17
schloss das Ganze ein hoher und sehr weit hervorsprin-
gender durchbrochener Kranz, der auf diese Weise das
Haupt - oder Schlussgesimse bildete. Die Arkadenreihen
der drei untern Stockwerke bildeten doppelte Portikus,
in denen sich Treppen zu den Sitzen, so wie Aufgänge
zu der obern Gallerie befanden. Unter den Sitzen liefen,
zunächst auf die beiden ersten Portikus folgend, noch
zwei ebenfalls gewölbte Communicationsgänge, welche
wieder von vielen Zwischengängen durchschnitten wur-
den, so dass die unermessliche Volksmenge, welche dies
Amphitheater besuchte, und die man auf 107,000 schätzt,
in möglichst kurzer Zeit und ohne die geringste Verwir-
rung noch Gedrang sich hinein und herausbegeben konnte.
Fast sollte man glauben, dass die so häufig wiederholten,
von den entsetzlichsten Grausamkeiten begleiteten Schau-
spiele , die Zuschauer nicht in einer solchen Anzahl hät-
ten herbei locken können, dennoch erfährt man, dass
der Eifer, sich guter Plätze zu versichern, so gross war,
dass schon am Abend vorher grosse Schwärme von Men-
schen zum Theater zogen, und daselbst die ganze Nacht
ausharrten, um bei dem ersten Beginn der Spiele gegen-
wärtig zu seyn. Um die Zuschauer vor den. lästigen
Sonnenstrahlen zu schützen, liessen spätere Kaiser eine
besondere Vorrichtung treffen; die oben auf der Gallerie
befindlichen Matrosen mussten nehmlich in den Mauern
Mastbäume befestigen, deren Spitzen in der Mitte zu-
sammentrafen ; diese waren wieder mit Tauen und Rin-
gen verbunden, und wurden mit Segeln oder andern oft
sehr prachtvoll und kostbar gemalten und ausgeschmiick-
2
schloss das Ganze ein hoher und sehr weit hervorsprin-
gender durchbrochener Kranz, der auf diese Weise das
Haupt - oder Schlussgesimse bildete. Die Arkadenreihen
der drei untern Stockwerke bildeten doppelte Portikus,
in denen sich Treppen zu den Sitzen, so wie Aufgänge
zu der obern Gallerie befanden. Unter den Sitzen liefen,
zunächst auf die beiden ersten Portikus folgend, noch
zwei ebenfalls gewölbte Communicationsgänge, welche
wieder von vielen Zwischengängen durchschnitten wur-
den, so dass die unermessliche Volksmenge, welche dies
Amphitheater besuchte, und die man auf 107,000 schätzt,
in möglichst kurzer Zeit und ohne die geringste Verwir-
rung noch Gedrang sich hinein und herausbegeben konnte.
Fast sollte man glauben, dass die so häufig wiederholten,
von den entsetzlichsten Grausamkeiten begleiteten Schau-
spiele , die Zuschauer nicht in einer solchen Anzahl hät-
ten herbei locken können, dennoch erfährt man, dass
der Eifer, sich guter Plätze zu versichern, so gross war,
dass schon am Abend vorher grosse Schwärme von Men-
schen zum Theater zogen, und daselbst die ganze Nacht
ausharrten, um bei dem ersten Beginn der Spiele gegen-
wärtig zu seyn. Um die Zuschauer vor den. lästigen
Sonnenstrahlen zu schützen, liessen spätere Kaiser eine
besondere Vorrichtung treffen; die oben auf der Gallerie
befindlichen Matrosen mussten nehmlich in den Mauern
Mastbäume befestigen, deren Spitzen in der Mitte zu-
sammentrafen ; diese waren wieder mit Tauen und Rin-
gen verbunden, und wurden mit Segeln oder andern oft
sehr prachtvoll und kostbar gemalten und ausgeschmiick-
2