KB CHRONIK
EIN GEFÄHRLICHES GESCHENK
rvummeniar UDernussig
„Manchester Guardian“ schreibt: „Eine
solche Demoralisierung, wie sie gegenwär-
tig in britischen Regierungskreisen Indiens
besteht, hat es nie zuvor gegeben.“
Nachdem in den Veröffentlichungen des
Hauptquartiers Mac Arthurs in gewohnter
Großzügigkeit bereits Vorschußlorbeeren
wegen eines angeblich entscheidenden Sie-
ges über die Japaner verteilt worden waren,
stellte der australische Kriegsminister
Forde jetzt fest: „Gewisse Kommentare ha-
ben die Erfolge im südöstlichen Pazifik als
einen Wendepunkt in diesem Krieg hinge-
stellt. Obwohl ich hoffe, daß dieser Punkt
erreicht ist, handelt es sich hierbei nur um
eine reine Hoffnung. Alle Anzeichen deuten
darauf hin, daß Australien auf neue und
kräftige^ japanische Offensiven vorbereitet
Das Sowjet - Regierungsblatt „Iswestija"
stellt über die Lage im Kohlenbecken von
Leninsk (Westsibirien), nach dem Verlust
des Donezbeckens das wichtigste in der
Sowjetunion, fest: „Die Förderung geht
ner mehr zurück und das ist auf die kata-
strophale Lage der Arbeiter zurückzufüh-
1. Niemand betreut sie, niemand kümmert
h um sie. Den Arbeitern fehlt es buch-
stäblich an allem. Sie haben keine Schuhe,
keine Löffel, keinen Stuhl und keinen Tisch.
Es fehlt, an Unterkünften, Schlaf räumen,
Speisehäusern, Waschgelegenheiten und me-
dizinischem Personal. Die vorhandenen
Unterkünfte sind vollständig verdreckt und
ein Paradies für Wanzen. Die Arbeiter
schlafen auf dem kahlen Fußboden, aber
niemand von den Leitern gönnt diesen Un-
terkünften auch nur einen Blick.“
Rooseveltscher Rekord
• einer Aufstellung des militärischen
Sachbearbeiters der „New York Times“ geht
hervor, daß nordamerikanische Soldaten zur
Zeit an mehr als fünfzig Punkten der Welt
stationiert-sind.
Roosevelt wollte nicht nur seinen größten Krieg
Zeiten, sondern er will auch einen Rekord
lobaler Kräftezersplitterung aufstellen.
Heuchler
Ein nordamerikanisches Blatt wettert gegen
die Moral der leichten Mädchen, die sich
dem Kriegsministerium zu Werbezwecken
r Verfügung gestellt haben.
st versklavt man sie, dann verkauft man sie
und dann bespeit man sie—das ist USA.-Morall
Die Frage
Die Mehrzahl der Zwischenfälle in Algerien
ist auf die von den Nordamerikanern aus
den Gefängnissen befreiten kommunisti-
schen und sonstigen verbrecherischen Ele-
mente zurückzuführen. Allein in Algier
wurden von befreiten Gefangenen zwölf
Morde verübt.
Ob das nun die Gangster unter den USA.-Solda-
len als unliebsame Konkurrenz oder als willkom-
mene Unterstützung ansehen werdeni k. v.
Napoleon hat’s schon gewußt
Als Napoleon —- nach 1806 — einmal wieder
durch Weimar kam, hatte der Bürgermeister der
Goethe-Stadt den Mut, den allgemeinen Wunsch
nach Frieden ihm gegenüber auszusprechen. Na-
poleons Antwort lautete: „Solange die Eng-
länder Geld haben, die Welt zu korrumpieren,
kann’s keinen Frieden geben." c. w.
Schiffsbau in USA.
Die „Washington Post“ meint, man habe in
den USA. in bezug auf den Schiffsbau schon
phantastische Ergebnisse erzielt, aber die
genügten leider nicht, um das Tonnage-Be-
dürfnis ausreichend zu befriedigen.
So ist das mit „phantastischen" ErgebnissenI
Londoner Zimmcrschmuck
VOM RÄUCHERN
Jetzt wird die Sache gefährlich,
fast glalsbt man schon, es tagt,
denn dieser Willkie war ehrlich
und meint auch, was er sagt.
Bald holt er Reisig zusammen,
denn groß ist der Bedarf:
wenn er auf Churchill so scharf i
Wird alles nötig gebrauchen,
weil Churchill doch grade mit Rauchen
’nen ziemlichen-Puff verträgt I
Gebesserte USA.-Moral
Im englischen Oberhaus wurde über die zu-
nehmende Verbreitung der Geschlechts-
krankheiten in England debattiert und da-
bei durch einen Abgeordneten, der zugleich
ein bekannter Arzt ist, festgestellt, daß an
dieser „Aufwärtsentwicklung“ nicht zuletzt
die nordamerikanischen Soldaten schuld sind.
Die USA. wollen eben von England nicht nur
immer Stützpunkte nehmen und Dominien erben,
sondern sie wollen zum Ausgleich dafür auch ein-
mal etwas geben. Sie haben sich vielleicht wieder
auf den alten Moralsatz besonnen: Geben ist
seliger denn nehmen. k. v.
Gespensterposten
Die holländischen Emigranten in London
haben in Moskau eine „Gesandtschaft" er-
richtet. Zum ersten Gesandten dieser Schnee-
männer wurde Baron von Breughel-Douglas
ernannt.
Da hätten wir also auch in der Diplomatie, wie
bisher schon in der Kunstgeschichte, einen Höllen-
Breughel. atx.
Kladderadatsch
EIN GEFÄHRLICHES GESCHENK
rvummeniar UDernussig
„Manchester Guardian“ schreibt: „Eine
solche Demoralisierung, wie sie gegenwär-
tig in britischen Regierungskreisen Indiens
besteht, hat es nie zuvor gegeben.“
Nachdem in den Veröffentlichungen des
Hauptquartiers Mac Arthurs in gewohnter
Großzügigkeit bereits Vorschußlorbeeren
wegen eines angeblich entscheidenden Sie-
ges über die Japaner verteilt worden waren,
stellte der australische Kriegsminister
Forde jetzt fest: „Gewisse Kommentare ha-
ben die Erfolge im südöstlichen Pazifik als
einen Wendepunkt in diesem Krieg hinge-
stellt. Obwohl ich hoffe, daß dieser Punkt
erreicht ist, handelt es sich hierbei nur um
eine reine Hoffnung. Alle Anzeichen deuten
darauf hin, daß Australien auf neue und
kräftige^ japanische Offensiven vorbereitet
Das Sowjet - Regierungsblatt „Iswestija"
stellt über die Lage im Kohlenbecken von
Leninsk (Westsibirien), nach dem Verlust
des Donezbeckens das wichtigste in der
Sowjetunion, fest: „Die Förderung geht
ner mehr zurück und das ist auf die kata-
strophale Lage der Arbeiter zurückzufüh-
1. Niemand betreut sie, niemand kümmert
h um sie. Den Arbeitern fehlt es buch-
stäblich an allem. Sie haben keine Schuhe,
keine Löffel, keinen Stuhl und keinen Tisch.
Es fehlt, an Unterkünften, Schlaf räumen,
Speisehäusern, Waschgelegenheiten und me-
dizinischem Personal. Die vorhandenen
Unterkünfte sind vollständig verdreckt und
ein Paradies für Wanzen. Die Arbeiter
schlafen auf dem kahlen Fußboden, aber
niemand von den Leitern gönnt diesen Un-
terkünften auch nur einen Blick.“
Rooseveltscher Rekord
• einer Aufstellung des militärischen
Sachbearbeiters der „New York Times“ geht
hervor, daß nordamerikanische Soldaten zur
Zeit an mehr als fünfzig Punkten der Welt
stationiert-sind.
Roosevelt wollte nicht nur seinen größten Krieg
Zeiten, sondern er will auch einen Rekord
lobaler Kräftezersplitterung aufstellen.
Heuchler
Ein nordamerikanisches Blatt wettert gegen
die Moral der leichten Mädchen, die sich
dem Kriegsministerium zu Werbezwecken
r Verfügung gestellt haben.
st versklavt man sie, dann verkauft man sie
und dann bespeit man sie—das ist USA.-Morall
Die Frage
Die Mehrzahl der Zwischenfälle in Algerien
ist auf die von den Nordamerikanern aus
den Gefängnissen befreiten kommunisti-
schen und sonstigen verbrecherischen Ele-
mente zurückzuführen. Allein in Algier
wurden von befreiten Gefangenen zwölf
Morde verübt.
Ob das nun die Gangster unter den USA.-Solda-
len als unliebsame Konkurrenz oder als willkom-
mene Unterstützung ansehen werdeni k. v.
Napoleon hat’s schon gewußt
Als Napoleon —- nach 1806 — einmal wieder
durch Weimar kam, hatte der Bürgermeister der
Goethe-Stadt den Mut, den allgemeinen Wunsch
nach Frieden ihm gegenüber auszusprechen. Na-
poleons Antwort lautete: „Solange die Eng-
länder Geld haben, die Welt zu korrumpieren,
kann’s keinen Frieden geben." c. w.
Schiffsbau in USA.
Die „Washington Post“ meint, man habe in
den USA. in bezug auf den Schiffsbau schon
phantastische Ergebnisse erzielt, aber die
genügten leider nicht, um das Tonnage-Be-
dürfnis ausreichend zu befriedigen.
So ist das mit „phantastischen" ErgebnissenI
Londoner Zimmcrschmuck
VOM RÄUCHERN
Jetzt wird die Sache gefährlich,
fast glalsbt man schon, es tagt,
denn dieser Willkie war ehrlich
und meint auch, was er sagt.
Bald holt er Reisig zusammen,
denn groß ist der Bedarf:
wenn er auf Churchill so scharf i
Wird alles nötig gebrauchen,
weil Churchill doch grade mit Rauchen
’nen ziemlichen-Puff verträgt I
Gebesserte USA.-Moral
Im englischen Oberhaus wurde über die zu-
nehmende Verbreitung der Geschlechts-
krankheiten in England debattiert und da-
bei durch einen Abgeordneten, der zugleich
ein bekannter Arzt ist, festgestellt, daß an
dieser „Aufwärtsentwicklung“ nicht zuletzt
die nordamerikanischen Soldaten schuld sind.
Die USA. wollen eben von England nicht nur
immer Stützpunkte nehmen und Dominien erben,
sondern sie wollen zum Ausgleich dafür auch ein-
mal etwas geben. Sie haben sich vielleicht wieder
auf den alten Moralsatz besonnen: Geben ist
seliger denn nehmen. k. v.
Gespensterposten
Die holländischen Emigranten in London
haben in Moskau eine „Gesandtschaft" er-
richtet. Zum ersten Gesandten dieser Schnee-
männer wurde Baron von Breughel-Douglas
ernannt.
Da hätten wir also auch in der Diplomatie, wie
bisher schon in der Kunstgeschichte, einen Höllen-
Breughel. atx.
Kladderadatsch