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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1882 (Nr. 323-326)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2003#0002
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Möchten unser aller innigste Wünsche ssch erfüllen, Ew. Kaiserliche
und Königliche Majestäten zur Feier dieses denkwürdigen Ereignisses in
unseren Mauern ehrfurchtsvoll und fteudig begrüßen zu dürfen!

Der Vorstand des Central-Dombau-Vereins zu Köln."

Der Dorsitzende teilt noch mit, daß die Wappenftage auf der Denkmünze
endgültig gelöst sei und nunmehr ein neuer Entwurf angefertigt werde.

Der Vorstand leistet der Einladung des Dombaumeisters zur Be-
steigung der Domtürme Folge.

Vorgelesen und genehmigt.

(Folgen die Unterschriften.)

Vierhuudertvierllndachtzigstes Protocoll

des

«Kentval-Dombau-Vereins-Vorstatl-es.

Verhandelt zu Köln im Hansasaale des Rathauses,
Donners»rg de» 2. Septcmber 1880, nachmittags 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Präsident; Gaul, Frhr.
E. v. Oppenheim, Haanen, vr. Becker, Hospelt, Leyendecker,
Solf, Breuer, Pütz, DuMont, Farina, Steinbüchel, Thewalt,
Meuser, Elven, Wolff, Loosen, Bartman, Reisch, Braubach,
Rennen, Neven, Esser II., Protocollführer.

Entschuldizt die Herren: Michels, Bachem, vr. Schellen, Heuser,
vr. Reichensperger, Boisseree, Haehner.

Der Vorsitzende weist darauf hin, daß mittels Allerhöchster Cabinets-
Ordre vom 25. August d. I. Se. Majestät der Kaiser die Abhaltung
der Feier zur Vollendung des Tomes auf den 15. October d. I. fest-
gesetzt habe, und stellt eine officielle Mitteilung in Aussicht, sobald das
Domcapitel auf die an dasselbe gcrichtete Aufforderung, an jenem Tage
ein 1e veum abzuhalten, eine Antwort erteilt habe. Ferner spricht der
Vorsitzende die Ansicht aus, daß für die Vorbereitung der Feftlichkeiten
ein besonderer Regierungs-Conimissar abgeordnet werden würde, und hält
es für wünschenswert, eine Comnnssion zu ernennen, um sich niit diesem
Commissar in Verbindung zu setzen.

Rennen hebt hervor, daß es wünschenswert erscheine, für das Fest
zwei Tage in Aussicht zu nehmen.

vr. Becker glaubt dem gegenüber, daß der Kaiser für das Fest sogar
orei Tage angesetzt habe, indein dasselbe so verlaufen solle, wie die Feier
vom Jahre 1842. Die Wahl einer Commission hält er heute noch nicht
für notwendig.

v. Oppenheim spricht sich dafür aus, daß der Vorstand sofort die
Jnitiative ergreifen müfse, um ein recht großartiges Fest zustande zu
bringen, und führt seine weitgehenden Jdeen näher aus.

Meuser hält es für zweckmäßig, mit Rücksicht auf den financiellen
Punct, die Bitte an die Stadt zu richten, drei oder vier Mitglieder in
vie gedachte Commission zu delegiren.

Solf bittet um Vortrag des früher in Aussicht genommenen Pro-
gramms, um danach behufs Ausführung verschiedene Commissionen zu
wählen. Der Vorsitzende verlieft das Programm.

Solf glaubt, daß man sich zunüchst über dieses Programm resp. über
dessen Ausführung und die Gruppenbildung schlüssig machen müsse, um als-
dann dem Hofmarschall-Amte mit bestimmten Vorschlägen näher zu treten.

vr. Becker glaubt, daß sich das Programm einstweilen nicht genau
feststellen lasse, bis man die Bestimmungen des Hofmarschall-Amtes be-
züglich des ersten Festtages kenne.

v. Oppenheim hält gleichfalls heute die genaue Aufstellung des
Programms sowie eine Gruppenbildung für verfrüht.

Der Vorsitzende kommt nochmals auf seinen Vorschlag zurück, eine
Commission zu wühlen, welche eventuell mit dem Delegirten der Regie-
rung in Verbindung zu treten habe.

Voigtel erklärt, daß der Herr Ober-Präsident bedaure, bisher dem
Vorstande des Dombau-Vereins eine amtliche Mitteilung nicht habe machen
zu können. Diese Mitteilung werde aber in diesen Tagen erfolgen, nachdem
das Domcapitel sich zur Abhaltung eines 1e veum bereit erklärt habe.
Mit Rücksicht hierauf glaubt Voigtel, daß man vor Fassung von Be-
schlüssen die amtliche Mittellung abwarten solle.

Rennen, Meuser und Hospelt sind der Ansicht, sich baldmöglichst
mit der Stadt in Verbindung zu setzen und dieselbe zu bitten, Delegirte
dem Festcomite des Dombau-Vereins beizuordnen, als welches sich der
Vorstand bereits in einer früheren Sitzung constituirt hat.

Der Vorstand schließt sich dieser Ansicht an und beauftragt den Herrn
Oberbürgermelster, in der heutigen Sitzung des Stadtverordneten-Colle-
giums diesem hiermit zum Beschlusse erhobenen Wunsche des Vorstandes
geeigneten Ausdruck zu geben.

Der Vorstand erklärt sich mit der Ueberweisung von Mark 50 000
für die im Monat August ausgeführten Dombau-Arbeiten an die Regie-
rungs Hauptcasse einverstanden.

Für die diesjährige Wahlversammlung wird der 18. October d. I.
vorbestimmt und die betreffende Einladung festgestellt.

Aus Anlaß der Vollendung der Domtürme haben die Rheinische
Volksbank in Verbindung mit der Kölner Hypothekenbank, und der Pius-
bau in Verbindung mit der katholischen Cafino-Gesellschaft den Betrag
von je 1050 Mark für je eine Fensterfigur im Dome ausgeworfen. Dei
Ausschuß hat den Schenkgebern bereits den Dank ausgesprochen und wird
derselbe hiermit zu Protokoll wiederholt.

Der Vorsitzende teilt mit, daß die Medaille leider bis zum 15. Oc-
tober nicht fertiggestellt werden könne. Ueber die Anfertigungskosten gibt
er nähere Auskunft. — Thewalt ist mit Rücksicht auf die Höhe der
Kosten und die Länge dcr Zeit, welche für die Fertigstellung in Ausficht
genommen ist, der Meinung, das ftühere Hermelingsche Project zur Aus-
führung zu bringen, wonach auf galvanoplastischem Wege eine Medmlle
viel rascher ünd billiger gemacht werden könne. — Der Vorsitzende wendet
sich gegen diesen Vorschlag. — Hospelt tritt der Ansicht des Herrn
Thewalt bei, falls Herr Hermeling die Medaille bis zum 15. October
fertig stellen könne. — Vom Ausschusse wird dagegcn beantragt, dem
Medailleur Lorenz die Ausführung der Medaille zu übertragen, wenn
dieselbe auch nicht bis zum 15. October fertig gebracht werden könne.

Der Vorstand beschließt die Prägung der Medaille nach dem Antragc
des Ausschusses mit dem im Entwurfe vorliegenden, durch einen Engel
getragenen Kölnischen Wappen, wobei jedoch noch einige Modificationen
zwischen dem Ausschusse und dem Künstler vorbehalten bleiben.

Vorgelesen und genehmigt.

(Folgen die Unterschriften.)

Vierhttndertfünfundachtzigstes Protocoll

des

Central-Domban-Vereins-Vorftatt-es.

. Verhandelt zu Köln im Hansasaale des Rathauses,

Montag den 6. September 1880, nachmittags 4 Uhr.
Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Präsident; Gaul, Michels,
Haanen, Merkens, Vr. Becker, Bartman, Solf, Loosen, Koch,
Steinbüchel, Breuer, Leyendecker, Neven, Verhagen, Farina,
DuMont, Meuser, Rennen, Bachem, Thewalt, Hospelt,
Esser II., Protocollführer.

Entschuldigt die Herren: vr. Reichensperger, Wolff, Heuser,
Breuer, Frhr. v. Oppenheim, vr. Schellen.

Der Vorsitzende verliest ein an ihn gerichtetes Schreiben der hiefigen
Königlichen Regierung vom 3. September c., infolgedessen am 4. Sep-
tember eine Conferenz zwischen den Vertretern der Stadt, der Regierung
und dem Vorsitzenden stattgefunden hat, worin das Programm sür die
Festlichkeiten am 15. October näher festgestellt worden ist. Dieses.Pro-
gramm wird von dem Vorsitzenden näher entwickelt. Dasselbe soll nun-
mehr Sr. Majestät dem Kaiser zur Genehmigung vorgelegt werden.

Der Vorsitzende macht nunmehr den Vorschlag, der Vorstand, welcher
sich schon ftüher als Festcomite constituirt hat, möge den officiellen Teil
des Programms vereint mit dem Stadtverordneten-Collegium in die Hand
nehmen, und fich im übrigen zur Ausführung anderer Teile des Festes
dem Stadtverordneten-Collegium zur Verfügung stellen.

Jnfolge einer Bemerkung des Herrn Bachem entsteht eine Discussion
über die Frage, ob es jedem einzelnen Vorstandsmitgliede freigestellt sein
solle, zu erklären, daß es zu dem Festcomite nicht gehören wolle, oder
ob es sich nicht mehr empfehle, von jedem Mitgliede des Vorstandes eine
Erklärung zu erwirken, ob es zu dem Comite gehören wolle oder nicht.
— Letzterer Modus wird namentlich von den Herren vr. Becker, The-
walt und Esser II. befürwortet. An der Discussion beteiligen sich außer-
dem noch der Präsident und die Herren Loosen, Merkens, Hospelt,
Solf, Meuser, Michels, Rennen und Leyendecker.

Herr Solf stellt insbesondere den Antrag, daß das Festcomite sich
nicht bloß für den officiellen Teil des Programms constituire, vielmehr
für alle Festlichkeiten, welche die Feier mit sich bringen möchte.

Der Vorstand beschließt, zunächst von den einzelnen Mitgliedern des
Vorstandes eine Erklärung zu extrahiren, ob sie dem Festcomite auch
weiter angehören und an seinen Arbeiten teilnehmen wollen oder nicht.

Der Vorschlag des Ausschuffes, die Festschrift, welche auf nicht weniger
als 54 Druckbogen statt 30 angewachsen ist, falls dies angängig, etwas
abzukürzen, wird abgelehnt.

Das Comite zur Veranstaltung eines historischen Festzuges hat um
Delegirung von sechs Mitgliedem des Vorstandes in das Comite gebeten.
Der Vorstand nimmt hiervon Kenntnis, verschiebt aber die Beschluß-
faffung auf die nächste Sitzung.

Vorgelesen und genehmigt.

(Folgen die Unterschriften.)
 
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