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Kölner Kunst- und Auktionshaus [Hrsg.]
Sammlung von Handzeichnungen alter u. neuerer Meister aus dem Besitz des Geheimrats Dr. Koennecke-Marburg, von Kupferstichen und Gemälden alter Meister aus dem Besitz des † Oberbürgermeisters Schüller in Coblenz sowie aus anderem Privatbesitz: [Versteigerung:] 3. - 4. Dezember 1919 — Köln, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.25465#0012
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VORWORT

scher Meister eine Anzahl vlämischer Bilder, darunter eine humor-
volle Bauernkirmesdes sogenanntenHöllenbreughel, eine stimm-
ungsvolle Landschaft von Vinck-Bo ons, ein hervorragendes Früh-
werk von Teniers, das ganz auf einen weichen, einheitlichen Ton
gestimmt ist; aus dem Kreise des Rubens eine große, ergreifende
Kreuztragung Christi, die aus der alten Jabachschen Kapelle zu
Köln in der Sternengasse stammt, und eine Anzahl sonstiger
Antwerpener und Brüsseler Meister. Daran schließt sich ein
Vlämischer Bildteppich aus Audenaarde. Größer ist die Anzahl der
Bilder holländischen Ursprungs. Hier ist zunächst die Gruppe
der Landschafter zu erwähnen, darunter Jan van Goyen mit einer
Wasserlandschaft von eigenartig stimmungsvollen Reiz, Roeland
Roghman, Esaias van de Velde mit einer signierten Land-
schaft und Pieter de Molyn mit einem Naturausschnitt von klarer
und energischer Linienführung. WillamDubois,AdamPynacker
und Claes Molenaer schließen den Kreis. Auf dem Gebiet der
Stilleben-Malerei ist bemerkenswert ein großes Küchenstück
von einem Nachfolger des Pieter Aertsen. Der Gruppe umRem-
brandt gehören an: Jakob van Loo, Leenderts von Beyeren
und Frans de Jong, letzterer mit einer Engelsvision von fesseln-
dem Helldunkelreiz. Die Gruppe der Genremaler setzt sich zu-
sammen aus dem älterem Heemskerck, Andries Both und
Jan de Meyer, die alle drei mit Schenkenszenen vertreten sind,
während Thomas Wyck sein Lieblingsmotiv eines arbeitenden
Gelehrten behandelt. Von den hier vertretenen Bildnismalern
sind Caspar Netscher, G. Ovens und Philipp van Dyk zu
nennen, vonSchlachtenmalernPalamedes mit drei Bildern. In der
kleinen Schar französischer Meister dominiert Nicolas Poussin
mit einem farbenfreudigen Bilde,,Diana und Kallisto“, daneben der
mit fast modernen Mitteln arbeitende Bourguignon.

Die Gruppe italienischer Künster ist nur klein, sie umfaßt ein
stilles Madonnenbild aus der Schule des Giovanni Bellini,
eine Landschaft von Agostino Tassi, dem Lehrer des Claude
Lorrain, und ein Fruchtstück des seltenen Campidoglio. Als
interessante Probe spanischer Malerei des 16. Jahrhunderts ver-
dient schließlich ein Apostelbild des Ferrando de Yanes de
l’Almedina, eines von Carl Justi entdeckten Nachfolgers Leon-
ardos und Raphaels, hier einen Hinweis.

Prof. Dr. Walter Bombe.

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