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Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0134

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Die »Mathilden-Höhe«, einst und jetzt.

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PAUL BÜRCK—DARMSTADT. »Z>a.r Früchte-Tragende in der Kunst«.

Nord-Ost-Ecke der Dekoration der Halle im Ernst-Ludwigs-Hause.

somit am stärksten solchen Empfindungen
zuneigend. Habich hat seiner Freude an
der Schönheit dieses Stückchens Heimat
Ausdruck gegeben durch die Anlage des
Sitz-Platzes auf dem flachen Dache seines
Hauses und er hat ihr eine stolze Huldigung
dargebracht in dem gegenüberliegenden
Brunnen mit dem 'trinkenden Jüngling.

Dieser Brunnen kann mit der Um-
gebung zu einer Harmonie verschmelzen.
Was bei ihm das frische Heimats-Gefühl des
Schöpfers vermochte, das vollbrachte erhöhtes
Lebens-Empfinden und -Erfassen beim Hause
Behrens. Hier glaubt man: so und nicht anders
konnte es sein; und das wird uns umsomehr
bewusst, als in der benachbarten Architektur
doch eine gewisse Willkürlichkeit und
Künstlichkeit waltet, welche den innigsten
Kontakt zwischen Landschaft und Gebäude
ausschliesst. Man kann den Spöttern nicht
so ganz Unrecht geben, welche einen scherz-

haften Vergleich zwischen dieser Häuser-
Gruppe und Kulissen - Bauten jener Art
zogen, wie wir sie als »Venedig in Wien«
und »Kairo in Berlin« gesehen haben, und
von »Neu-Wien in Darmstadt« sprachen. Es
liegt in diesem Witze eine arge Übertreibung,
aber auch ein Körnchen Wahrheit, das nicht
übersehen werden darf. Man kann aus allem
lernen, selbst aus einem schlechten Witze.
Wenn »der papierene Stil« schon im
Schrifttume vom Übel ist, um wie viel mehr
in der Baukunst! Allein es scheint zuweilen,
als ob manche jüngere Architekten, und bei
Wiener »Sezessionisten« tritt es am stärksten
hervor, zuviel und namentlich viel zu hübsch
zeichnen statt zu bauen, und das Liedchen
vom »gebauten Buch-Schmuck« drängt sich
auch innerhalb des Ausstellungs- Gebietes
der Mathilden-Höhe an manchen Orten auf
die Lippen des fröhlichen Beschauers. Es
ist ja gewiss für einen Architekten, der sich
 
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