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https://doi.org/10.11588/diglit.55143#0126
ii4 Der Meßias.
Kaiphas auf, den Feind und Hohenpriester der Gottheit/
Ueber sein Herz voll Bosheit noch viel boshaftere Gedanken
Auszugiessen, und ihn mit dunkeln Gesichten zu täuschen.
Judas Jschariot blieb noch vertieft in irre Gedanken
Auf dem Gebirge. Der Tag ging itzt der schlummernden
Welt auf,
Jesus erwachte, Johannes mit ihm. Sie gingen zusammen
Aus den Oelberg, und fanden daselbst die Jünger noch schlafend.
Jesus ergrif dem frommen Lebbäus die sinkenden Hände,
Und sprach, als er erwachte, zu ihm : Da bin ich, und lebe/
Frommer Lebbäus! Der Jünger sprang auf, umarmt ihn
mit Thränen,
Lief, und weckte die übrigen Jünger, und brachte sie Jesu.
Als sie ihn rings vertraulich umgaben, so sprach er zu ihnen:
Komm, du heilige Schaar, wir wollen uns unter einander
Diesen übrigen Tag vor dem Abschiedskusse noch freuen!
Komm, itzt stehet uns Saron noch offen, itzt thaut noch der
Himmel
Ueber uns, aus dem frühen Gewölk, in die Segensgefilde.
Siehe, die himmlische Ceder, von meinem Vater erzogen.
Sendet noch kühlende Schatten herab. Noch sch ich den
Menschen
Von so göttlicher Bildung bey meinen Unsterblichen wandeln!
Aber bald wird dieß gar nicht mehr seyn! Bald wird fich der
Himmel
Dunkel mit schreckenden Wolken umziehn! Bald werden die
Tiefen
Ungestüm erzittern, und diese Gefilde voll Segen,
Diese geliebten Gefilde verwüsten! Bald werden die Menschen
Mörderisch mich ansehn! Bald werdet ihr alle mich.flieheu!
Weine
Kaiphas auf, den Feind und Hohenpriester der Gottheit/
Ueber sein Herz voll Bosheit noch viel boshaftere Gedanken
Auszugiessen, und ihn mit dunkeln Gesichten zu täuschen.
Judas Jschariot blieb noch vertieft in irre Gedanken
Auf dem Gebirge. Der Tag ging itzt der schlummernden
Welt auf,
Jesus erwachte, Johannes mit ihm. Sie gingen zusammen
Aus den Oelberg, und fanden daselbst die Jünger noch schlafend.
Jesus ergrif dem frommen Lebbäus die sinkenden Hände,
Und sprach, als er erwachte, zu ihm : Da bin ich, und lebe/
Frommer Lebbäus! Der Jünger sprang auf, umarmt ihn
mit Thränen,
Lief, und weckte die übrigen Jünger, und brachte sie Jesu.
Als sie ihn rings vertraulich umgaben, so sprach er zu ihnen:
Komm, du heilige Schaar, wir wollen uns unter einander
Diesen übrigen Tag vor dem Abschiedskusse noch freuen!
Komm, itzt stehet uns Saron noch offen, itzt thaut noch der
Himmel
Ueber uns, aus dem frühen Gewölk, in die Segensgefilde.
Siehe, die himmlische Ceder, von meinem Vater erzogen.
Sendet noch kühlende Schatten herab. Noch sch ich den
Menschen
Von so göttlicher Bildung bey meinen Unsterblichen wandeln!
Aber bald wird dieß gar nicht mehr seyn! Bald wird fich der
Himmel
Dunkel mit schreckenden Wolken umziehn! Bald werden die
Tiefen
Ungestüm erzittern, und diese Gefilde voll Segen,
Diese geliebten Gefilde verwüsten! Bald werden die Menschen
Mörderisch mich ansehn! Bald werdet ihr alle mich.flieheu!
Weine