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Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0332

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Ideen zu einer festlichen Schau-Bühne.

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im leuchtenden Symbole der Tragödie feier-
lich enthüllen soll. — Und so konnte denn
Peter Behrens in der Fest - Schrift, welche
er dem Grossherzoge zum 15. Mai 1901
dargebracht hat, verkünden: » . . . eine jede
Lebens-Thätigkeit soll im Geiste unserer
Zeit Schönheit geben und alles, was zum
Leben gehört, soll Schönheit empfangen. So
wird uns die Schönheit wieder zum Inbegriff
der höchsten Macht, zu ihrem Dienst ent-
steht ein neuer Kult. Ihm sollen wir ein
Haus errichten, eine Stätte, an der sich zur
Weihe unseres Lebens alle Kunst feierlich
entfaltet.« — Wie sehr stimmt doch dieser
Vorsatz überein mit jenen Absichten Goethe's
und der Führer der Romantik, von welchen
uns Steffens berichtete! — Und wenn wir,
zweifelnd, dass es uns beschieden sein möge,

schon bald ein so grosses Ziel zu erreichen,
uns nach einer Gewähr der Thatsachen um-
sehen, so werden wir nicht umhin können,
in der feierlichen Handlung, mit welcher die
Künstler-Kolonie ihre Ausstellung eröffnete,
dem Wesen nach schon das neue Drama
zu erkennen. Hier hatten sich alle Künste
vereinigt, um in rhythmischer Bewegung das
»Sinnbild neuen Lebens« feierlich zu ent-
falten; und um die ersten frühen Boten eines
»neuen Lebens« zu grüssen, war die Fest-
Gemeinde vor dem Ernst-Ludwigs-Hause um
ein jugendliches Fürsten-Paar versammelt
worden. So erhob sich das Symbol aus
dem Zweck und Geist des Festes, um diesem
einen vollendenden Ausdruck zu verleihen
und erschloss zum ersten Male in weihender
Begehung das Drama der Zukunft. —



PROFESSOR EUGEN BRACHT—BERLIN.

Landschaft. Oel- Gemälde.
 
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