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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1848 (Nr. 37-46)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1499#0021
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Amtliche MittheUungen des Lcntral-Dombau-ilereins,

mLt geschLchtücheu, artistrfchen und literarifchen Beitragen,

herausgegeben vom Vorftande.


Köln, SonnLag l l. Junr

1848.

Das „Kolncr Domdlati" erscheint inonatlich als G ra tis-S u g a b- zur „Köinischcn Zeitang", wird aaZcrdrm aber auch bcfonders auszegcbcn un»
vcrsaudt. Drr Pränumcrarions-Prris für die Einzel-Ausza-e, deren Bru l ro-Zrtraq dcr Dombau-VereinS-Zaffc zufließt, bcrräzt hicr bei der Erpcdirien d«k
„Kvlnischen Zeirunz" wie ausmärts bei olten k. preuß. Postanstalren I » für den Jahrzanz.

AUe Luschrifren an dcn Eenrral-Verein wcrdea offcn oder unrer Krcuzband, mik der Rubrik: „Allzemeine Anqelezenheiten des Dombau-
Vereins >u Köln", w wie Keldsendunqen mit der Bczcichnunq: ,,Äeldbciträqe für den Dombau zu Kvln", erbcren.

Anitliche MrttheilAAKSN.

Der

horstand dcs kölncr Eentral-Doml'au-^ercins

a u d r' e

Vereins-Genofse n.

Seit dcm Tage, wo Eure Begeisternng für Gott. Vaterlai'.d uud Kunst den AusbiNt unsercS seit Iahrhunderten
unvoliendeteu DomeS unte'rnahm, ist cine Rcihe von Eicigm'ssen au uns vorübergegangen, welche Eure helfcnde Thän'gkei't
„nunrerbrochen und in außergewöhnlichein Maße in Anspruch nahmen und dadurch cme Verim'ndcrung der zum Doinbaue
fließenden Geld-Beiträge zur Folge hatten. Konnten wir aus diesemGrur.de m'cht dcin herrlich aufstrebenden Bane ei'ne noch
größere Förderung geben, so ist iin gegcnwärtigen Augenblicke selbst die Fortsetzung dcr bisherigen Bauthätigkeit bcdroht:
unsere Casse ist erschöpft, nur durch Vorschüsse aus den von deS Königs Majestät auch in diesem Iahre l'eivilligten Fonds
von 50,600 Thlrn. wird für Nechnunz unseres Vereins gebaut, und ver Baumeister crklärt, daß mit dem kommenden
1. Auguft die Banthätigkci't eingestellt werden müsse, wenn nicht sofort neue Hüls-mittel beschafft würden.

Wir glaubcn, Euch, gechrte Bereiiis-Geiiofsen, bloß tiese Mittheilung machen zu dürfen, um die kräfti'gstc Hülfc zu
crwarten und die Gefahr abzuwenden, welche dein so herrlich fortschreitendeil Unternehmen droht. Jhr wißt cs, tvie Euer
Zusaminentreten den Gedankcn an Vollcndiing des Donus zur That werden ließ, und wie auch die fernere Ausführniig
deSsclben vorzugsweise auf dem DombaiuVcreine beruht. Jhr habt es in fcierlichcn Momenten und an der gchciligtcn Stätte
selhst ausgcsprochen, nicht mehr ablassen zu wollen, bis das Werk vollendet sei, das Ihr Gott gclobct und auf welches dcr
Ewige wohlgefällig m'ederschaut. Die Welt hat das Wort -eutscher Männer vernonr.ncn und bcrcchnet schon den Zcitpllnet,
wo der vollendete Dom von Köln die Thatkraft des gegenwärtigen Jahrhunderts bekundcn und von -er Ausvauer deS
deutschen WillenS Zeugniß gebeir wird. Was bisher gelcistet, rcchtfertigt die kühnsten Erwartungcn und begründet unser
Vertiauen, daß bei dem jetzt so dringcnd gewordcnen Vedürfm'sse auch außcrorderttliche Lcistungeil erfolgen werden.

Verei'ns-Genossen! so verdoppelt denn von nun an Enren Eifer, tretet öfter in größeren und kleinercn Kre.scil zusam-
men, mn die heilige Sache de-S Dombaues zum Gegcnstandc Eurcr gemeinschaftlichen Bcrathung ;u machen; bringet sch!cunig
Eure Beiträge unv füget dcnsett'en, jeder nach seinen Krästen, in diesem Jab e eine besonverc Gabe hmzu! Wohl wissen
wir, daß es em Opfer ist, welches wir von Euch forvcrn; aber wir baben den Muth, cs zu fordern, und Jhr werdet cs
zci'gen, daß bei allcr Rvth vcr Zeit.,der fromme Slim uvch r'mmer cmc Gabe findct, die cr auf dcn Altar des Allcrhöchstcu
lucverlcge.

Aus Euch, Ihr Mitbürger von Kölu und Deiitz, an die ein Hiilfernf nsemalS vergeblich gerichtct ward, setzen wir das
Vertrauen, daß Jhr auch hier wieoer mit schönein Beispiele voiängehen werdct. Euer ist der Dom ganz besonderS, — helft,
daß die vielen Hnnvert Hände in Bewegunz bleiben, die sich in Eurer Mitte fär seine Erbauung regen, yaß dic Dombau-
Hütte, die Zierve und ver Stolz Ver Stadt, uns crhaltcn werde. Lcgt Eurc Gaben in Bcreitschaft, wir wcrdcn unvcr-
züglich die Emsammlimg dersclben beginnen.

c-Köln, 9. Iuni 1848. Der Worstmrd des Ceutral-Domban-Vereius.
 
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