St. Castor in zwei abgetreppten Rundbogen, die auf einem Paar ge-
kuppelter Säulen ruhen. Gerade diese senkrecht zur Mittelschiffachse
gestellten beiden Säulen beweisen an und für sich schon, daß diese
Oeffnung die Reduzierung einer anderen Bildung ist. Die zweite, rück-
wärtige Säule hat wohl Bedeutung in einem Emporenbogen, nicht aber in
dieser bescheidenen Oeffnung, in der sie kaum bemerkt wird. Klar weisen
auch die beiden Portale des nördlichen und südlichen Nebenschiffes auf
Andernach hin: abgetreppte Rundbogen in einem hochgestellten Recht-
eck und ein giebelförmig abgeschrägter Türsturz. Inwieweit die Arkaden-
stellung über der Oeffnung des südlichen Seitenportals alt ist, konnte ich
nicht feststellen.
Busley wies schon darauf hin, daß die Einwölbung der Seitenschiffe
in St. Castor mit Gratgewölben und Querwulsten das gleiche System zeigt,
wie die Laacher Vorhalle.2 3) Wie bei der Besprechung der Laacher Vor-
halle gezeigt wird, geht diese Form der Einwölbung wohl auf die
ursprüngliche Wölbung in den Seitenschiffen von Andernach zurück, denn
auch in St. Castor ruht der Querwulst auf einer dünnen Platte. Daß
St. Castor eine Flachdecke erhielt, nimmt nicht wunder, da nicht einmal
das viel schmalere Mittelschiff in Andernach gleich gewölbt wurde.
Die Weihe des Langhauses fand im Jahre 1208 statt.“)
■j. Aioselwei i 5t. Laurentius.
Die Pfarrkirche für die Bewohner von Moselweiß, Kr. Koblenz, war
bis zum Jahre 1201 die Kirche U. L. Frau in Koblenz. In diesem Jahre
gestattete der Propst von St. Castor die Anstellung eines eigenen Geist-
lichen, der Zehnt mußte aber an das Castorstift abgeführt werden, da
dieses von jeher das Patronatsrecht über die Kirche U. L. Frau hatte,
so daß sich ihre Pfarrer auch nur Plebane nannten. Als eigentlicher Pfarrer
von Liebfrauen galt der Propst des Stiftes von St. Castor.1) 1201 oder
kurz nachher wird die Kirche erbaut gewesen sein.
Die Kirche zum heiligen Laurentius ist eine querschifflose, dreischiffige,
dreijochige Pfeilerbasilika im gebundenen System mit rechteckigem Chor-
abschluß. Das westlich vorgebaute Querschiff stammt aus dem vorigen
Jahrhundert. Schon Kugler macht in seinen kleineren Schriften zur Kunst-
geschichte darauf aufmerksam, daß die Kirche von Moselweiß der von
Bendorf im Grundriß gleicht, und weist damit indirekt schon auf die
2) I. Busley, a. a. O. S. 27.
3) Ad. Goerz, Mittelrh. Reg. II, S. 2S9. Hier kann nur die Weihe des Lang-
hauses gemeint sein, da die Apsis einer früheren Zeit angehört.
') P. Lehfeldt, a. a. O. S. 190. Ph. de Lorenzi, a. a. O. S. 22f. Ad. Goerz,
Mittelrh. Reg. II, S 252, H. Beyer, Urkb. II, S. 232.
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kuppelter Säulen ruhen. Gerade diese senkrecht zur Mittelschiffachse
gestellten beiden Säulen beweisen an und für sich schon, daß diese
Oeffnung die Reduzierung einer anderen Bildung ist. Die zweite, rück-
wärtige Säule hat wohl Bedeutung in einem Emporenbogen, nicht aber in
dieser bescheidenen Oeffnung, in der sie kaum bemerkt wird. Klar weisen
auch die beiden Portale des nördlichen und südlichen Nebenschiffes auf
Andernach hin: abgetreppte Rundbogen in einem hochgestellten Recht-
eck und ein giebelförmig abgeschrägter Türsturz. Inwieweit die Arkaden-
stellung über der Oeffnung des südlichen Seitenportals alt ist, konnte ich
nicht feststellen.
Busley wies schon darauf hin, daß die Einwölbung der Seitenschiffe
in St. Castor mit Gratgewölben und Querwulsten das gleiche System zeigt,
wie die Laacher Vorhalle.2 3) Wie bei der Besprechung der Laacher Vor-
halle gezeigt wird, geht diese Form der Einwölbung wohl auf die
ursprüngliche Wölbung in den Seitenschiffen von Andernach zurück, denn
auch in St. Castor ruht der Querwulst auf einer dünnen Platte. Daß
St. Castor eine Flachdecke erhielt, nimmt nicht wunder, da nicht einmal
das viel schmalere Mittelschiff in Andernach gleich gewölbt wurde.
Die Weihe des Langhauses fand im Jahre 1208 statt.“)
■j. Aioselwei i 5t. Laurentius.
Die Pfarrkirche für die Bewohner von Moselweiß, Kr. Koblenz, war
bis zum Jahre 1201 die Kirche U. L. Frau in Koblenz. In diesem Jahre
gestattete der Propst von St. Castor die Anstellung eines eigenen Geist-
lichen, der Zehnt mußte aber an das Castorstift abgeführt werden, da
dieses von jeher das Patronatsrecht über die Kirche U. L. Frau hatte,
so daß sich ihre Pfarrer auch nur Plebane nannten. Als eigentlicher Pfarrer
von Liebfrauen galt der Propst des Stiftes von St. Castor.1) 1201 oder
kurz nachher wird die Kirche erbaut gewesen sein.
Die Kirche zum heiligen Laurentius ist eine querschifflose, dreischiffige,
dreijochige Pfeilerbasilika im gebundenen System mit rechteckigem Chor-
abschluß. Das westlich vorgebaute Querschiff stammt aus dem vorigen
Jahrhundert. Schon Kugler macht in seinen kleineren Schriften zur Kunst-
geschichte darauf aufmerksam, daß die Kirche von Moselweiß der von
Bendorf im Grundriß gleicht, und weist damit indirekt schon auf die
2) I. Busley, a. a. O. S. 27.
3) Ad. Goerz, Mittelrh. Reg. II, S. 2S9. Hier kann nur die Weihe des Lang-
hauses gemeint sein, da die Apsis einer früheren Zeit angehört.
') P. Lehfeldt, a. a. O. S. 190. Ph. de Lorenzi, a. a. O. S. 22f. Ad. Goerz,
Mittelrh. Reg. II, S 252, H. Beyer, Urkb. II, S. 232.
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