DEMOKRATISCHES ALLERLEI
Steckbriefe
Unbegrenzte Möglichkeiten
Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Prä-
sident des judokratischen Gangster-Trusts,
nicht von den unbegrenzten Möglichkeiten
US.-amerikanischer Kriegsführung schwa-
droniert. In welchem Umfang man drüben
diese „Möglichkeiten“ ausgenützt hat, das
bewies der Welt der Invasionsversuch von
Dieppe. Vom militärischen Standpunkt aus
ist heute über ihn nichts mehr zu sagen,
aber am Rande des kriegerischen Geschehens
werden die Umrisse einer grotesken Komö-
die sichtt^ir, die nachzuzeichnen sich doch
immerhin' lohnen mag. — Wie gewöhnlich
haben die Tommies auch bei Dieppe „höf-
lich“ den anderen den Vortritt überlassen,
und in welcher Geistesverfassung die Ameri-
kaner zum Angriff auf die Kanalküste an-
getreten sind, das ist bezeichnend für die
Yankee-Methoden der Illusionspolitik.
Die „Invasions“-Truppen führten eine Men-
ge Karten und Pläne mit sich. Das wäre an
sich selbstverständlich, wenn es sich um
Karten vom Operationsgebiet handelte. Bei
näherer Betrachtung stellte es sich jedoch
heraus, daß man den angreifenden Truppen
Führer durch die Pariser Nachtlokale mit-
gegeben hatte. Nun mag es ja zutreffen,
daß Nachtlokale, Spielklubs und ähnliche
Unternehmen bis dato in der Tat das
bevorzugte Operationsgebiet der „glor-
reichen“ amerikanischen Armee gewesen
sind — man erinnert sich, daß am Tage von
Pearl Harbour die Yankee-Matrosen noch
damit beschäftigt waren, ihren Rausch aus-
zuschlafen — aber da sogar Churchill
wissen mußte, daß aus deutschen Bunkern
nicht mit Knallbonbons und Sektkorken ge-
schossen wird, muß der Verteilung von
Nachtklubadressen an die Truppe eine an-
dere, besondere Bedeutung zukommen. Man
geht wohl nicht fehl, wenn man darin eine
Kritik der militärischen Fachleute an
der W. C. - Strategie sieht. Die Sachver-
ständigen wollten damit vermutlich
zum Ausdruck bringen, daß man be-
trunken sein müsse, um ein derartiges
Unternehmen zu riskieren, und daß es am
nächsten Morgen eine Menge zerschlagenes
Porzellan, dicke Köpfe und einen unheim-
lichen Katzenjammer geben werde. Das hat
sich ja denn auch bewahrheitet; nur, daß
den Katzenjammer der saubere Herr W. C.
hatte, während die Opfer seiner Deliriums-
strategie keineswegs so glimpflich davon-
gekommen sind. Der Einzige, der statt in
den Tod wirklich in ein Nachtlokal fuhr,
war Churchills Sohn Randolph, der sich
statt nach Dieppe nach New York begab
und dort in der Uniform der „Commando"-
Truppen die Unterwelt unsicher macht.
Die Kanadier, die sich mehr übel als wohl
heute zu den Untertanen des Weißhäuslers
rechnen müssen, scheinen wenigstens weise
genug gewesen zu sein, vor ihrem Start zur
Eroberung Europas noch einen gewaltigen
drink einzunehmen, denn sonst wäre un-
denkbar, was .man aus dem Sammellager
der Dieppe-Gefangenen hört: „Einer mein-
te: ,Wir sind doch jetzt in Frankreich. Da
muß doch irgendwo auch Paris liegen. Ich
möchte die Stadt gerne sehen. Könnten Sie
mich nicht bei passender Gelegenheit hin-
führen ?‘ — Ein anderer fragte, ob er nun,
da er einmal in Europa sei, nicht auch
gleich ieine Rundreise: Berlin—Wien—Rom—
Madrid—zurück ins Lager machen könnte,
wenn er dem Lagerkommandanten einen
Scheck übergebe.“ —
Der alte Seume hatte doch anscheinend recht:
die Leute kennen „Europens übertünchte
Höflichkeit“ nicht und nahmen die freund-
liche Einladung des Kriegsverbrechers Chur-
chill ernst, in die Armee einzutreten, um
auf diese Weise eine billige Vergnügungs-
reise durch die europäischen Hauptstädte zu
machen. Und wie wir die britische Agita-
tionszentrale kennen, hat sie keine Kosten
gescheut, den „Vergnügungsreisenden"
Cocktails mixen zu lassen, die „Dieppe“ oder
„Berlin" oder „Rom“ benamst wurden, und
deren Vertilgung dann die Möglichkeit bot,
wahrheitsgemäß zu verkünden, daß die tap-
feren Kanadier innerhalb weniger Minuten
„Dieppe“, „Berlin“ und „Rom“ mit der lin-
ken Hand vereinnahmt hätten.
Aber, damit nicht genug, schilderte man den
Truppen die deutschen Kanalküstenbunker
als eine Art Invalidenheim, wo Sechzigjäh-
rige als eine Art militärischer Statisten
untergebracht seien. Und wenn diese „erste
Linie“ alter Herren überrannt sei, dann
stünden dahinter die anmutigen Vertrete-
DER VOKAL MACHTS
Israel und Cohn
und der Mosessohn
übten ihren Schummel
in Kairo wie auch anderwärts,
bewahrten sich ein kühles Herz
und trieben ihren — Rummel.
Israel und Cohn
und der Mosessohn
verkaufen Hab und Gut in Hast,
enteilen, weil sie Schrecken faßt.
Es treibt ein Ruf sie: „Rommel!!!"
rinnen des liebenswürdigen Frankreich in
Bereitschaft, die amerikanischen Helden mit
offenen Armen zu empfangen. Dieser Vor-
stellung entsprach jedenfalls die sprachliche
Vorbereitung der „Invasion“. Rund fünf-
undzwanzig Seiten eines Notizbuches, das
bei einem amerikanischen Soldaten gefun-
den wurde, enthielten die — seiner Meinung
nach — wichtigsten Redewendungen der
Umgangssprache, und zwar: „Du siehst
heute wundervoll aus!“ — „Willst du einen
Spaziergang mit mir machen ?“ — „Sagst
du auch die Wahrheit?“ — „Bleibst du heute
nacht bei mir?“ — „Liebst du mich?" —
Aber — wie das so geht — die Yankees sind
mit diesen Fragen an die falsche Adresse
gekommen, nämlich an die deutsche Wehr-
macht, und die hat sie ganz anders beant-
wortet, als die Fragesteller gedacht hatten.
Auf die Feststellung „Du siehst heute
wundervoll aus!“ — konnte die Be-
satzung der Kanalküste mit Recht er-
widern: „Stimmt, mein Sohn! Wir können
uns wirklich sehen lassen!“ — „Willst du mit
mir einen Spaziergang machen?" wurde
durch die Tatsache beantwortet, daß man
mit den Yankees „Schlitten fuhr“, und der
Zweifel: „Sagst du auch die Wahrheit^“ be-
hob sich von selbst dadurch, daß sich die „In-
vasionisten“ überzeugen konnten, die deut-
sche Propaganda habe nicht zuviel erzählt
von der Feuerkraft der Kanalbollwerke.
Auch die Frage „Bleibst du heute nacht bei
mir?“ wurde erschöpfend etwa so beant-
wortet: .Jawohl! Du kommst in ein Lager,
und wir wachen Tag und Nacht darüber,
daß dir nichts passiert.“ — Soweit wäre
demnach alles in Ordnung. Nur die Antwort
auf die Frage „Liebst du mich?“ möchten
wir den Hinterbliebenen der von den Briten
ermordeten französischen Matrosen über-
lassen und den Frauen und Kindern, denen
die Royal Air Force mit sinnlosen Angriffen
Haus und Hof zerstört und verwüstet hat.
Steckbriefe
Unbegrenzte Möglichkeiten
Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Prä-
sident des judokratischen Gangster-Trusts,
nicht von den unbegrenzten Möglichkeiten
US.-amerikanischer Kriegsführung schwa-
droniert. In welchem Umfang man drüben
diese „Möglichkeiten“ ausgenützt hat, das
bewies der Welt der Invasionsversuch von
Dieppe. Vom militärischen Standpunkt aus
ist heute über ihn nichts mehr zu sagen,
aber am Rande des kriegerischen Geschehens
werden die Umrisse einer grotesken Komö-
die sichtt^ir, die nachzuzeichnen sich doch
immerhin' lohnen mag. — Wie gewöhnlich
haben die Tommies auch bei Dieppe „höf-
lich“ den anderen den Vortritt überlassen,
und in welcher Geistesverfassung die Ameri-
kaner zum Angriff auf die Kanalküste an-
getreten sind, das ist bezeichnend für die
Yankee-Methoden der Illusionspolitik.
Die „Invasions“-Truppen führten eine Men-
ge Karten und Pläne mit sich. Das wäre an
sich selbstverständlich, wenn es sich um
Karten vom Operationsgebiet handelte. Bei
näherer Betrachtung stellte es sich jedoch
heraus, daß man den angreifenden Truppen
Führer durch die Pariser Nachtlokale mit-
gegeben hatte. Nun mag es ja zutreffen,
daß Nachtlokale, Spielklubs und ähnliche
Unternehmen bis dato in der Tat das
bevorzugte Operationsgebiet der „glor-
reichen“ amerikanischen Armee gewesen
sind — man erinnert sich, daß am Tage von
Pearl Harbour die Yankee-Matrosen noch
damit beschäftigt waren, ihren Rausch aus-
zuschlafen — aber da sogar Churchill
wissen mußte, daß aus deutschen Bunkern
nicht mit Knallbonbons und Sektkorken ge-
schossen wird, muß der Verteilung von
Nachtklubadressen an die Truppe eine an-
dere, besondere Bedeutung zukommen. Man
geht wohl nicht fehl, wenn man darin eine
Kritik der militärischen Fachleute an
der W. C. - Strategie sieht. Die Sachver-
ständigen wollten damit vermutlich
zum Ausdruck bringen, daß man be-
trunken sein müsse, um ein derartiges
Unternehmen zu riskieren, und daß es am
nächsten Morgen eine Menge zerschlagenes
Porzellan, dicke Köpfe und einen unheim-
lichen Katzenjammer geben werde. Das hat
sich ja denn auch bewahrheitet; nur, daß
den Katzenjammer der saubere Herr W. C.
hatte, während die Opfer seiner Deliriums-
strategie keineswegs so glimpflich davon-
gekommen sind. Der Einzige, der statt in
den Tod wirklich in ein Nachtlokal fuhr,
war Churchills Sohn Randolph, der sich
statt nach Dieppe nach New York begab
und dort in der Uniform der „Commando"-
Truppen die Unterwelt unsicher macht.
Die Kanadier, die sich mehr übel als wohl
heute zu den Untertanen des Weißhäuslers
rechnen müssen, scheinen wenigstens weise
genug gewesen zu sein, vor ihrem Start zur
Eroberung Europas noch einen gewaltigen
drink einzunehmen, denn sonst wäre un-
denkbar, was .man aus dem Sammellager
der Dieppe-Gefangenen hört: „Einer mein-
te: ,Wir sind doch jetzt in Frankreich. Da
muß doch irgendwo auch Paris liegen. Ich
möchte die Stadt gerne sehen. Könnten Sie
mich nicht bei passender Gelegenheit hin-
führen ?‘ — Ein anderer fragte, ob er nun,
da er einmal in Europa sei, nicht auch
gleich ieine Rundreise: Berlin—Wien—Rom—
Madrid—zurück ins Lager machen könnte,
wenn er dem Lagerkommandanten einen
Scheck übergebe.“ —
Der alte Seume hatte doch anscheinend recht:
die Leute kennen „Europens übertünchte
Höflichkeit“ nicht und nahmen die freund-
liche Einladung des Kriegsverbrechers Chur-
chill ernst, in die Armee einzutreten, um
auf diese Weise eine billige Vergnügungs-
reise durch die europäischen Hauptstädte zu
machen. Und wie wir die britische Agita-
tionszentrale kennen, hat sie keine Kosten
gescheut, den „Vergnügungsreisenden"
Cocktails mixen zu lassen, die „Dieppe“ oder
„Berlin" oder „Rom“ benamst wurden, und
deren Vertilgung dann die Möglichkeit bot,
wahrheitsgemäß zu verkünden, daß die tap-
feren Kanadier innerhalb weniger Minuten
„Dieppe“, „Berlin“ und „Rom“ mit der lin-
ken Hand vereinnahmt hätten.
Aber, damit nicht genug, schilderte man den
Truppen die deutschen Kanalküstenbunker
als eine Art Invalidenheim, wo Sechzigjäh-
rige als eine Art militärischer Statisten
untergebracht seien. Und wenn diese „erste
Linie“ alter Herren überrannt sei, dann
stünden dahinter die anmutigen Vertrete-
DER VOKAL MACHTS
Israel und Cohn
und der Mosessohn
übten ihren Schummel
in Kairo wie auch anderwärts,
bewahrten sich ein kühles Herz
und trieben ihren — Rummel.
Israel und Cohn
und der Mosessohn
verkaufen Hab und Gut in Hast,
enteilen, weil sie Schrecken faßt.
Es treibt ein Ruf sie: „Rommel!!!"
rinnen des liebenswürdigen Frankreich in
Bereitschaft, die amerikanischen Helden mit
offenen Armen zu empfangen. Dieser Vor-
stellung entsprach jedenfalls die sprachliche
Vorbereitung der „Invasion“. Rund fünf-
undzwanzig Seiten eines Notizbuches, das
bei einem amerikanischen Soldaten gefun-
den wurde, enthielten die — seiner Meinung
nach — wichtigsten Redewendungen der
Umgangssprache, und zwar: „Du siehst
heute wundervoll aus!“ — „Willst du einen
Spaziergang mit mir machen ?“ — „Sagst
du auch die Wahrheit?“ — „Bleibst du heute
nacht bei mir?“ — „Liebst du mich?" —
Aber — wie das so geht — die Yankees sind
mit diesen Fragen an die falsche Adresse
gekommen, nämlich an die deutsche Wehr-
macht, und die hat sie ganz anders beant-
wortet, als die Fragesteller gedacht hatten.
Auf die Feststellung „Du siehst heute
wundervoll aus!“ — konnte die Be-
satzung der Kanalküste mit Recht er-
widern: „Stimmt, mein Sohn! Wir können
uns wirklich sehen lassen!“ — „Willst du mit
mir einen Spaziergang machen?" wurde
durch die Tatsache beantwortet, daß man
mit den Yankees „Schlitten fuhr“, und der
Zweifel: „Sagst du auch die Wahrheit^“ be-
hob sich von selbst dadurch, daß sich die „In-
vasionisten“ überzeugen konnten, die deut-
sche Propaganda habe nicht zuviel erzählt
von der Feuerkraft der Kanalbollwerke.
Auch die Frage „Bleibst du heute nacht bei
mir?“ wurde erschöpfend etwa so beant-
wortet: .Jawohl! Du kommst in ein Lager,
und wir wachen Tag und Nacht darüber,
daß dir nichts passiert.“ — Soweit wäre
demnach alles in Ordnung. Nur die Antwort
auf die Frage „Liebst du mich?“ möchten
wir den Hinterbliebenen der von den Briten
ermordeten französischen Matrosen über-
lassen und den Frauen und Kindern, denen
die Royal Air Force mit sinnlosen Angriffen
Haus und Hof zerstört und verwüstet hat.