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HELMUTH VON MOLTKE

„Ohne Gefahr machen
sich keine weltgeschichtlichen
Umformungen."

REITERLIED

Erich-Armin -.c


östliche Weiten!


Leben im Wind. Leben in

S,u,m.

Alles versank. Über das
streichen die Raben.


Reiter im Sturm, schweigend und hart,
Pferde im Traben. j

Fahl und vertraut Grauen


Bald wird es Nacht, dann

wieder Tag.

Reiten im Wind, reiten
Herz ohne Beben.

s,„™. ^

Gleich, was noch kommt,
Kam'rad, und leben.

m'.miln,,,.

Heimat im Licht! Vor un
östlicher Weiten.

n„D,n„

Leben im Wind. Leben im
Kam’rad, wir reiten.


CHRONIK

In der britischen Zeitung „Star“ findet sich
folgender Stoßseufzer: „Unglücklicherweise
sprechen Admirale, Generale, Luftwafffen-
chefs und Politiker in Großbritannien und
den USA. so, als ob die schweren Kämpfe,
die in Wirklichkeit noch vor uns liegen, be-
reits überstanden seien.“

Es ist spaßig, daß es gerade Londoner Presse-
juden sein müssen, die das „Alles schon dage-
wesen“ des Talmudisten Ben Akiba widerlegen.
Denn daß die Schmocks den Militärs Ge-
schwätzigkeit zum Vorwurf machen, das ist
zweifellos neu und noch nie dagewesen. — Aber
den vom „Star“ Gescholtenen kommt es viel-
leicht gar nicht so sehr auf den Inhalt ihrer Re-
den an wie auf die Reden selbst. Es gibt nun
einmal Leute, die beim Eintritt in einen dun-
keln Wald besonders laut sprechen, um sich
selbst Mut zu machen.

In der us.-amerikanischen Zeitung „Philadel-
phia Tnquirer“ behauptet ein Herr John C.
Mc. Clintock, Deutschland sei daran schuld,
daß in Brasilien nicht genug Gummi gewon-

■Allerhand Hochachtung vor uns! Wir sind also
nach der Meinung des Herrn Mc. Clintock am
gesunden Menschenverstand der brasilianischen
Arbeiter schuld, die sich nicht gern von Herrn
de Berros, einem südamerikanischen Großunter-
nehmer, in die Fiebersümpfe der „Grünen Hölle"
des Amazones verschicken lassen wollen. Nun,
diesen Vorwurf können wir mit Gelassenheit
ertragen. Als Urheber der Intelligenz seiner Mit-
menschen zu gelten, ist immerhin ehrenvoll.
Wenn uns Herr Mc. Clintock aber eines Tages
für seine eigene Dummheit verantwortlich ma-
chen würde, müßten wir protestierend sagen:
„Soweit geht selbst die Feindschaft nicht, daß
wir diese Anschuldigung auf uns sitzen lassen!
Die Dummheit dieses Mannes ist gottgewollt,
hat Erdgeruch und ist kein Werk der Fünften

„Daily Telegraph“ berichtet über Pläne, eine
gemeinsame Flagge der „Alliierten" zu schaf-
fen und teilt mit, daß ein Entwurf ernstlich
diskutiert wird, der den britischen Löwen, die
Freiheitsfackel der USA., den chinesischen
Drachen und Hammer und Sichel auf einer
Flagge vereinigt.

Nicht übel! Wenn der Tschungking-Dracße
wegen der Nichterfüllung von Hilf sversprcchun-
gen Feuer speite, durch das jene „Freiheits-
fackcl" entzündet würde, an dem sich der bri-
tische Leu den Schwanz verbrennt, dann würde
— bevor ihm die Sichel den leeren Bauch auf-
schlitzt, ein Flammerschlag auf den Kopf gerade-
zu human wirken und den Schuß in das Ge-
nick der Demokratie überflüssig machen.
Vorsicht!

Marineminister Knox erklärte in Annapolis
vor abgehenden Seekadetten, daß die USA.
ihre Handelsflotte im Umfang des Kriegs-
ende-Bestandes erhalten wollen.

Vorsicht! Vorsicht! Der Kriegsende-Bestand ist
eine unbekannte Größe! Und beim Rechnen mit
unbekannten Größen hat schon so mancher sich

Gefährlich

„Time“ schreibt: „Es täte gut, von den see-
lischen Einflüssen des Krieges zu sprechen,
wenn nicht die Befürchtung bestände, daß
darüber die geschäftliche Seite des Krieges
vergessen würde.“

Ja, ja: ,',Time“ is money ... h

Trauerfall

„Daily News“ überschreibt einen Leitartikel
„Amerika, das Land der Zukunft“.

Das ist schon Resignation! p. b.

Wußten Sie schon?

Unter dieser für solche Belehrungen üblich
gewordenen Überschrift geht in diesen Ta-
gen u. a. auch die Frage durch die Blätter:
„... daß die Insel Manhattan, das Geschäfts-
zentrum der Stadt New York, nach dem Er-
gebnis neuerer Messungen langsam ins Meer
versinken soll?“

Wenn man bedenkt, was Rooscvelts Luftver-
brecher im Verein mit ihren britischen Genossen
der Kulturweit angetan haben, könnte man be-
dauern, daß das prophezeite Versinken nur
langsam erfolgen soll. a,r.

Wer sich entschuldigt...

Die „Washington Post“ meint, die USA.
hätten keine Veranlassung, sich irgendwie
zu entschuldigen.

Nein, dadurch würden sie ihre Lage nur noch

Romantisches Hollywood

Gut. Ich öffne den Reißverschluß .

Vor und hinter

In den Vereinigten Staaten spricht man von
der amerikanischen Fassade.

Diese Fassade ist nur die Kehrseite der Klage-

Ahnungsvoller Engel —

Ein Teil der britischen Armee wird dem-
nächst mit einem ganz neuen Stahlhelm
ausgerüstet, der einen größeren Genick-
schutz gewährt.

Größerer Genickschutz, aha! Man richtet sich —
nach der Auflösung der Komintern — auf die
direkte Mitwirkung der sowjetischen Bundes-

Tres faciunt collegium
Nach dem „Daily Scetch“ schloß der bri-
tische Innenminister Morrison eine Rede vor
Rüstungsarbeitern mit den Worten: „In
Drei-Teufels-Namen werden wir den Krieg
gewinnen!“

Es ist nur noch nicht entschieden, wer der größte .
von den drei Teufeln ist ... Ii. K,

Kladderadatsch
 
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