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Koch, Günther
Kunstwerke und Bücher am Markte: Auktion, Fälschungen, Preise und was sie lehren; mit Anführung wichtiger Literatur über Kunstgewerbe, Malerei, graphische Künste, Bildnerei, Münz- und Medaillenkunde, Bücher und Handschriften alter und neuer Zeit; ein Buch für Kunst- und Bücherfreunde, Sammler und Händler — Eßlingen a.N.: Neff, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.52382#0272

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Was bezahlt wird für Werke alter Kunst.

Polnische Gruppe. Eine sitzende Dame hält einem stehenden polnischen Edelmann eine
Dose entgegen, in die dieser greift. Hinter dem Kavalier ein Trabant mit Streitaxt und Säbel.
Berling, Hauptwerk, Fig. 84 (als „Polnische Liebeswerbung“ bezeichnet, Exemplar im Großherzogi.
Schlosse zu Schwerin).
Slg. v. Pannwitz. Nr. 367. (Als ,,Polnische Verlobung“ bezeichnet.) Um 1920 Mk.
verkauft.
Der Kaufherr — Die Kaufmannsfrau. Gegenstücke: Er sitzt auf einem Steinsockel an
einem Tische und schreibt auf einen Briefbogen: J’ai receu la lettre, que vous aves pris
la peine de m’ecrire et je . . . Dabei Tintenfaß, Streusandbüchse, Schere und Taschenuhr.
H. 14 cm. — Sie sitzt auf einem Lehnstuhl an einem Tische, in der Linken hält sie ein Tinten-
faß, mit der Rechten schreibt sie in ein Buch: Ctr 4 —Frantz. Schamp Rosoli Pontack Ratavia.
Vie . . ., auf ihrem Schoß liegt ein zweites Buch. Neben ihr am Boden ein Korb mit vier Schnaps-
flaschen, seitlich zwei große Weinflaschen. Unter dem Tisch ein Zuckerhut und verschnürte
Pakete. H. 17 cm.
Um 1740. Modelle von Kaendler, B nach dem Stich „L’ceconome“ von J. Ph. Lebas
nach Chardin.
Beide in der Slg. Fischer (Nr. 161 und 325; beide abgeb.) A um 2300 Mk. an Heidelbach,
Paris; B um 2000 Mk. verkauft.
Beide in der Helbing-Auktion vom 26. 5. 1911 (Ausländ. Adelsbesitz, Katal. von Frdr.
H. Hofmann, beide abgeb.): A um 3600 Mk. an A. S. Drey; B ,,spätere Ausformung, bereits
mit Rokoko-Sockel“ um 1600 Mk. verkauft.
Von beiden Stücken existieren Frankenthaler Nachbildungen: Hofmann, Frank. Porz., N. 281, 282.
Bauernpaar beim Tanz. Der Mann hüpft in lebhafter Tanzbewegung auf dem linken
Bein, die Tänzerin schmiegt sich zärtlich an ihren Partner.
Um 1740. Modell von Kaendler.
Berling, Hauptwerk, Fig. 86. (Kleine, aber sehr glücklich gewählte Ansicht. — Exemplar des Oberhof-
marschalls Graf Vitzthum, Lichtenwalde.)
Exemplar der Slg. v. Pannwitz (Katal. Nr. 340, gute Abb.) um 3350 Mk. an van Dam,
Berlin.
Exemplar der Slg. Emil Grauer (Katal. Nr. 57, Abb. Tfl. 5) um 4000 Mk. an A. S. Drey.
Exemplar der Slg. Fischer (Katal. Nr. 952, gute Abb., die eine interessante Ansicht gibt)
um 5000 Mk. an Rosenbaum.
Exemplar der Helbing-Verst. vom 26. 5. 1911 (Ausländ. Adelsbesitz, Katal. von Frdr. H.
Hofmann). (Katal. Nr. 11, gute Abb., die gewählte Ansicht charakterisiert die wirbelnde Be-
wegung des Paares nicht so gut wie die bei Berling und Fischer). Um 8700 Mk. an A. S. Drey.
Das Exemplar der Slg. Georg Hirth war in einen dreiarmigen Tischleuchter (vergoldete
Bronze mit Porzellanblumen) montiert (Katal. Nr. 75, ganzseitige Tfl.). Es brachte 2020 Mk.;
heute dürfte das Exemplar 10 000 Mk. überschreiten.
Bettler mit Drehleier — Bettlerin mit Drehleier. Gegenstücke. Beide sitzend.
Um 1740. Kaendler-Modelle.
Slg. Fischer. Nr. 710, 711. (Beide abgeb.) 1000 Mk.
Junger Mann, Baßgeige spielend.
Kaendler-Modell um 1740.
Slg. v. Pannwitz. Nr. 339. (Abb.) Um 2000 Mk. verkauft.
Der Schneider auf dem Ziegenbock.
Dem in Kavalierskleidung auf dem Ziegenbock reitenden Schneider, dem sog. „Brühlschen Schneider ,
von 1737 (Berling, Festschrift, Fig. 47) folgte 1740 der wirkliche ziegenbockreitende Schneider (ohne Kava-
lierscharakter), Berling, Hauptwerk, Fig. 117, Festschrift, Fig. 48.
Helbing 18. 5. 1912. Das eine Horn des Bockes und die Schere sind fragmentiert, der
linke Arm scheint ergänzt, denn er weicht in seiner Haltung von Berling 117 ab. (Abb. im
Katal.) Um 4000 Mk. verkauft.
 
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