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'Thl.Sg-Pf.

46. Bon verschiedenen Dombaufreunden m den Ee-

melnden Barmen und Merzenhausen ....... 36 20 —

47. Seil dem 6. Juli o. wurden ferner von Besuchern
der Dombauhütte an Beiträgen gezahlr:

Von Sir Broch Taylor aus Enqland 5 Frcs. 1 10 —

„ Ludwig Bitermann, k. B. Beamter,

Tessin. .......... 1-

„ Robert Walher, B. A. Oxford, Engl. 1-

„ Fräulein von Preen ...... 2-

„ Steny Sten.1-

„ Frau Baronin von Romberg, geborne

Gräfin Dönhof. . . . . . . . 25-- 31 10 —

48. Durch Hrn Pfarrer Schiffers in Rommerskirchen
die von verschiedenen Dombaufreunden in der dortigen

Pfarre geleisteten Beitcäge .......... 30 10 —

49. Neunte Ei'nzahlung der im St. Euniberts-Pfarrbe-

'zirke eingesammelten Beiträge ......... 21-

50. Nachträglich abgelieferter Beitrag aus dem St. Ge-

reons-Pfarrbezirke ............. 1 10 —

51. Beitraq des Hrn. I. F. Hinck in Hamburg, gemäß

§. 21 der Staluten............. 100--

52. Zweite Einzahlung der Beiträge auS dem Pfarrbe-

zirke von St. Mariä-Himmelfahrt .. 23 2 —

53. Zweite Einzahlung der Neiträge aus dem Pfarrbe-

zirke von St. Johann-Baptist ... . 140 17 6

54. Von einzelnen auswäctiqen Mitgliedern .... 43-

55. Von Hrn. Z. M. Kolf dahier 2000 Stück zwei-
zöllige Nägel.

56. Von Hrn. Buchhändler Kohnen dahier 30 Exem-

plare des Stahlstichs von Wegelin und Rouarge: „An-

sicht des vollendcten Domes." _

Zm Ganzen . . . 3268 9 11
Die Verzeichnisse 1—4 betrugen . . . . 19580 13 9

Summa der bisherigen Einnahme in baarem Gelde 22848 23 8
Köln, 5. August 1842. Der Verwaltungs-AuSschuß

des Eentral-Dombau-Vereins.

Auf die an die auswärtigen Dombau-Vereine gerichteten Einladun-
gen, durch Deputationen an dem großen Grundsteinlegungsfeste vom
4. Sept. e. Thcil nehmen zu wollen, sind bereits die erfreulichsten
Zusagen von vielen Seiten eingegangen. Zn unserer Schwesterstadl
Bonn wurden in desfalls gehaltener General-Vecsammlunq zu Depu-
tirten durch Skimmenmehrheit ernannt dieHerren: Beigeordneter Zung,
Oberbergrath Nöggerath, Regierungsralh Oppenhof, o. E. Simrock,
Professor Walther.

Von Seiten des märkischen Hülfs-Vereines sind als Deputirte an-
gezeigt die Herren: Geheimer Justizrsth Wever, Landrath von Bo-
delschwingh, Oberlandesgerichtsrath Waldeck und Oberlandesgerichts-
Assessor Gördeler. Der oldenburger Verein, die Hülssvereine zu Esch-
weiler, Stollberg und Arnsberg, so wie der Tochterverein zu Düffel-
dorf haben stch die Bezeichnung ihrer Deputirten noch vorbehalten;
der Hülfsverein zu Merzig wird durch den Fabrikenbefltzer Herrn Lieu-
tenant Boch zu Mettlach und durch den Notar Herrn Hoeck von
Merzig rcpräsentirt werden.

Köln, 5. August 1842.

Vergangenheit und ZuKunt't des Dombaucs.

Von Zwirner.

(Schluß. S. Nr. 1, S, 3, 4 u. 5 d. Bl.)

Gleichzeitig mit dem Baue dcs Portals wird auch dec Ausbau der
füdlichen Seitenschiffe der vorderen Kirchenräume vorgenommen werden.
Die daselbst befindliche Umfassungsmauer, zwischen dem Querbau und
dem südlichen Thurme, hatte bis heran nur die Höhe der Gewölbepfei-
ler von 42 Fuß erreicht und schloß mit dec Oberkante der Fensterca-
pitäle, worauf das Spitzbogenwerk beginnt. Zu letzterm sind bereits
die Hausteine bearbeitet, so wie auch größtentheils zu den dazwischen
befindlichen Strebepfeilern, und das Versetzen (Aufstellen oder Aufmau-
ern) derselben hat bereits begonnen. Es kommen hier 3 ganze und 2
halbe Fenster vor, und zu einem der erstern hat bekanntlich der wür-
tembergische Verein eine Ladung roher Steins geliefert, welche hier
im Laufe des Winters behauen worden sind. Sobald nun diese Um-
fassungsmauer zuc Vollendung gelangt, soll im nächsten Frühjahr das
alte Dachwerk über den südlichen Seitenschiffen abgenommen, die Ge-
wölbepfeiler weiter fortgebaut und die Gewölbe eingespannt werden,
womit jedoch daS Fcühjahr 1844 herankommen dürfte.

Der weitere Fortbau deS Mittelschiffes bis zur Höhe der obern far-
bigen Chvrfenster, also einschließlich des darunter befindlichen Laubgan-
ges, würde dann zunächst auf dec Südseire erfolgen, und bis zu die-
sem Abschnitte der Bau auf der Nordseite gan; ruhen, wenn nichk
durch Vcreinsmittel daselbst schon, gleichzeitig mit der Südseite, fortge-
baut werden könnte. Sind alsdann die' Seitenschiffe ganz vollendet,
die Portale biS zur entsprechenden Höhs der erstern aufgeführk und
die oben bezeichnete Höhe des Mittelschiffes erreichk: so würde es viel-

leicht sehr zweckmäßig sein, über dem letztern eine provisorische Ab-
dachung anzulegen, damit unterhalb dcr ganze Raum seiner kirchlicheu
Bestimmung bald frei gegeben und oberhaib der Bau nach möglichsten
Kräftcn fortgesetzt werdcn kann; so wie bies bisher bei dem Restaura-
tionsbaue der Fallwar, wo ebenfalls das Aeußere vom mächtigen Bau-
gerüst umschlossen, während das Jnnere des Hochchores zum Gottesdienstr
denutzt wurde. Binnen wenigen Jahren würde man demnach den Dom
in seiner ganzen innern Ausdehnung zu benutzen im Stande sein, ohnr
dadurch größere Kosten als diejenigen fürs Nothdach zu opfern.

Diesen Plan habe ich bereits voc neun Zahren, als ich den Restau-
rationsbau übernommen hatte, kund gegeben; denn ich vermag es kaum
zu schildern, welchen betrübenden Eindruck der HLchst verwahrlostte iu-
nere Zustand dcs Domes auf mich hervorbrachke. Jch hatte den Dom
nur aus den boisseree'schen Abbildungen gekannt, und ahnte nichtS
von den unzähligen darin aufgestellten Nothstützen, welche den Ein-
sturz der schlechten Dächer über den, zu Steinmetzhülten und Stein-
lagern herabgewürdigten, Kirchenräumen verhüten sollten. Daher
faßte ich bald den Enlschluß, ein Pcoject über den theilweisen Aus-
bau der vorderen, unvollendeten Kirchenräume zur würdevollen Verbin-
dung mit dem Hochchorc auszuarbeiten, welcheS dahin zielte: die Sei-
tenschiffe ganz einzuwölbcn, bie Sciten-Porlale mit jencn gleich hoch
auszusühren uud das lRittelschiff bis zu verjenigen Höhe fvrtzusetzen,
in welcher die oberen farbigen Ehorfenster stehen, so daß die darunter
besindliche Chocgalerie zur Beleuchlung des Mittelschiffes dienen und
einen angemessenen Abschluß unter einer hölzerncn Decke bilden sollte,
ohne daoucch dem Weiterbau irgend ein Hinderniß in den Weg zu
legen. Diese hierzu entworsene Skizze hatte ich die Ehre, im Ocwber
1833 Seiner Majestal unserem jetzt regierenden Könige, oamaligen
Kronprinzen, vorzulegen, und mich dei dieser Gelegenheit sowohl über
die Kostcn meines Planes, als auch über die Kosten des ganzen Aus-
baues zu äußern, indeß ich zugleich aus den während der Dauer des
Restaurakionsbaues gewonnenen Resultaten darthat: daß die fcüher
auf 20 Millionen geschätzke Summe durchauS auS der Luft gegriffen
und von kcinem der bci dem Baue Bctheiligtcn angcgeben worden
sei. Seitdem hatte ich llrsache, mich den sanguinischsten Hoff-
nungen für die Vollendung desDomes hingeben zu dür-
fen, und arbeitete sofort meinen Plan aus, der auch schon im Früh-
jahce 1834 zur Revision an den damaligen Ober-Bau-Director Schin-
kel gelangte. Dem technischen Urtheile dieses großen Architekten hatte
der Dom seine Herstellung zu danken, und auch jetzt faßte er
den Plan mit Wärme auf, cr erweiterte ihn dahin: daß daS Mit-
telschiff die ganze Höhe des Chorcs erhallen, zur Verminderung der
Kosten aber nicht nur das Gewölbe, sondern auch das Detail der Ar-
chitektur fortbleiben sollte. Dennoch aber kam die Summe zu hoch,
und so blieb der ganze Bauplan liegen, bis die immer weitcren Fort-
schritte des Restaurationsvaues einerseits und dec mangelhaste Zufland
der vordcrn Dächer andererseils einen Beschluß über den weiteren Bau
erheischten. Schinkel kam hierauf im Jahrs 1838 wieder her, über-
zcugte sich an Ort und Stelle, daß, bei der sehr feinen Architektur
dec vorhandenen Theile, mit einem Rohbaue nicht gut fortgcfahren wer-
den könne, und erklärle sich mit mir dahin einverstanden, daß, wenn
der Ausbau zu Stande kommen, nur in dem Stile des Vorhandenen,
jcdoch mit angemessener Vereinfachung dcs Details fortgefahren, auch
das Gewölbe des Mittelschiffs unker Hinweglsssung der Strebebogen
mit substruirten Pfcilern/ nach dem Vorbilde der zwischen den obern
Thurmkenstern besindlichen, eingewölbt werden sollte. Die Kosten des
früheren Planes wurden daducch bedeutend erhöht, und daher auch die-
ses Project bis zur Vollendung dec äußeren Restaurations-Arbeitcn
am hohen Chorc zurückgestellt. Dieser Zeitpunct siel mit dcm Regie-
rungsantcitte Ariedrich Wilhelm's IV. zusammen; es wurde nun-
mehr das letztgedachte Pcoject wieder aufgenommen und der Allerhöch-
sten Cabinetsordre vom 12. Januac 1842 über den Ausbau des
Kreuzschiffes und der nördlichen und südlichen Portare
ohne Strebebogen zu Grunde gelegt, außerdem aber die Ver-
anschlagung der letztern befohlen.

Mit dem Baue ist nunmehr, wie oben gezeigt, wirklich begonnen
worden, und da die veranschlagten Kosten zwölfmal hunderttausend
Thaler betragen: so würden auch nach obiger Unterstellung einer jähr-
lichen Verwendungs-Summe von 100,000 Thalcrn zwölf Jahre
Zeit bis zur Vollendung erforderlich sein, und wenn dann die
Strebebogen mit ihren zugehörigen Pfeilern hinzukommen, noch acht
Jahre mehr. Damit ist jedoch keineswegs gesagt, daß eine größere
Bausumme nicht verbaut werden könne. Wenn erst die neue Bau-
thätigkeit eine weitere Enkwickelung erlangt, lassen sich jährlich auch
200,000Thaler zweckmäßig verwenden, und nach diesem
Verhältniß die Bauzeit abkürzen. Es liegt aber in der Na.
tur der Sache, daß dieser Baufsnds auf eine Rcihe von Jahren in
sichere Aussicht gestellt sein müßte, um hauptsächlich die Hecanbildung
der Arbeiter vorzubereiten; was jetzt nicht so schwicrig sein würde,
nachdem während des langjährigcn Herstellungsbaues am hohcn Chore
ein Stamm tüchtiger Arbeiter und manche nützliche Erfahrungen ge-
wonnen worden sind.

Da außer den beiden westlichen Thurm-Faoaden keine Original-
Pläne vom Dome vorhanden sind: so wird dieArchitektur des
hohen Chores bei dsm Baue des Langhauses als Richtschnur dicnen
müssen, wozu auch schon während des Herstellungsbaues di» ge-
 
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