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H)romenade» gemacht und dazwischen laut« Gesprächr gepflogen wer-
den, waS zu beweisen scheine, daß Solche jene Seitenhallen um den
Hochaltar nichk als Gotteshaus, sondern als öffentlichen Spazierplatz

ansehen.

„Das sei ein betrübender Mißstand, welchem nuc dadurch abgchol-
fen werden könne, daß das Mittelschiff der Kirche und dessen Seiten-
schiffe sobald nur immer möglich ausgebaut werden. Es wäre dahec
«uf das dringendste zu wünschen, daß alle zum Dombaue gespen-
deken Gelder, wohec immer auch sie kommen, vor Allem dazu verwen-
det werden, daß vocerst die Kirche, das Haus Gottcs, seine Vollendung
erhalte unb dadurch Raum zu dessen Dienste darbiele.— Jn wie fern,
m Hinblicke auf die weiteren Frsgen, ob am südlichen oder nördlichen
Portale, oder an beiden zugleich, fortgebaut werden solle, die Abtra-
gung des P e sch, der Capikelstube und der Sacristei zulassig sei, lasse
fich vor der Hand nicht bestimmen, denn es müsse dieseS vorerst durch
«iae nähere Untersuchung erörtert werden. Zu dem Ende wcrde es aber
in jedem Falle zweckdienlich sein, wenn derBereins-Vorstand entweder
schon vor oder auch nach der Auswahl jenes Baukheils, welchen er in
Angriff genommen wünscht, sich, dem Fabrikdecrete gemäß, mit der
Diözesanbehörde über die der Kathedrale zu machende Schenkung und
die damit verbundene Bestimmung des beliebigen Theils des Ausbaues
in Benehmen setze, um deren Erklärung hierübcr, so wie über die
dabei beziehungsweise in Betracht kommende Abtragung der fraglichen
Gebäude «inzuhslen. 8s werde allerdingS schwer fallen, bei der nach-
gewiesenen Beengtheit der Räume auch noch den Pesch, die Sacristei
und die Capitelstube zum Abbruche daran ;u geben, bevor nicht dafür
ander« entsprechende Locale hergestellt seien; doch dürfe man auf das
beceltwilligst« Entgegenkommen von Seiten dcr Geistlichkei't zur För-
derung deS großen Werkes, in wie weit sich dieses nur immer mil
der Äbhaltung des Gottesdienstes vertrage, mit Zuversicht zählen."

Zum Scklusse stellt der Präsident folgenden Antcag:

Dem VerwaltungS-Ausschuffe sollen drei Mitgliedec des Vor-
standeS zugeordnet werden, um gemcinschaftlich den Bericht über
die Verwendungsfrage adzustatten und die Beschlußnahme des
VorstandeS durch einen bestimmten Antrag vorzubereiten.

Dieser Antrag wird einstimmig angensmmen.

D«r Vorstand schreitet hierauf durch geheimeS Scrutinium zur
Wrhl der nach vorstehendem Antrag dem VerwaltungS-Ausschusse zu-
zuordnenden drei Mikglieder des VorstandeS.

DaS Resultat der Wahl ist mit absoluter Majorität nur für die
Herren Bauinspector Biercher und Stadtbaumeister Weper.

Bei der dadurch nsthwendig werdenden neuen Wahl deS dritten
Mitgliedes ist daS Resultat für den Advocat-Anwalt Bloemer.

Die dem Verwaltungs-Ausschusse zum Zwecke der Verwaltungsfrage
zugeordneten drei Borstands-Mitglieder sind demnach die Herren:
Biercher, Weyer und Bloemer.

Der Dorstand gehc sodann auf das Ersuchen des Präsidenten zur
Wahl deS BibliothecarS in Gemäßheit des sarina'schen Antrags über.
Das Resultat der ersten Wahl ergibt keine absolute Majorität. Bei
Ler erneuerten Wahl wird Herr Franck zum Bibliothecar mil abso-
luter Majorität erwählt.

Der Präsident legt die von den Hülfsvereinen

der Sladt und des Fürstenthums Essen,

zu Effern,

zu Eupen,

zu Gnlenkirchen,

des Kreisrs St. Goar,

zu Jülich,

zu Königswinter,

des Kreises Kreuznach,

der Bürgermeisterei Lövenich,

der Bürgermeisterei Longerich,

des Kreises Neuwied,

drr deutschen Dombaufreunde zu Pari«,

zu Ssarburg, und

zu Sayn

«iagesandten Statuten vor. Der Vorstand ist mit diesen Statuten ein-
«erstanden und erklart ben Anschluß der genannten Hülfsvereine an
den Central-Verein.

Zum Schluß berichtet Herr v. Haass über die Erledigung des ihm
und demHerrn von Bianco in der Borstands-Sitzung vom 13. Juli
gtwordrne» Commissoriums, die Bildung von Hülfsvereinen im Kreise
Rheinbach betreffend.

Der Dorstand «mpsängt diesen Bericht mit großer Frcude über die
biSherigen Erfolg« und mit vielem Dank für den Seitens der ge-
nannten Herren in Gemeinschaft mit dortigen thätigen Vereins-Mit-
gliedern dadei bewiesenen Eifer. Eine dem Herrn Haass in dieser An-
gelegenheit von dem Herrn Landrath v. Jmhoff gewordene Mitthei-
lung *), die zu diesem Protocolle paraphirt wird, weis't die Grün-

*) „Die burch das hier Statt gefundene Manöver sehr in Anspruch genom-
mene Zeit machte es mir bis dahin unmöglich, für den erhabenen Ge-
genstand des geehrten Anschreibens vom 6. Auzust c. hier im Kreise den
gewünschten Erfolg herbeizuführm.

„Dazu trat das große Brandunglück, welches den hieflgen Ort be-

dung zweier Hülfsverein«, in Münsteceifel und Adendorf, nach und
gibt überhaupt von dem gedeihlichen Fortgange der Dombau-Sache in
dem genannten Kreise erfreuliche Kunde.

Hiermit ist daS gegenwärlige Protocoll geschlossen, vorgelesen und
genehmigt worden, zu Köln, wie Eingangs, Abends 7 Uhr.

Herc Erzbischof von Geissel, Hochwelcher sich vor dem Schlusse
dcr Sitzung aus der Versammlung zurückzog, hat dem Prstocolle, nach
später genommcner Einsicht, seine Genehmigung und Unterschrift ertheilt.

(Gez.) -s- Zohannes v. Geissel.

v. Wittgensteiu. — Reichensperger. — Zwirner.—Seydlitz.—
Z. B. Haass. — v. Schweitzer. — 0. Weyden. — Stein-
berger. — I. P. Weyec. — I. I. Bsden. — DuMont. —
Frhr. v. Münch-Bellinghausen. — v. v. Groote. — v. Bianco. —
Rolshausen. — v. D'Ester. — Wm. Barkman. — I. Compes.
— Hohenschutz. — I. M. Farina. — C. Vohl. — Bloemer.

Der Verwaltungs-Ausschuß freut si'ch, ein neues Ergebniß der regen
Theilnahme für die Dombau-Sache, welche der LandkreiS Köln schon
so vielfach bekundet hat, hier miktheilen zu können. Durch ein Schrei-
ben, s. a. Rodenkirchen, 25.November «., sind wir benachrichtigt wor-
den, daß sich für die Pfarreien Sürdt und Rodenkirchen eln Dom-
bau-Hülfsverein gebildet hat, dessen Ergebniß sich bereits auf 46 Thlr.
15 Sgr. beläuft. Besonders erfreulich ist dabei die Erscheinung, daß
viele Ünbemittelt«, wenn auch mit geringen Gaben, sich in diesen
Pfarreien dem Unternehmen «ngeschlosscn haben.

E r k ! ä r u n g.

Der Unterzeichnete sindet sich ;u der Erklärung veranlaßt, daß der
von ihm bereits im Monat Januar d. I. der betreffenden höhern
Behörde zur Prüfung eingesandte „Vorschlag zur Bildung ei-
ner militärisch organisirten Dombau-Handwerker-Com-
pagnie hierselbst" o hne sein Wissen und Willen in der vorigen
Nummer dieses Blattes «bgedruckt worden ist.

Köln, 28. November 1842.

Der Bau-Jnspector, Biercher.

Wir begleitcn diese Erklärung mit der Bemerkung, daß Herr Bau-
Jnspector Biercher den vorerwähnten Vorschlag in der Sitzung vom
16. Mär; 1842 (siehe Beilage zu Nr. 79 der „Köln.Ztg.") zur Kennt-
niß des Vorstandes gebracht und zu den Acten deS Vereins übergeben
hat, und daß wir von den Gründrn nicht unterrichtet worden sind,
welche dem Herrn Verfasser die Veröffentlichung dcsselben im „Dom-
blatte" gegenwärtig nicht mehr wünschenswerth machen.

Die Redactions-Commission.

traf und den Wohlthatizkeitssinn der Kreisbewohner fast ausschli eßlich
an stch zog.

„Nichts desto weniger ist es gelungen, für die Bürgermeistereien
Münstereifcl und Adendorf schon gegenwärtig Hülfsvereine für den Dom-
bau constituirt zu sehen.

„Sammtliche Pfarrer und Notablen haben sich zu diesem -Zwecke mit
dem Bürgermeister vereinigt und unter sich einen Vorstand von dreien
Mitgliedern crwählt.

„Für die Bürgermeisterei Münstereifel stnd diesc:
der Gymnastal-Dircctor Herr Katzfey,
der Oberpfarrer Herr Weber, und
der Herr Bürgermeister Finkelnburg.

„Für die Bürgermeistcrei Adendorf:
der Oberpfarrer und Schulpflcger Clemens zu Meckenheim,
der Pfarrer Rolef zu Suftelberg, und
der Pfarrer Schreiber zu Adendorf.

„Für die übrigcn drei Bürgermeistereren steht die Bildung von Hülfs-
vereinen ebenfalls in naher Ausstcht, und werde ich es mir ferner ange-
legen sein lassen, diese Angelegenheit von Zeit zu Aeit dort anzuregen.

„Die Bildung eines Central-Hülfsvereins für den Kreis erachte ich
nach den ungünstigen Erfahrungen bei ähnlichen Veranstaltungen aus er-
heblichen Gründen der Socalität dem Zwecke nicht förderlrch.

„Socal-Hülfsvereine halten hier des lcichtem Zusammenkommens we-
gcn beffer zusammen, und ihre Wirksamkeit ist in einem Bürgermeisterer-
Berbande lebendiger.

„Unter solchen neben eiiiander stehenden Hülfsvereincn eines Kreises
dürfte stch ein cdler Emulationsgeist nach und nach entwickeln, welcher
der heiligen Sache nicht unwürdig und ihr den kräftigsten Vorschub zu
leistcn geeignet ist.

„Jn diesem Sinne werde ich streben, diese hochwichtige Angclegenheit
in meinem Kreise zu ordnen, und habe ich für dicsmal nur zu bedauern,
dem geehrten Dombau-Vorstande keine beftiedigendere Resultate mitthei-
len zu können.

„Rheitibach, S2. Nov. 1842.

„Der Landrath, v. Jmhoff."

Verantwortlicher Herausgeber: Zos. DuMont.

Druck und Commissions-Verl«g des Verlegers der Kölnischen Zritunz,
M. DuMont-Schauberg.
 
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