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Dmnblntt


Amllichc Mikktzcilungc« tzcs Ccnlral-D-mVau-Bkrcins,

mit gefchichtlichen, artistifchen «nd literarifchen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstande.

Nr> 24._Köln, Sonntag, 4. December_1842.

Das „Kölner Domblatt" «rschemt jeden Sonntaz als Gratis-Iugabe zur „Kölnischen Zeitung", wird außerdem sber auch besonders
auSgegeben und (jedoch erst Montags) versandt. Der Pranumerations-Preis für die Einzel-Ausgabe, deren Reinertrag der Dombau-Bereins-Caffe zufließt,
betragt hier bei der Erpedition der „Kölnischen Zeitunz" wie auswärts bei allen k. preuß. Postanstalten 10 Sgr. für den Zahrgang; 5 Szr. für das Halbjahc 1812.

Amtliche Mittheilungen

Zwölt'tes Protocoll

des

Dombau-Vereins-VorstandeS.

Berhandelk zu Köln auf dem großen Rathhaussaale, am 28. Novem-
ber 1842, Nachmittags 3 Uhr.

Gegenwärtig: der Coadjutor des Herrn Erzbischoss von Köln, Herr
Erzdischof Johannes von Geissel, Hochwelcher den Ehrenvorsitz einnimmt;
sodann die Herren: von Wittgenstein, Präfldent; Awirner, Frhr. von
Münch-BeUinghausen, von Ammon, H. Haan, v. Hohenschutz, Esser
II., Hennekens, v. Bianco, Herriger, v. D'Ester, Reichensperger,
v. Weyden, Deichmann, Bartman, RolShausen, Kerp, o. E. von
Groote, Seydlitz, v. Z. B. Haass, Steinberger, DuMsnt, Boden,
v. Schweitzer, Essingh, Farina, Weyer, BerghauS, C- Vohl, von Col-
lenbach, Compes, S. Oppenheim; Bloemer, Prokocollführer.

Entschuldigt schriftlich die Herren: Franck und Heuser, mündlich
die Herren: von Gerlach und Mülhens.

Der Präsident eröffnet die Sitzung durch Verlesung des Pro-
qramms der für heute zur Beralhung anstehenden Gegenstände.

Der Herr Erzbischof von Geissel nimmt yierauf das Wort
und erfreut die Versammlung durch die Mittheilung, daß nach einem
unter dem 16. d. M. ihm gewordenen allergnädigflen Handschreiben
Seine Majestät der König Ludwig von Baiern dem Dombau
eine neue Hülfe zuzuwenden entschlossen sei. Die von dem Herrn Erz-
bischofe aus diesem Handschreiben verlesenen Stellen lauten also:

„Des Domes Vollendung, deren Sich Mein hochherziger Schwa-
ger und Freund kräftig annimmk, liegt auch Mir am Herzen; eS
beschränkt sich nicht auf Wünschr, und beharrlich ist Be-
standtheil meines Wahlspruchs. Der Beharrlichkeit, großer Be-
harrlichkeit bedarf eS, damit dieses, in seiner Art herrlichste, Werk
vollendet werde.

„Wünsche, von Jhnen benachrichtigt zu werden, sobald ein
Fenster auf der Südseite deS Schiffes beendigt sein wird, vor-
habend, nach Besetzung noch zweiec Fenster dec Auer Maria-
Hilfskirche mit GlaSmalereien, ein solches Fenster für des kölner
Domes Südseite verfertigen zu lassen."

Der Herr Erzbischof begleitet diese Mittheilung mit dem Au-
satze, daß er die vorstehende allerhöchste Erkundigung dem Herrn Re-
gierungSrath,' Dombaumeister Awirner bereits zur Kenntniß gebracht
habe, und daß er Herrn Awirner crsuche, seine dcsfallsigen Aeußerun-
gen vor dem Vorstande auszusprechen.

Herr Zwirner, diesem Ersuchen rntgrgenkommend, bemerkt der
Versammlung, daß in diesem Augenblicke das Steinwerk zu dreien
Fenstern an der Südseite des Domes vollendet und aufgestellt sei und
daß rs ihm zur großen Freude gereichen werde, die zur Verglasung
nöthigen Maße und Zeichnungen zur Weiterbeförderung an des Königs
von Baiern Majestät dem Herrn Erzbischofe unverzüglich zuzustellen.

Dieser neue großartige Beweis der allerhöchsten Theilnahme Sr.
Majestät des König« Ludwig von Baiern für die Dombau-Sache,
Allerhöchstdessen Wahlspruch vsn der schönsten Vorbedeutung für das
vsllständige Gelingen des großen Unternehmens erscheint, wird von
der Versammlung mit dem wärmstrn Danke aufgenommen.

Ueber die Wirksamkeit des Vereins seit der letzten Berichterstattung
verbreitet sich der Präsident, wie folgt:

„Bei Abstattung des dem Verwaltungs-Ausschusse obliegenden Mo-
natsbcrichts werde ich mich heute um so unbedenklicher in Kürze fassen
können, als die dem Dombau-Fond bis zum 17. d. Mts. zugegange-
ncn weitern Beiträge und Geschcnke bereitS in dem ,,„Domblatt""vom
20. November o. bekannt gemacht worden sind, die in der Nr.21 dje-
seS Blattes vom 13. November e. gegebene Uebersicht über das Resul-
tar der Leistungen in der Stadt Köln und Deutz die heutige Bespre-
chung derselben üderflüssig erscheinen läßt, im Allgemeinen auch der
Verwaltungs Ausschuß sich beeilt hat, alle wichtigen Ergebnisse sofort
in dem Vereinsorgan der Oeffentlichkeit zu übergeben. Jch darf mich
also darauf beschränken, Jhnen zu berichten, daß im Allgemeinen die
Angelegenheiten des Vereins nach allen Richtungen hin einer pflicht-
mäßigen Besorgung durch den Verwaltungs-Ausschuß und das Se-
cretariat theilhaftig geworden sind, und daß die Geschäftsführung in
keiner Weise eine nachtheilige Störung erfahren, »ielmehr einen
ungehinderken und immer erfolgreichen Fortgang gehabt hat. DaS
Secretariat insbesondere hat sich in unausgesetzter Thätigkeit mi't der
Ecledigung der von Jhnen in Jhrer letzten Sitzung gefaßten Beschlüss«,
sodann abcr vorzugsweise mit der Revision und Richligstellung der
Pfarr-Einsammlungslisten und wit der Abrcchnung der auswärtigcn
Hülfsvereine befaßt, damit die Stammliste vervollständigt und der
Nachweis über die Erfüllung der allseirig übernommenen Verpflichtun-
gen gehörig geliefert werden könne. Wie schwierig diese Arbeit na-
mentlich durch die oft vorkommenden Wohnungsveränderungen der
Mitglieder wird, mit welchen zeitraubenden Nachforschungcn und
weitläufrgen Correspondenzen dieselbe theilwei'se verbunden ist, wird
leicht crkannt werden, wenn man erwägt, daß die an so vielen Orten
und bei so viclen Personen bewirkten Einsammlunge» mit den scühern
Einzeichnungen in Uebereinstimmung gebracht werden müssen, daß zu
jeder Zeit auch der geringste Beitrag muß nachgewiesen werden kön-
nen, daß endlich jedem Mitgliede deS so zahlreichen Vereins und der
angeschlossenen weik verbreiteten Hülfsvereine die Ausübung drr ihm
flarutmäßig zugesagten Berechtigungen vollkommen geflchert werden
muß.

„Unter diesen Umständen hal das Secretariat bisher noch immer
ver Aushülfe eincs Diätars bedurft und wird auch i'n der nächsten
Aeit derselben nicht entbehren könncn.

„Durch die Vorstände mehrer auswärtigen Hülfsvereine ist es beim
Verwaltungs-Ausschuffe zur Sprache gekommen, daß die den Verei.
nen bewilligte Portofreiheit in den königlich preußischen Staaten in
Ansehung der Correspondenzen dieser Vorstände in ihrem speciellen
Wirkungskreise von den königlichen Postbehörden nicht überall aner-
kannt und dadurch ihre Thätigkeit wesentlich erschwert und gelähmt
wsrden. Da die Mitglieder der Hülfsvereine, welche sich dem Central-
Vereine im Sinne des §. 26 unseres Statuts cng angeschlossen ha-
ben, Mitglieder des Central-Vereins sind, die Hülfsvereine demnach
nuc als integrirende Theile deS Central-Vereins und ihre Vorstände
als Geschäftssührec des Central-Vereins in Betracht kommen können,
so war der Verwaltungs-Ausschuß immer der Mcinung, daß diese
Vorstände sich in den die Sache betreffende» Correspondenzen in ih-
rem Wirkungskreise der portofreien Rubrik auch mit Erfolg würden
bedienen dürfen. Da jedoch diese Ansicht bei den königlichen Postbe-
hörden nicht überall Eingang gefunden, so hat der Verwaltungs-Aus-
schuß Veranlassung genommen, bei Sr. Excellenz dem königlichen
 
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