Cohäston der einzelnen Theile ab. Von diesen Eigenschaften üeße l>ch
wohl Lie erstere, aber ducchaus nicht die letzkere, durch Aahlcn und
Maffen bestinunen. Der porösere Slein ist darum nicht nolh-
wendig der rveniger dauerhafte, sondern nur, wenn große
Pocosität mit geringcr Cohäsiyn verbundrn ist. Alle lür
das Wasser ganz undurchdringlichen Gestclne, wie Porphyr, Sicnit,
dichter Marmor, Granit, leiden von Feuchtigkeit und Temperaiur-
wechsel gar nichts, wenn ihre Form so ist, daß die Feuchtiqkeit stch
nicht in einzelnen Räumen und Spalten ansammeln kann. Die polir-
ten Denkmale der ältesten ägyplischen Geschichre, welche man im
Li-itisl, »iusoiim zu London und in ähnlichen SaMmlungen findet, haben
durch tauscndjähriges Liegen an freier Luft, hier fieilich nicht dem
Froste ausgesctzt, auch noch nicht das Mindeste an ihrer Politur vir-
lorcn, vno viele ähnliche Baudenkwale in nördlicheren Gcqenden hadten
Aeilräume vcM sieben- bis achthundert Jahrcn aufzuweisen, wahrcnd
welchec sie allen Undilden der Zeil widcrstanden. Leider sind wir viel-
fach an der Anwenduug svlchcr unzerstörbaren Gesieine verhindcrt. Dcr
fertige Thcil deS DomeS läßc keine große Abweichung in Farbe und
Stoff zu; solche politurfähige Gesteine sind sehr hart und lchwer zu
deardkilcn und dadurä, sehr theuer, und ferncr sind sie nichl in der
Nähe, noch in der erfordcrlichen Mcnae und Größe zu hahcn. W',r
haben ailo nur unter dcn wirklich zu Gebole jtchendkn zu wählen.
Das gcwöhnllche und, wie man glauben sollte, sicherjte Kriterium
ist die wirklich historisch begründelc Dauerhafrigkeil der
Gestcine von einem bestimmtm Aundorto. Allein dieses Mitlel ist wcil
unsicherer, als es sciwinl. Sehr wenige Gcsteine find in ihren nalür-
lichen Lagern so gleichartig in Strucrur und Zusammensetzung, daß
man von einem vor fünf bis sechs Jahrhundcrim gebrochenen Stcine
auf die Gülc dcs hcuke noch brechenden schließcn kann. Jnnerhalb cineS
fo dedeutmden Zeilraumes sind sicherlich andere Schichre« aufgeichloi-
sen worden. Wie mannigfaltig verschieden, selbst für das ungeübte Augc,
sind die Trachyte des Siebengcbirges, dic Eranile zu Hcidelberg, die
Grausteine des Kaiserstuhls und an der Rahe, so daß man in jedem
dicser Fundorte mehr als zweihundert von einandcr gan; abweichende
Stufen herausschlagen kann! Wie ähnlich sehen fich die rolhen Sand-
steine, und wie ungleich stnd dieselbcn in ihrer Cohäston! Wahrmd
einige vorlrefflich dem Wetler stehen, lösen andere alljährlich zolldicke
Schichken von ihrer Obcrfläche loS. Wie soll man nun erkcnnen, wcl-
cher unler den Sandsteinen oder Trachylen dauerhasl ist und weicher
nicht?
Die einzige bis jetzt bekannte Methode, die wahrscheinliche Wider-
standsfähigkeit eines Gesteins zu prüfen, besteht darin, daß man den
Stein rasch hinter einander und öfter ähniichen Wirkun-
gen aussctzt, als diejenigen sind, welche er im Freicn zu
erlrageu hat. Man bedimt fich hierbei statr dcs Waffers ciner ge-
sälligtcn Auflösung von Glaubersalz. Dicses Salz hac die Eigenschafl,
an warmer Luft stark auszublähm und durch die veränderte Anord-
nung seiner Moleculc einen größern Raum einzunchmrn, woducch es
also sprengend, wie das gefricrmde Wasser, wicken muß. Wenn man
poröse Gesieine mil dcr'gesättlgtcn Glaubersalzlösung kocht, so werden
sie damlt vollkommen angefüllt. Stellt man sie nun in die Nähe dcs
warmen Ofens, so verdunstet das Wasscr allmählich, das Salz blähel
aus und lrennl die Theilchen des Stcines von einandcr. Oft sind
mehre Trocknungen nöthig, um Nblöiungen hervorzubringen; bei sehr
weichen Steinen genügen wenige. Krcidc-Mergelsteinc zerfallen zu ei-
ncm Pulver, andere verlieren Spitzen, Kanten und Flächen; die ganz
undurchdringlichen widerstehen selbst noch ss vielen Wiederholungm.
Die Resultare dieser künfllichen Verwitkerungsversuche stminien sehr
gul mit der aus drr Erfahrung abgeleitcten Luflbeständigkeit dcr Ge-
steine. Sie zerfailm fast in dem Verhältniffe, als fie auch !n freier
Luft zu Grunde gehen, nur mit dem Unterschieve, daß Jahrhunderte
in diesen Vecsuchen durch Wochen repräsenlirl werden. Aus dieser
Uedcrcinstimmung bei Fällrn, wo die Erfahrung wirklich gesprochcn
hat, kann man mit großec Wahrscheinlichkeit auf Len Werth ähnli.
cher Versuche bei noch unbekannten Steinen schließen, und da diese
Versuche wenig Zeit, Mühe und Geld ersorbern, so waren sie, als die
einzige wirklich «xpcrimcnlale Probe, m!l jcder ncum Steingauung
«orzunebmen und, wo nicht die gewöhnliche Ersahrung bereiis gespro-
chen hat, als Motiv bei der Wahl drs MaterialS anzunehmen.
Es herrscht vielfach di'e Ansicht, die große Aerstörung des gegenwär-
tigm Domes wäre von dem Umstande hcrbeigeführr worden, vaß man
di« Steine nicht so !n den Bau gclegt habc, wie die Natur dieselben
in dem Bruche dargeboten habe. Diese Ansichr ist in mehrfacher Be-
ziehung falsch; denn erstlich haben die vulkanischen Gesteine, wozu der
Trachyr gehört, keine bcstimmte Schichtunq und also auch keine ge-
schichtele Textur; cs ist be! denselben kein Oben und Untcn, keine
Länge und Breile, sondern alle agglutinirlen Theile hangm unregel-
mäßig zusammen. So habcn d!e Fcldspalh-Krystalle im Trachyt nichls
wenigcr als einc gleiche Lage, sondern die Ricbtung ihrer Achsen licgt
in ailcn Winkcln. Außerdem zeigt auch die Beobachmng nicht, daß
die mrtürliche Lage der Gesteine dieselben vor Verwirterung schütze, denn
das Siebengrbirge zeiqt sehr viele fast vollkommen verwitkerte Eesteine
in noch unbcrührtcm Austande dcrselbrn. Zu Schriesheim bei Heidcl-
bcrq ;u Eklnbogcn in Böhmeu rann man ganze Karren voll loscr
Fcldspath-Krystalle im Felde auflesen, die nuc durch Verwitterung los-
gelös't werden konntcn. Endlich hat die Nakur auch nicht den Zweck,
wenn man überhaupt ven Zwcck sprechcn will, wo nur Nolhwendig-
keiten obwalren, ihre Gesteine vor Verwitlerung zu schützen, weil ge-
rade die verwitlerten Gesteine cinen unenlbehrlichen Thsil der Acker-
grume ausmachcn. Das rheinische Schiescrgebirge eignct sich darum so
sehr zum Weinbsiu, weil durch Zerstörung diescr kalihaltigen Felsart
ein Boden erzcugt wird, welcher der Rebe gcstattet, dcn kalihaltigrn Wein-
stein zu bildcn, vhne den bei uns eben so weuig Trauben wachsen
würden, als Thßcre ohnc phosphorsaurm Kalk.
Von der Hoffnung, den Gcstcinen im Bau durch cine naturqemäße
Lage längcre Daucr zu verschaffcn, müffcn wir dei ungeschichteten
Felsarten gänzlich zurückkowmen, und dadurch dem einzigen posttiven
Hallpuncte um so mehr einräumen.
Die almosphärische Luft alS solche nimmt gar kei'nen Thcil an den
Vcrwittcrungscrschcinuttgen, schon deßwcgcn, weil alle Gestcine als
vollkommcn oxydirte Körpcr von dcn Bestandtheilcn der Luft keine
Veränderung mchr erleiden können; auch zeigcn alic Gesteine in Mi-
neral-Cadinetten, die nur von lrockencr Luft umgeben werden, eine ab-
solute Dauerbarkeit.
Dagegen verdienen die Wirküngen deS Wassers, welches als Regen,
Schnee, Lhau hinzulrilt, noch genauer besprochen zu werden. Das
Wasser kann uur durch scine Lösungskrasr auf allc odcr cinzclnc Bc-
starittheilc deZ Felsens zcrstöcend cinwi'rken. Die vulkanischen Gesteine
sind diesem Einflusse mehr alS andcce unterworfep, weil sie alle ge-
wisse Bcstandtheile in ihrer Mischung enthalten, die sehr löslich sind
und nur durch dis Becdindunq mii andern Körpern vor dec schnellen
Auflösung geschützk werdm. Die löslichen Skoffe sind Kali und Na-
tron, die sie schützmdm vorzugswcise Kieselsäure und Thonerde.
Je mehr ein Gestein Kaii enthält, dcsto zcrsetzbar» ist es durch die
Einirirkung won Wasser und Kohlensäure, je mchr Kieselerde und
Thonerde, um so mehr widerstehl es. Alle vulkanischm Gcsteinc ent-
halren nun jene beiden Alkalien, durch welche ste überhaupt in einer
frühern Periode der Eidbildung in geschmolzenem Zustande gebalten
werdm konntm. Dcr allzu raschen Zersetzung widerstrebt nun die ge-
ringere Porosität des Gesieios, wodurch das Wasser abgehalten wird,
die möglichfte Polilur d,r Oberstäche, wodurch es um so schnellcr
abrinnt, und dann dic chemische Zusammensetzung durch einen gcrin-
gern Kaligehaik. Man würde jedoch eincn Fehlschluß bcgehen, wmn
nian die Zerstörbarreit durch Wasser als dem Alkaligchalt proportional
ansehen wollte, inbem hier die Porosität, welche daS Wasser liefer ein-
dringen läßt, als cin sehr wichtiger Faclor mit eingeht. Da abcr die
Porosilät und die Einwirkung des Wassers in dcn obigen Versuchen
mit Glaubersalzlösung bereils mikgcspiclt hat, so kann man sich um
so mehr vamit bcrud'gen, als eine gründliche Erforschung des Einflus-
ses deS Aikaligehalts in Vcrbinvung mit Porosilär cine sehr umfanz-
reiche Rrbeit erfvroern würde, zu deren Vsllcndung vor der Hand keine
Ausslchren sind.
Schließlich will ich noch darauf ausmerksam machen, daß man dke
gewöhnlichen Ueberwinkerungsvccsuche dadurch viel raschcr zu einem
Erfolge bringen kann, wenn man dle zu prüfmden Gesteine, dencu
man glcichc Massc, Gcstalt und Oberfläche gibt, häust'g hinter einan-
der mit warmcm Wasscr aufthaul und nun wieder dcm Froste aus-
setzt. Man kann auf diese Weise in einem Tage dcs Frostes, dercn
der kommende Winter wahrscheinlich gmug dacbielm wird, mehr Re-
sulkate crzwingm, als der zufällige Wechsel der T-mperatur in mehren
Jahrm. Jedec Stcin wird in einen besondcrn Porcellanteller gelegt,
uno dic durch Frost abgelös'ten Theile geben gesammelt, getrocknet
und gewogm soqac vergleichbare Aahlenwcrkhc. Dicse Versuche, die
'reilich nur im Wintcr anzustellm sind, veranlassm alsdann aber auck
gar keinc Kosien und Schwierigkeiten und sind, wcnn sie überhaupt
zu eincm bestimmten Ziele führm, .was man nicht vorauSsagen kann,
drn obigen noch vorzuziehen, weil sie untcr gan; gleichen Verhältnissen
mit den natürlichcn erlangt wordm sind.
Statut des elcliwriler Hülfsvereins.
tz. 1. Unier Anschluß an den kölner Ccntral-Dombau-Vercin und
zu demselben Awecke dildet st'ch in Eschweiler ein Hüifs-Dombau-Verein.
tz. 2. Mitgliedcr des Vrreins sind diejenigm, rveicke, jctzt odcr künf-
tig dem gegmwärtigm Skalut beitretend, sich zur Zahlung eineS Dei-
trags von mindestenS 1 Thaler für ein Jabr verpflichten. Jhre Na-
men werden alljährlich dcm Eentral-Vcreine zu Köln zur Eintragung
in die dortigen Srammlisten milgetheilt. Wer mindcstcns 10 Sgr.
mehr als 1 Thaler bciträgt, erhält das „Domblatt" unentgcltlich.
h. 3. Beiträge, wciche gezahlt werden ohne ausdriickli'che Bestim-
mung, für welche Zeil ste gclten sollm, wcrden alS für daS laufende
Jahr gellcnd angesehm.
§. 4. Die Beikräge iverdm alljährlich vom Vorstandc eingesammelt.
Die Sammlunqen sollcn stch jedock nickt bloß auf die Theilnehmcr
am Vereine erstrccken, sondcrn möglichst allgemem sein, so zwar, daß
jede, auch di'e kleinste, Gabe dankbar angenommcn wird. Bei diesm
Sammlungen wcrden die Vcreinswitgliedcr dm Dorstand nach Kräf-
ten untcrstützen, wie sie sich denn übcrhaupt die Förderung des Ver-
einszweckcs bestens werden angelegen sei'n lassen.
h. 5. Die Theilnahme am Vereine erlischt, wenn ein Mitglied dke
Aahlung dcs Beitrags unterläßt odcr verweigect.
wohl Lie erstere, aber ducchaus nicht die letzkere, durch Aahlcn und
Maffen bestinunen. Der porösere Slein ist darum nicht nolh-
wendig der rveniger dauerhafte, sondern nur, wenn große
Pocosität mit geringcr Cohäsiyn verbundrn ist. Alle lür
das Wasser ganz undurchdringlichen Gestclne, wie Porphyr, Sicnit,
dichter Marmor, Granit, leiden von Feuchtigkeit und Temperaiur-
wechsel gar nichts, wenn ihre Form so ist, daß die Feuchtiqkeit stch
nicht in einzelnen Räumen und Spalten ansammeln kann. Die polir-
ten Denkmale der ältesten ägyplischen Geschichre, welche man im
Li-itisl, »iusoiim zu London und in ähnlichen SaMmlungen findet, haben
durch tauscndjähriges Liegen an freier Luft, hier fieilich nicht dem
Froste ausgesctzt, auch noch nicht das Mindeste an ihrer Politur vir-
lorcn, vno viele ähnliche Baudenkwale in nördlicheren Gcqenden hadten
Aeilräume vcM sieben- bis achthundert Jahrcn aufzuweisen, wahrcnd
welchec sie allen Undilden der Zeil widcrstanden. Leider sind wir viel-
fach an der Anwenduug svlchcr unzerstörbaren Gesieine verhindcrt. Dcr
fertige Thcil deS DomeS läßc keine große Abweichung in Farbe und
Stoff zu; solche politurfähige Gesteine sind sehr hart und lchwer zu
deardkilcn und dadurä, sehr theuer, und ferncr sind sie nichl in der
Nähe, noch in der erfordcrlichen Mcnae und Größe zu hahcn. W',r
haben ailo nur unter dcn wirklich zu Gebole jtchendkn zu wählen.
Das gcwöhnllche und, wie man glauben sollte, sicherjte Kriterium
ist die wirklich historisch begründelc Dauerhafrigkeil der
Gestcine von einem bestimmtm Aundorto. Allein dieses Mitlel ist wcil
unsicherer, als es sciwinl. Sehr wenige Gcsteine find in ihren nalür-
lichen Lagern so gleichartig in Strucrur und Zusammensetzung, daß
man von einem vor fünf bis sechs Jahrhundcrim gebrochenen Stcine
auf die Gülc dcs hcuke noch brechenden schließcn kann. Jnnerhalb cineS
fo dedeutmden Zeilraumes sind sicherlich andere Schichre« aufgeichloi-
sen worden. Wie mannigfaltig verschieden, selbst für das ungeübte Augc,
sind die Trachyte des Siebengcbirges, dic Eranile zu Hcidelberg, die
Grausteine des Kaiserstuhls und an der Rahe, so daß man in jedem
dicser Fundorte mehr als zweihundert von einandcr gan; abweichende
Stufen herausschlagen kann! Wie ähnlich sehen fich die rolhen Sand-
steine, und wie ungleich stnd dieselbcn in ihrer Cohäston! Wahrmd
einige vorlrefflich dem Wetler stehen, lösen andere alljährlich zolldicke
Schichken von ihrer Obcrfläche loS. Wie soll man nun erkcnnen, wcl-
cher unler den Sandsteinen oder Trachylen dauerhasl ist und weicher
nicht?
Die einzige bis jetzt bekannte Methode, die wahrscheinliche Wider-
standsfähigkeit eines Gesteins zu prüfen, besteht darin, daß man den
Stein rasch hinter einander und öfter ähniichen Wirkun-
gen aussctzt, als diejenigen sind, welche er im Freicn zu
erlrageu hat. Man bedimt fich hierbei statr dcs Waffers ciner ge-
sälligtcn Auflösung von Glaubersalz. Dicses Salz hac die Eigenschafl,
an warmer Luft stark auszublähm und durch die veränderte Anord-
nung seiner Moleculc einen größern Raum einzunchmrn, woducch es
also sprengend, wie das gefricrmde Wasser, wicken muß. Wenn man
poröse Gesieine mil dcr'gesättlgtcn Glaubersalzlösung kocht, so werden
sie damlt vollkommen angefüllt. Stellt man sie nun in die Nähe dcs
warmen Ofens, so verdunstet das Wasscr allmählich, das Salz blähel
aus und lrennl die Theilchen des Stcines von einandcr. Oft sind
mehre Trocknungen nöthig, um Nblöiungen hervorzubringen; bei sehr
weichen Steinen genügen wenige. Krcidc-Mergelsteinc zerfallen zu ei-
ncm Pulver, andere verlieren Spitzen, Kanten und Flächen; die ganz
undurchdringlichen widerstehen selbst noch ss vielen Wiederholungm.
Die Resultare dieser künfllichen Verwitkerungsversuche stminien sehr
gul mit der aus drr Erfahrung abgeleitcten Luflbeständigkeit dcr Ge-
steine. Sie zerfailm fast in dem Verhältniffe, als fie auch !n freier
Luft zu Grunde gehen, nur mit dem Unterschieve, daß Jahrhunderte
in diesen Vecsuchen durch Wochen repräsenlirl werden. Aus dieser
Uedcrcinstimmung bei Fällrn, wo die Erfahrung wirklich gesprochcn
hat, kann man mit großec Wahrscheinlichkeit auf Len Werth ähnli.
cher Versuche bei noch unbekannten Steinen schließen, und da diese
Versuche wenig Zeit, Mühe und Geld ersorbern, so waren sie, als die
einzige wirklich «xpcrimcnlale Probe, m!l jcder ncum Steingauung
«orzunebmen und, wo nicht die gewöhnliche Ersahrung bereiis gespro-
chen hat, als Motiv bei der Wahl drs MaterialS anzunehmen.
Es herrscht vielfach di'e Ansicht, die große Aerstörung des gegenwär-
tigm Domes wäre von dem Umstande hcrbeigeführr worden, vaß man
di« Steine nicht so !n den Bau gclegt habc, wie die Natur dieselben
in dem Bruche dargeboten habe. Diese Ansichr ist in mehrfacher Be-
ziehung falsch; denn erstlich haben die vulkanischen Gesteine, wozu der
Trachyr gehört, keine bcstimmte Schichtunq und also auch keine ge-
schichtele Textur; cs ist be! denselben kein Oben und Untcn, keine
Länge und Breile, sondern alle agglutinirlen Theile hangm unregel-
mäßig zusammen. So habcn d!e Fcldspalh-Krystalle im Trachyt nichls
wenigcr als einc gleiche Lage, sondern die Ricbtung ihrer Achsen licgt
in ailcn Winkcln. Außerdem zeigt auch die Beobachmng nicht, daß
die mrtürliche Lage der Gesteine dieselben vor Verwirterung schütze, denn
das Siebengrbirge zeiqt sehr viele fast vollkommen verwitkerte Eesteine
in noch unbcrührtcm Austande dcrselbrn. Zu Schriesheim bei Heidcl-
bcrq ;u Eklnbogcn in Böhmeu rann man ganze Karren voll loscr
Fcldspath-Krystalle im Felde auflesen, die nuc durch Verwitterung los-
gelös't werden konntcn. Endlich hat die Nakur auch nicht den Zweck,
wenn man überhaupt ven Zwcck sprechcn will, wo nur Nolhwendig-
keiten obwalren, ihre Gesteine vor Verwitlerung zu schützen, weil ge-
rade die verwitlerten Gesteine cinen unenlbehrlichen Thsil der Acker-
grume ausmachcn. Das rheinische Schiescrgebirge eignct sich darum so
sehr zum Weinbsiu, weil durch Zerstörung diescr kalihaltigen Felsart
ein Boden erzcugt wird, welcher der Rebe gcstattet, dcn kalihaltigrn Wein-
stein zu bildcn, vhne den bei uns eben so weuig Trauben wachsen
würden, als Thßcre ohnc phosphorsaurm Kalk.
Von der Hoffnung, den Gcstcinen im Bau durch cine naturqemäße
Lage längcre Daucr zu verschaffcn, müffcn wir dei ungeschichteten
Felsarten gänzlich zurückkowmen, und dadurch dem einzigen posttiven
Hallpuncte um so mehr einräumen.
Die almosphärische Luft alS solche nimmt gar kei'nen Thcil an den
Vcrwittcrungscrschcinuttgen, schon deßwcgcn, weil alle Gestcine als
vollkommcn oxydirte Körpcr von dcn Bestandtheilcn der Luft keine
Veränderung mchr erleiden können; auch zeigcn alic Gesteine in Mi-
neral-Cadinetten, die nur von lrockencr Luft umgeben werden, eine ab-
solute Dauerbarkeit.
Dagegen verdienen die Wirküngen deS Wassers, welches als Regen,
Schnee, Lhau hinzulrilt, noch genauer besprochen zu werden. Das
Wasser kann uur durch scine Lösungskrasr auf allc odcr cinzclnc Bc-
starittheilc deZ Felsens zcrstöcend cinwi'rken. Die vulkanischen Gesteine
sind diesem Einflusse mehr alS andcce unterworfep, weil sie alle ge-
wisse Bcstandtheile in ihrer Mischung enthalten, die sehr löslich sind
und nur durch dis Becdindunq mii andern Körpern vor dec schnellen
Auflösung geschützk werdm. Die löslichen Skoffe sind Kali und Na-
tron, die sie schützmdm vorzugswcise Kieselsäure und Thonerde.
Je mehr ein Gestein Kaii enthält, dcsto zcrsetzbar» ist es durch die
Einirirkung won Wasser und Kohlensäure, je mchr Kieselerde und
Thonerde, um so mehr widerstehl es. Alle vulkanischm Gcsteinc ent-
halren nun jene beiden Alkalien, durch welche ste überhaupt in einer
frühern Periode der Eidbildung in geschmolzenem Zustande gebalten
werdm konntm. Dcr allzu raschen Zersetzung widerstrebt nun die ge-
ringere Porosität des Gesieios, wodurch das Wasser abgehalten wird,
die möglichfte Polilur d,r Oberstäche, wodurch es um so schnellcr
abrinnt, und dann dic chemische Zusammensetzung durch einen gcrin-
gern Kaligehaik. Man würde jedoch eincn Fehlschluß bcgehen, wmn
nian die Zerstörbarreit durch Wasser als dem Alkaligchalt proportional
ansehen wollte, inbem hier die Porosität, welche daS Wasser liefer ein-
dringen läßt, als cin sehr wichtiger Faclor mit eingeht. Da abcr die
Porosilät und die Einwirkung des Wassers in dcn obigen Versuchen
mit Glaubersalzlösung bereils mikgcspiclt hat, so kann man sich um
so mehr vamit bcrud'gen, als eine gründliche Erforschung des Einflus-
ses deS Aikaligehalts in Vcrbinvung mit Porosilär cine sehr umfanz-
reiche Rrbeit erfvroern würde, zu deren Vsllcndung vor der Hand keine
Ausslchren sind.
Schließlich will ich noch darauf ausmerksam machen, daß man dke
gewöhnlichen Ueberwinkerungsvccsuche dadurch viel raschcr zu einem
Erfolge bringen kann, wenn man dle zu prüfmden Gesteine, dencu
man glcichc Massc, Gcstalt und Oberfläche gibt, häust'g hinter einan-
der mit warmcm Wasscr aufthaul und nun wieder dcm Froste aus-
setzt. Man kann auf diese Weise in einem Tage dcs Frostes, dercn
der kommende Winter wahrscheinlich gmug dacbielm wird, mehr Re-
sulkate crzwingm, als der zufällige Wechsel der T-mperatur in mehren
Jahrm. Jedec Stcin wird in einen besondcrn Porcellanteller gelegt,
uno dic durch Frost abgelös'ten Theile geben gesammelt, getrocknet
und gewogm soqac vergleichbare Aahlenwcrkhc. Dicse Versuche, die
'reilich nur im Wintcr anzustellm sind, veranlassm alsdann aber auck
gar keinc Kosien und Schwierigkeiten und sind, wcnn sie überhaupt
zu eincm bestimmten Ziele führm, .was man nicht vorauSsagen kann,
drn obigen noch vorzuziehen, weil sie untcr gan; gleichen Verhältnissen
mit den natürlichcn erlangt wordm sind.
Statut des elcliwriler Hülfsvereins.
tz. 1. Unier Anschluß an den kölner Ccntral-Dombau-Vercin und
zu demselben Awecke dildet st'ch in Eschweiler ein Hüifs-Dombau-Verein.
tz. 2. Mitgliedcr des Vrreins sind diejenigm, rveicke, jctzt odcr künf-
tig dem gegmwärtigm Skalut beitretend, sich zur Zahlung eineS Dei-
trags von mindestenS 1 Thaler für ein Jabr verpflichten. Jhre Na-
men werden alljährlich dcm Eentral-Vcreine zu Köln zur Eintragung
in die dortigen Srammlisten milgetheilt. Wer mindcstcns 10 Sgr.
mehr als 1 Thaler bciträgt, erhält das „Domblatt" unentgcltlich.
h. 3. Beiträge, wciche gezahlt werden ohne ausdriickli'che Bestim-
mung, für welche Zeil ste gclten sollm, wcrden alS für daS laufende
Jahr gellcnd angesehm.
§. 4. Die Beikräge iverdm alljährlich vom Vorstandc eingesammelt.
Die Sammlunqen sollcn stch jedock nickt bloß auf die Theilnehmcr
am Vereine erstrccken, sondcrn möglichst allgemem sein, so zwar, daß
jede, auch di'e kleinste, Gabe dankbar angenommcn wird. Bei diesm
Sammlungen wcrden die Vcreinswitgliedcr dm Dorstand nach Kräf-
ten untcrstützen, wie sie sich denn übcrhaupt die Förderung des Ver-
einszweckcs bestens werden angelegen sei'n lassen.
h. 5. Die Theilnahme am Vereine erlischt, wenn ein Mitglied dke
Aahlung dcs Beitrags unterläßt odcr verweigect.