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Mein sanfter, schmeichlerischer Bruder stahl sein Herz;
ihm stoßen unermeßlich Ehren, Reichthum zu;
auf Polens Thron hob endlich ihn des Vaters Gunst.
Ich war der nackte Sohn des Königs. Frechheit hieß
mein Muth; VößaAigkeit des Geists mein Scharfsinn;
mein Durst nach Ruhme Trieb zum Aufruhr. Täglich
schwoll mir das Herz von neuer Wund; ich suchte
in Rache Heilung; tapfere, mit mir
gekränkte Männer schwuren Hilf', und hielten Wort.
Zch nahm Provinzen weg, und foderte
zur Schlacht den König. Seine Uebcrmacht
entzog der Tapferkeit den Sieg. Sein einz'ger Sieg;
denn er verschlief sein Leben in der Wiege
des Friedens. Nicht ein Plan zur Grenzecweiterung
des Reichs, nicht eine kühne Foderung
an seinen Nachbar, nicht ein kaltes Wort
zur Tilgung schädlicher Verträge, die
das Alter schwächt, und neue Macht nicht kennt;
nicht eine SpanneLands durch Staatskunst von dem Freund
errungen, zeichnen ihn bei diesen Helden aus.
Wenn Feinde donnerten am Thor der Burg,
und nach dem Kissen seines Hauptes griffen,
o da erwacht' er, focht, und war so kühn,
in ihre Vesten sie zurück zu jagen,
und treulos, oder ungerecht zu schelten.
Dann lief er in die Hütten, hörte Mähren
Les Volkes, schwärmte Tage, die dem Staat
gehören, in des Pöbels faulen Dünsten,
und schüttete des Reiches Schätze vor den Pflug.
Vom Pöbelvolk kroch keiner ohne Trost:
«inst scherzte oder weinte sein Monarch mit ihm.
Mein sanfter, schmeichlerischer Bruder stahl sein Herz;
ihm stoßen unermeßlich Ehren, Reichthum zu;
auf Polens Thron hob endlich ihn des Vaters Gunst.
Ich war der nackte Sohn des Königs. Frechheit hieß
mein Muth; VößaAigkeit des Geists mein Scharfsinn;
mein Durst nach Ruhme Trieb zum Aufruhr. Täglich
schwoll mir das Herz von neuer Wund; ich suchte
in Rache Heilung; tapfere, mit mir
gekränkte Männer schwuren Hilf', und hielten Wort.
Zch nahm Provinzen weg, und foderte
zur Schlacht den König. Seine Uebcrmacht
entzog der Tapferkeit den Sieg. Sein einz'ger Sieg;
denn er verschlief sein Leben in der Wiege
des Friedens. Nicht ein Plan zur Grenzecweiterung
des Reichs, nicht eine kühne Foderung
an seinen Nachbar, nicht ein kaltes Wort
zur Tilgung schädlicher Verträge, die
das Alter schwächt, und neue Macht nicht kennt;
nicht eine SpanneLands durch Staatskunst von dem Freund
errungen, zeichnen ihn bei diesen Helden aus.
Wenn Feinde donnerten am Thor der Burg,
und nach dem Kissen seines Hauptes griffen,
o da erwacht' er, focht, und war so kühn,
in ihre Vesten sie zurück zu jagen,
und treulos, oder ungerecht zu schelten.
Dann lief er in die Hütten, hörte Mähren
Les Volkes, schwärmte Tage, die dem Staat
gehören, in des Pöbels faulen Dünsten,
und schüttete des Reiches Schätze vor den Pflug.
Vom Pöbelvolk kroch keiner ohne Trost:
«inst scherzte oder weinte sein Monarch mit ihm.