Er
wurde jedoch von der Polizei mit dem
Sanitätsauto abgeholt, auf die Bahre
gelegt und dem Gericht in Neumünfter
vorgeführt, wo er während der Ver-
handlung ruhig weiterschlief. Trotzdem
wurde der Simulant zu vier Monaten
Gefängnis veturteilt.

Worauf er umgehend munter wurde
und Berufung einlegte. Bier Monate
Knast, das bricht den stärksten Ast.

Ecclesia militans

Wie man es ln England versteht

Räuber

„Oeuvre" fragt: Wo sind die franzö-
sischen Arbeiterführer?

Dort, wo die französischen Eewerk-
schaftsgclder sind. p. b.

Sehr gut!

Im Staat New Jersey, USA., ist
noch ein Gesetz in Kraft, das Frauen
schwer bestraft, wenn sie durch Wohl-
gerüchc, künstliche Waschmittel, falsche
Haare oder Zähne Männer in die Ehe

Da werden die Männer nach der
Hochzeit wenigstens keine allzu große
Enttäuschung erleben. s.,,

Zurückgenommene Fettigkeiten

In Baltimore verklagten sich zwei
Rechtsanwälte wegen Beleidigung.
Der eine hatte den anderen einen fct-
ten Enterich, der andere seinen Kolle
gen einen Mastochsen genannt. Ob
wohl keiner von beiden die Beleidi-
gung zurücknehmen wollte, ließ man cs
aber auch nicht zu einem Urteil kom-
men, sondern man verglich sich dergc
stalt, daß jeder die Hälstc der bcleidi
genden Äußerung zurücknahm.

Hier kann man mal mit vollem Recht
sagen: Lieber ein magerer Vergleich
als ein fetter Prozeß. k. T.

Kuckuck!

Oh, wie die große „Sehnsucht" endet!
Der Völkerbundspalast gepfändet!

Der Kuckuck drin,
die „Spatzen" drauß',
so ging es hin
dies Jrrtumshaus.

Ach, jeder Mensch mit was Vernunft

hat stets auf dies Eebäud' gcfchumpft.

Es kam nichts raus,

viel Geld ging rein:

er sah mit Graus,

wie's End würd sein.

Wo Schönes sollt beschlossen werden
zum Wohl und Wohlstand dieser Erden,
da hört' er's immer schon gemein
wie foppend „Kuckuck, Kuckuck" schrein.

Pech!

Ein Bukarester Schriftsteller wurde
zu drei Monaten Arrest verurteilt,
weil er dem Eeldbriefträger, der ihm
unerwartetes Honorar bringen wollte,
mit Fußtritten die Treppe hinabbeför-
derte. Der Schriftsteller hatte im dunk-
len Treppenhaus den Briefträger mit
dem Gerichtsvollzieher, der ihn öfter
mit seinem Besuch beehrte, verwechselt.

Es gibt eben immer wieder Leute,
die ihr Glück mit Füßen treten. k T

Haarausfall.

Einem Mann in Neu-Mexiko fallen
jedesmal alle Haare aus, wenn seine
Frau ein Kind erwartet. Die Haare
wachsen nach der glücklichen Geburt
zwar wieder, werden aber immer we-
niger, da seine Frau schon vier Kinder
hat. Der arme Mann sucht nun krampf-
haft ein Mittel gegen diesen un-
erwünschten Haarausfall und findet
keins, trotzdem er sich an alle medizi-
nischen Autoritäten auch in den Ver-
einigten Staaten gewandt hat.

„Warum in die Ferne schweifen?
Sieh: das Gute liegt so nah!!"

Amerikanische Kinobesitzer versichern,
daß in den Kinos 50 Prozent aller
Frauen während der Vorstellung heim-
lich die Schuhe auszichen, weil die
Füße brennen und die Schuhe zu klein

Die anderen 50 Prozent machen das-
selbe noch heimlicher. p b

Dasselbe

„New Pork Herald" meint beschwö-
rend, man könne nicht von einer ame-
rikanischen Nacktkultur sprechen.

Man kann es auch Nachtkultur
nennen. p b

Tag und Nacht

Ein Verlag in Boston gibt ein Buch
heraus „Sünde ist schön", das nament-
lich bei der jüngeren amerikanischen
Generation reißenden Absatz findet.

Nacht des Buches. b
 
Annotationen