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Recklinghausen. Im „Westfälischen Beob-
achter“ Nr. 35 heißt es in einer amtlichen
Bekanntmachung über die Stammabschnitte
bei der Abgabe von Spirituosen: „Die Emp-
fangsberechtigten sind von den Verteilern
vorläufig aufzubewahren.“

Weil man annimmt, daß sie von den ausgege-.
ber.en Spirituosen gleich tüchtig genießen wer-

Danzig. H. W.: In einer Abhandlung über
Gymnastik und Sport in Japan heißt cs im
„Danziger Vorposten“ 347 u. a.: „Sehr
gern wird auch Soft-Ball gespielt, eine
Abort von Tennis.“

Mag man auch ganz vornehm spielen,
wobei man gar englisch spricht,
mag man sich als Meister fühlen —
ohne Abort geht es nicht!

Wien. Im „Neuen Wiener Tagblatt“ Nr. 26
sucht eine junge Lehrerin einen „netten -
Akademiker oder Maturanten bis 30 J.
zwecks Ehe“.

Maturanten in diesem Alter sind doch aber sehr
selten; das sollte eine Lehrerin wissen.
Himbergen. W. T. In der „Allgemeinen Zei-
tung der Lüneburger Heide“ Nr. 17 lesen
wir unter „Tiermarkt“: „Größte Seltenheit,
10 Mt. alt. Komondor-Rüden z. verk. (Un-
garischer Hirtenhund). Aeußerst wachsam,

Sie fragen: wozu denn ein Hund Papiere brau-
chet — Natürlich benutzt er sie nicht — sondern
sie dienen zum Nachweis seines Stammbaums.

Hannover. Über „Neapolitanische Typen“
sagt der „Hannoversche Kurier“ Nr. 343
u. a.: „Andere charakteristische Typen des
neapolitanischen Straßenlebens sind weiter
der Wasser- und Obstverkäufer, der Volks-
prediger, Kastanienhändler, Volksschreiber,
der allen Analphabeten die Briefe schreibt,
und der ,Tronaro‘, der bei allen Festen seine
Feuerwehrkünste leuchten läßt.“

Wenn dieser Tronaro Feucrwehrkunstgriffe vor-
zeigt, so ist dies bei dem leichtlebigen Volk der
Neapolitaner, das immer gern mit dem Feuer
spielt, sehr angebracht.

Ludwigshafen. Dr. W.: Über den Einbruch
zweier Jugendlicher in eine Wirtschaft
lesen wir in der „Neuen Abendzeitung“
Nr. 21 u. a.: „Der Ältere bemerkte, daß in
einer Wirtschaft im Schrank hinter dem
Büfett eine gefüllte Geldkassette aufbewahrt
wurde. In einem unbewachten Augenblick
nahm er sie an sich und verdrückte sich auf
ein freies Feld, wo er sich erbrach."

Der Berichterstatter hat vergessen zu sagen, was
der Altere im Schrank hinter dem Büfett außer-
dem noch gefunden hatte.

Osnabrück. W. G.: Das „Osnabrücker

Tageblatt“ Nr. 18 491 enhält folgende War-
nung: „Warnung! Bibermuff verloren. Fin-
der, Vorsicht! Ansteckungsgefahr! Gegen
10 M Belohnung abzugeben.“

Wer jetzt diesen Muff da findet,

faß’ ihn mit der Zange an,

weil dann die Gefahr verschwindet,

daß er ihn anstecken kann;

doch das Geld, io Mark, die blanken,

die er als Belohnung fand,

recht schön dankend mit der Hand.
Oppeln. Dr. Kr.: In der „OS.-Tageszcitung"
Nr. 25 liest man: „Hausgehilfin sucht Zahn-
praxis.“

Das ist nun die Höhe, daß eine Hausgehilfin
eine ganze Zahnpraxis sucht. Wahrscheinlich
will sie auch den Herrn Dentisten selbst mit

Grambin. M. B.: In der „Kreiszeitung für
Ückermünde“ Nr. 27 wird ein „Herrenman-
tel, gut erhalten, für 16—17jährigen Herrn“
zu kaufen gesucht.

Dieser 16—rpjährige Herr ist jedenfalls noch
nicht ganz ausgewachsen; darauf ist beim Kauf
des Mantels Rücksicht zu nehmen, damit dieser
auch noch paßt, wenn der Herr 18—lojährtg ist.

General von der Marwitz
Weltkriegsbricfe

Mainz. In der „Frankfurter Zeitung“ Nr.
97/98 sucht ein Fabrikant zwecks Ehe Be-
kanntschaft mit einer hübschen Dame aus
gutem Hause, die „erbsgesund“ sein soll.
Wahrscheinlich liebt er selbst Erbsen und möchte
darum, daß auch seine Künftige sich an Erbsen
gesund erhält.

Pirmasens. W.: Über ein Kameradschafts-
treffen schreibt die „Wasgau-Zeitung“ vom
16. Februar u. a.: „Was hier u. a. unter Lei-
tung von .Tante Elbeth' in einer fidelen
.Turnstunde von Anno dazumal' geboten
wurde, machte nicht nur die Augen vom
Lachen naß."

Nein, auch die vom Lachen ausgetrockneten
Kehlen mußten angefeuchtet werden.

Wien. Im „Neuen Tagblatt“ Nr. 47 lesen
wir: „Sehr gebild., hübsche, alleinsteh. Aka-
demikerwitwe, 52/170, gute Köchin, ersehnt
ernsthaft vorbereiteten, entschlossen. Ehe-

Die sehr gebildete Akademikerwitwe hat recht:
auf den Ehestand kann man sich nicht ernsthaft
genug vorbereiten.

Jesberg. St.: In dem Roman „Ferien, einmal
ganz anders“ heißt cs auf S. 16: „Es galt
eine Aufgabe und da mußte man frisch
sein. Er wusch sich, ließ das Wasser flie-
ßen, bis es eiskalt geworden war, tauchte
den Kopf in das Naß und schlief traumlos
bis zum Morgengrauen.“

Reinbek. G. B.: In der „Deutschen Haus-
frauenzeitung“ Heft 24 findet sich folgendes
Rezept: „Eine gut gewürzte Mischung aus
kleingekackten Krautblättern und ausge-
brochenen Maiskörnern ergibt eine herz-
hafte Füllung für Kohlrollen.“

Wir danken für derartig gefüllte Kohlrollen!

Wende litt Dudelsack bei }o Grad minus

Als Dudelsack heut morgen pflichtgemäß
sich hochgestemmt aus wirren Traumestiefen,
sah er, wie im vereisten Waschgefäß
zwei flotte Flöhe zierlich Schlittschuh liefen.

Jetzt floh sie ihn, jetzt nahte e r sich ihr,
jetzt schwang er sie in höchst pikanter Wendung,
es war ein Paarlauf, eine Mcisterkür
von unerhörter sportlicher Vollendung!

Kladderadatsch
 
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