Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Roosevelt an das deutsche Volk

Bremen. I. Sch. Unter den Familienanzeigen
der „Bremer Zeitung" vom 12. 12. 1943 findet
sich diese: „Unser kleiner Peter kam heute
gesund zur Welt. Oberltn. z. S. Karl T„ geh.
8., Stadt. Krankenanstalt, Bremen ..."

Die Familienverhältnisse des kleinen Peter er-
scheinen nicht gam geklärt. Hat der Vater bis
7,ii seiner Verheiratung einen anderen Namen
geführt? Und hat Peter keine Mutter? „Erklä-
ret mir, Graf Oerindur, diesen Zwiespalt der

Hamburg. E. R. Sie machen uns auf fol-
gende Anzeige im „Hamburger Fremden-
blatt" vom 14. 7. 1943, Abend-Ausgabe, auf»
merksam: „Festung Dömitz. Tausche 4-Z.-
Wohng. geg. 4-Z.-Wohng. m. Ztrlhz. u. W\v.
in guter Gegend in Hamburg."

Sie halten Ww. wohl für eine Abkürzung von
Witwe? Wenn Sie recht hätten, dann läge frei-
lich hier eine ganz besondere Abart des Men-
schenhandels vor. Sollte aber nicht doch viel-
leicht etwas anderes gemeint sein?

Jena. P. T. Wenn uns die erklärungsbe-
dürftige Mitteilung nicht im Original vor-
liegt, können wir nicht dazu Stellung
nehmen. Also auch nicht zu der von Ihnen
aus einer Zeitung abgeschriebenen Anzeige,
nach der sich „für Dame mit größerem dis-
poniblen Barvermögen Gelegenheit bietet,
den Titel Frau Doktor von älterem Herrn
durch Heirat zu erhalten“.

Köln. H. G. Der „Tauschmarkt“ des Kölner
„Stadtanzeigers“ vom 18. 1. 1944 (Nr. 17)
enthält u. a. diese Anzeige: „Maßanzug,
mittlere Figur, gegen Bauchanzug, Bauch-
weite 125, Offizierstiefel, 42—43, gegen
Brutmaschine.“

Was ein Bauchanzug ist, fragen Sie. Vielleicht
eine Schwimmhose.

Feldpost. Oberlt. M. Die „Thüringer Gau-
zeitung“, Ausgabe Rudolstadt, brachte am
23. 7. 1943 eine Mitteilung „Der Urlaub des
Einzelhändlers“ mit folgendem Schluß:
„Nicht jeder Einzelhändler hat das Recht,
seine Verkaufsstelle im ■ Sommer einige
Wochen zu schließen, sondern nur der, der
krank und erholungsbedürftig ist und nie-
manden hat, der ihn während seiner Urlaubs-
zeit vertreten kann.“ Dahinter steht dann
noch in der nächsten Zeile „Häuslicher

Sie fragen, welchen Sinn dieser Zusatz hat. Da
wollen wir Ihnen verraten, daß es sich hier um
ein Lieblingskind des Druckfehlerteufels handelt,
das der Fachmann wenig zart, aber recht an-
schaulich ein „Hurenkind“ nennt, weil es, von
seinen Angehörigen verlassen, mutterseelenallein
in der Letternwelt umhcrstckt.

Tripkau b. Streetz. A. Ph. Sie schicken uns
die „Düsseldorfer Nachrichten“ vom 16. 12.
1943 (Nr. 348), wo es im Roman „Tage mit
Christine“ heißt: „Er nahm seine Mutter
bei den Armen und hob sie vom Stuhl empor.
Sie war fast einen Hopf kleiner als er und
mädchenhaft zierlich."

Einen Hopf, also einen Sprung kleiner — das ist
ein recht ungenaues Größenmaß, kann man doch
große und kleine Sprünge machen.

Im „Hamburger Fremdenblatt“ Nr. 320 vom
15. 1. 1943 wird angegeben, der militärische
Mitarbeiter des „Christian Science Monitor“
erkläre in einem zusammenfassenden Lage-
bericht: „Land- und Luftsituation zusam-
mengenommen erzwingen einen gesunden
Respekt vor der Verteidigungskraft des
Deutschen in diesem späten Stadium des
Krieges.“

]a, ja, an dem Kuchen, den deutsche Krieger den
Gegnern zu knabbern geben, werden diese sich
die Zähne ausbeißen.

DIE VIER BUCHSTABEN

Wenn jemand so vom Rückgrat spricht
Und dann von der Verlängerung
des Rückgrats, denkt der andre nicht
dabei an die Verengerung,
vielmehr im Bruchteil von Sekunden
an jenen Körperteil, den runden,
den man, so peinlich es berührt,
nur gar zu gern im Munde führt.

Wenn man ein gut Stück weitergebt
am Körper und im Alphabet,
doch körperlich nicht in der Richtung
des Götzzitats ans Goethes Dichtung,-
nein schulterwärts die Blicke lenkt,
dann kommt es anders, als Ihr denkt!

Das Rückgrat setzt sich ebenfalls
nach oben fort. Dort heißt es Hals.

Wobei man zur Erkenntnis kimmt,
daß des Gedichtes Titel stimmt:
Buchstabenzahl ist dort wie hier
(H, A, L, S) die gleiche: vier!

Rchna (Mecklbg.).. I. W. Sie schicken uns
Abschrift eines Briefes, den ein Angestellten-
lehrling an eine dortige Buchhandlung rich-
tete. Darin heißt es: „Von Ihrem Angebot
über das Handbuch der Gemeindeverwaltung
kann ich leider keinen Gebrauch machen.
Dagegen bestelle ich ein Jugendwohlfahrts-
gesetz mit kleinem Kommintern.“

Berlin-Lankwitz. M. Sch. Im „Mühlhauser
Anzeiger“ vom 23-/24. April 1944 wird an-
gezeigt: „1 P. Da.-Pumps, Gr. 381-, sehr
guterh. (15,—> gegen guterh. elektr. Pumps,

Es gibt also heizbare Pumps. Nur merkwürdig,
daß der Inserent sic sucht, nachdem der Winter

Schickt den
„fKCaddevadatsek“
ins &£ld

Kladderadatsch
 
Annotationen