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FREIHERR VOM STEIN

„Mirschien csimmerdas sicherste
Mittel, um eine Sache gelingen
zu machen, daß man sich selbst
vergißt und nur der Sache lebt."

UNENDLICHKEIT

Hoch auf der Spitzt
der höchsten Föhre

zum Himmel gehöre,

Tief überm Wald
durch geheimnisvolle

zur Erde wolle:

Sehnsucht bindet
U nendlichkeiten,
Lied und Licht.

Weltgesicht!

wie grüne Feuer

Frühling beglückte,
berauschte wie heuer

CHRONIK

Kommentar überflüssig
Die USA.-Zeitung „Philadelphia Record"
jammert, was nützen die vielen,Fabriken,
die riesigen Produktionspläne und alles das,
was wir uns für die Zukunft vornehmen,
wenn die deutschen U-Boote uns alle Wege
zu den alten und künftigen Fronten ver-
sperren. Wir sollten weniger an die Nach-
kriegszeit,' aber dafür um so mehr an die
gefahrvolle Gegenwart und die U-Boot-Rudel
des Herrn Dönitz denken.

Der mächtige Hollywooder Filmproduzent
Louis Mayer von der Metro-Goldwyn-Mayer
hat über die Herstellung von Filmen über
die Sowjetunion eine Reihe von Anordnun-
gen erlassen, darunter die, daß Kollektiv-
farmen nicht genannt oder gezeigt werden
dürfen, daß das Wort „Community" (Ge-
meinschaft) nicht genannt werden darf we-
gen seiner Ähnlichkeit mit Kommunismus,
daß keine Andeutung darüber fallen darf,
daß die Sowjetunion einen Pakt mit Deutsch-
land schloß, um Zeit zu gewinnen, gegen
Deutschland zu rüsten.

Wie das unter den reichen Leuten in den
USA. so üblich ist, bewarb sich auch ein
schwerreicher Getreidehändler in Kansas
City um eine Offiziersstelle in der USA.-
Armee. Bei der angestellten Eignungsprü-
fung stellte sich heraus, daß der Mann voll-
kommener Analphabet ist.

Der „Daily Telegraph“ schrieb unlängst in
einem Artikel über die Lage an der Ost-
front, den Deutschen sei einfach alles zu-

Ernster Witz

Die USA.-Zeitschrift „Life" meint, wenn man
die zahlenmäßige Überlegenheit der Anglo-
Amerikaner in Nordafrika betrachte, dann
mute es als ein Witz an, daß man solche
Schlappen durch die Achsenstreitkräftc hin-
nehmen müsse.

Die Zahl tut’s nicht allein — das ist eben der

Überspannte Erwartungen
In London wurde nach vorheriger großer
Reklame ein „Spitzenfilm“ über die meer-
beherrschende Flotte Großbritanniens auf-
geführt. Der größte Teil der Besucher war
allerdings von dem Film enttäuscht, da ent-
gegen allen Erwartungen Ausschnitte aus
dem Kampf der britischen Flotte gegen die
feindlichen U-Boote nicht gezeigt wurden.
Wie konnten die Londoner aber auch so etwas
erwarten? Werm man Szenen vom U-Boot-Krieg
mit gezeigt hätte, dann wäre es doch kein Film
von der meerbeherrschenden britischen Flotte ge-

Die „Emporkömmlinge“

Marineminister Knox hat vor dem USA.-Se-
natsausschuß für auswärtige Angelegenhei-
ten den Ausspruch getan: „Vor Kriegsende
werden wir die japanische Flotte völlig ver-
nichten. Wenn sie vernichtet sein wird, wer-
den wir dafür sorgen, daß Japan niemals
wieder eine andere Flotte erhält. Japan hat
bewiesen, daß es nicht würdig ist, eine Flotte
zu besitzen.“

Die japanische Flotte hat der Welt bekanntlich
fortwährend das entwürdigende Schauspiel ge-
boten, die mächtige amerikanische vernichtend
zu schlagen. w. p.

Dazu braucht man kein Prophet zu sein

Das große englische Nachschlagewerk „Who
is who?“ vom Jahre 1943 enthält wie die
früheren Ausgaben 67 Zeilen über Churchill,
jedoch über Stalin statt der früheren 6 Zei-
len rund 44. Stalin ist also im Kurs erheb-
lich gestiegen.

Wenn sich die Dinge in England so weiterent-
wickeln, wird eines Tages nur noch Stalin in
einem solchen Buch mit der Aufschrift „Who is
who!“ („Wer ist’sf") zu finden sein, alle übrigen
werden, soweit es sich um Engländer handelt,
dann nur noch in einem Katalog mit der Auf-
schrift „Who was who!“ („Wer war er!') — mit
spöttischen Randbemerkungen versehen — an-

VOM BESETZEN

Das gehl in diesen Zeiten
ganz glatt bei hohen Herrn —
Besatzungsgeld bestreiten
tut willig man und gern:

im Dienst und in der Ruh.
des Landes damit zu.

Möcht wohl in künft’gen Tagen

bedürfnisfalls zuletzt

Herr Churchill einfach sagen:

Zwischen den Zeilen
Auf eine Anfrage im englischen Unterhaus
teilte Indienminister Amery mit, daß die Be-
völkerung Indiens nach der Volkszählung
von 1941 nicht weniger als 389 Millionen be-
tragen habe gegenüber 338,1 Millionen im
Jahre 1931.

In Indien sieht man nur noch auf den Gebieten
einen Aufschwung, auf denen sich die Briten
nicht maßgebend betätigen. w p.

kladderadatsch
 
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