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Koch, Alexander [Editor]; Fuchs, Georg [Editor]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0184

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177

PATRiz HUBER—darmstadt. Tisch-Deckchen in Applikation.

Ausgeführt im Stickerei-Atelier der Firma Julius Gluckert—Darmstadt.

Arbeiten, die für des Künstlers Vielseitigkeit
ein gewichtiges Zeugnis ablegen.

Wenn man Huber's frühere Arbeiten,
die grösstenteils nur 3 bis 4 Jahre zurück-
liegen, mit seinen Leistungen auf der Künstler-
Kolonie zu Darmstadt vergleicht, so wird
man zugeben müssen, dass der junge
Künstler sich ganz erstaunlich entwickelt hat.
Fast alle anderen der hierher berufenen
»Sieben« hatten die Öffentlichkeit bereits
mit ihrer Kunst vertraut gemacht. Man
war so ziemlich orientiert darüber, was man
von diesen erwarten durfte. Über Huber's
Können waren fast Alle im Unklaren, und
seine grosse Jugend trug dazu bei, dass an
dieses keine besonderen Erwartungen ge-
knüpft wurden. Nun überrascht er uns alle
durch sein Können und durch seine Energie;
und diese wird ihn, und hoffentlich in nicht
allzulanger Zeit, dorthin bringen, wohin

er mit Macht strebt, zu einer völlig per-
sönlichen Kunst, zu einer völligen Reife!
Vor allem aber zeigt er sich als der Mann,
dessen Kunst berufen ist, in unser Bürger-
Haus einzudringen. Und von diesem Ge-
sichtspunkte aus betrachtet, gewinnt er eine
ausserordentliche Bedeutung. Hat er doch
die Fähigkeit, neben seinem Drange nach
Echtheit, Nützlichkeit, Schönheit und Deutsch-
tum vor allem mit wenig Mitteln zu arbeiten.
Er kann rechnen und sparsam sein, Eigen-
schaften, die gar mancher sich erst erkämpfen
muss. Er besitzt sie, und so kann ihm der-
jenige, der bisher neuzeitliche Kunst nicht
in seine Räume zog, weil er fürchtete, »dass
das Moderne zu viel Geld koste«, getrost die
Hand reichen; er wird vom Gegenteil über-
zeugt werden. Das alte Wort gilt noch
immer: In der Beschränkung zeigt sich der
Meister. Felix Commichau—Darmstadt.

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