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Knackfuß, Hermann; Michelangelo [Ill.]
Michelangelo — Künstler-Monographien, Band 4: Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.71515#0092
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Michelangelo.

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Ungewißheit mehr. So bewegte die Sache
sich endlich in ebenem Geleise. Am 23. De-
zember 1525 fügte der Papst einem Brief
seines Sekretärs an Michelangelo eigenhändig
die Worte bei: „Du weißt, daß die Päpste
nicht lange leben, und Wir können nicht
stärker, als es der Fall ist, wünschen, zu

bleibe mit dem Segen Gottes nnd dem
Unsrigen. Julius."
Im April 1526 berichtete Michelangelo
nach Rom, daß die Maurerarbeit an dem
einen Grab vollendet sei und daß in der
nächsten Woche diejenige an dem anderen
begonnen werden sollte; gleichzeitig damit


Abb. 77. Der Tag. Marmorfigur am Grabmal des Giuliano de ' Medici in Florenz.

sehen oder wenigstens zu Hören, daß die
Kapelle mit den Gräbern der Unsrigen und
die Bibliothek fertig werden; deswegen
empfehlen Wir Dir die eine und die an-
dere Sache; und inzwischen fassen Wir Uns,
wie Du ja sagst, mit einer guten Geduld,
und Wir bitten Gott, daß er Dir es ins
Herz lege,' alles zusammen zu fördern; und
zweifle nicht daran, daß es Dir weder an
Arbeiten noch an Belohnung fehlen werde,
solange Wir das Leben behalten. Und

könnte die Stuckarbeit an der Wölbung der
Kapelle ausgeführt werden, zu welchem Zwecke
Giovan da Udine aus Rom kommen sollte;
er selbst habe von den elf Figuren, welche er
eigenhändig auszuführen wünsche, sechs bereits
angefangen, und er fühle sich wohl imstande,
die sämtlichen Figuren rechtzeitig fertig zu
machen oder doch nur Unwesentliches daran
anderen Händen zur Ausführung zu überlassen.
Das einzige, was Michelangelo jetzt be-
drückte, war der Gedanke an das Julius-

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Knackfutz, Michelangelo.
 
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