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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1882 (Nr. 323-326)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2003#0026
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DaS war die seltene Kunde, von der die Glvcken an jenem Ghrenlage
Meldung thaten; das war die Negung, die ganz Teutschland beseelte und
die tief empfundene Begeisterung, welche die Brust aller bewegte, die
das seltene Glück hatten, jener erhabenen Feier beizuwohnen, und wclche
so manche Thräne der Freude, der Wonne und des Dankes in unsere Augen
treten ließ.

Das Andenken an dieses glänzcnde, in der Geschichte Deutschlands
und unserer Vaterstadt ewig denkwürdige Fest glanbt der unterthünigst
unterzeichnete Vorstand nicht besser, nichr würdiger feiern zu können, als
indem er sich erlaubt, Eure Kaiserliche und Königliche Blajestat ganz
ehrsurchtvoll zu bitten, die beikonnnende, inzwischen sertiggestellte Er-
innerungS-Medaille an die Vollendung des Kölncr Domes huldreichst
entgegennehmen zu wollen.

Mögen Eure Kaiserliche und Königliche Majestüt in dieser Darbringung
ein erneutes, wenn auch noch so kleines Zeichen unseres unterthänigsteu,
tiefgefühlten Dankes zu erblicken geruhen für die fast unbegrenzte Huld
und thatkräftige Unterstützung, welche Eure Kaiserliche und Königliche
Majestät dein Wirken unseres Vereins seit so langen Jahren stets gnü-
digst haben zuteil werden lassen.

Jn tiefster Ehrfurcht ersterbend

Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät
allerunterthänigster

Vorstand des Central-Dombau-Vereins.

Köln, 28. November 1881.

Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Kaiserin und Königin!

Allergnädigste Kaiserin, Königin und Frau!

Seit dem 15. October 1880, an welchem Tage die Kreuzesblume auf
den Spitzen der Türme unseres herrlichen Domes dem Lande ringsum
verkündete: „Der Kölner Dom ist vollendet", ist bereits über ein Jahr
dahin gegangen.

Das Andenken an jene erhabene, denkwürdige Feier glaubt der unter-
thänigst unterzeichnete Vorstand des Central-Dombau-Vereins nicht wür-
diger feiern zu können, als indem er sich die untetthänigste Bitte erlaubt,
Eure Kaiserliche und Königliche Majestät möge die beifolgende, inzwischen
fertiggestellte Erinnerungs-Medaille auf die Vollendung unseres Domes
huldreichst entgegenzunehmen geruhen.

Es würde uns zur höchsten Ehre gereichen, wenn Eure Kaiserliche
und Königliche Majestät in dieser Darbttngung ein tlemes Zeichen unseres
unterthämgsten, tiefgefühlten Dankes zu erblicken geruhten für die Gnade
und Hulo, welche Eure Kaiserliche und Königliche Majestüt so lange Jahre
unserem Wirken haben zuteil werden lassen.

Nachdem die Vollendung der Türine und der Kirche erreicht und die
Mittel für die noch zu beschaffenden Thüren, die Beplattung der Kirche,
Erneuerung des Chordaches und andere Auslagen beschafft worven sind,
liegen dein Centtal-Dombau-Verein noch zwei große Aufgaben ob: die
eine, für die Freilegung an der Süd- und Westseite unseres Domes
Sorge zu tragen, die andere, die Ansammlung eines Fonds, aus desseu
Einkünften für die Folge die nötig werdenden außergewöhnlichen Repa-
raturen und Erneuerungen an dem Dome und seinen Türmen bestritten
werden, soweit solche nicht mit anderweitigen Fonds gedeckt werden können.

Beseelt von dem lebhaftesten Wunsche, auch dieser letzten Aufgabe
gerecht werden zu können, wagten wir es, Seiner Majestät deni Kaiser
und König die ehrfurchtvolle Bitte an den Stufen des Thrones nieder-
zulegen, die Fottdauer der Prämien-Colleeten behufs Freilegung des
Domes und Ansammlung eines Reservefonds für die Jahre 1882 und
1683 huldreichst zu gewühren.

Die Huld und Gnade, welche Eure Kaiserliche und Königliche Majestät
den Bestrebungen unseres Vereins allzeit haben zuteil werden lassen,
geben uns den Mut, Eure Kaiserliche und Königliche Diajestät ganz ehr-
furchtvoll zu bitten, dieses unser Anliegen huloreichst befürworten und
unterstlltzen zu wollen.

Möge Gott der Allmächtige es Eurer Majestät und uns gnädigst
verleihen, daß unsere geliebte Landesmutter, uach überstandener schwerer !
Krankheit, an der Seite Jhres hohen Gemahls Sich noch recht lange
Jahre an dem Anblicke unseres herrlichen Domes erfreuen möchte.

Wir werden stets es zu unserem höchsten Glück rechnen, Eure Kaiser-
liche und Königliche Majestät in freudigem, ehrfurchtvollem und dank-
barem Willkommen in den Mauern unseres alten Köln, in den Gott
geweihten Hallen unseres herrlichen Domes ganz unterthänigst begrüßen
zu dürfen.

Jn tiesster Ehrfurcht

Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät
allerunterthänigster

Vorstand des Central-Dombau-Vereins.

Köln, 28. November 1881.

Für den Entwurf der an S. Majestüt den Kaiser zu richtenden
Jmmediat-Eingabe behuss Verlängerung des Lotterie-Privilegiums zum
Zwecke der inneren Ausschmückung und Freilegung des Domes, sowie zur
Aulage eines UnterhaltungsfondS für denselben wird von Herrn Dom-

ular Frenken noch besonders die Hervorhebung der für diese Zwecke

bereits von anderen Vereinen und Corporatione» gebrachten Opfer und
Dotationen anempfohlen. Es folgt hierauf die Verlesung des jetzigen
Entwurfs.

Herr Solf bcantragt, hieran anknüpfend, daß die Verwendung um
Verlängerung des Anleihe-Privilegs persönlich durch den Vorsitzenden
resp. eine Deputatton in Berlin bettteben werde; ebenso Herr Frenken,
daß eine ähnliche Eingabe, wie an den Kaiser, auch an S. Königliche
Hoheit den Kronprinzen, der dem Dome beständig die wärmsten Sympa-
thieen zugewendet habe, gettchtet werde. Nach dmi Vorschlage des Herrn
Hospelt soll der letzteren Eingabe auch noch ein Memorandum über die
ganze Sachlage beigeschloffen werden, wogegen Herr Merkens wegen der
täglich wachsenden Dringlichkeit die sofortige Expedition anempfiehlt.
Beide Anträqe werden an den Ausschuß zur schleunigsten Vorbereitung
vcrwiesen. Zur Beschaffung des zur detaillirten Begründung des An-
ttages um Verlängerung des Lotterie-Privilegiums notweiidigen techuischen
und finanziellen Materials wird der Ausschuß aufgefordert, alle notiven-
digen Vorarbeiten auf Kosten deS Vereins anfertigen zu lassen.

Vorgelesen und geuehmigt.

(Folgsn die Unterschristen.)

Fünfhundert und ersteS Protocott

des

Central-Dombau Vereins-Vorstandes.

Verhandelt zu Köln im Hansasaale des Rathauses,

Freitag den 30. December 1881, nachmittagS 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Präsident; Gaul, Bois-
seröe, Merkens, vr. Reichensperger, Farina, Peiffer, Stein-
büchel, Hospelt, Solf, Bachem, Loosen, Wolff, Haanen,
vr. Frenken, Meuser, I)r. Chargö, Neven, Frhr. E. v. Oppen-
heim, Heuser, I)r. Becker, Haehner, Heymer, Esser ll., Protocoll-
führer.

Entschuldigt die Herren: Rennen, Voigtel, DuMont, Bartman.

Vor Eintritt in die Tagesordnung entspinnt sich im Anschluffe an
die in der letzten Sitzung gemachten Mitteilungen eine DiScussion darüber,
ob die Prämien-Collecte nach Fertigstelluug des Domes, incl. des Platten-
belags und der Bronzethüren, noch einen Ueberschuß laffe. Es scheint,
daß dieser Ueberschuß keinesfalls ein bedeutender sein wird.

Der Einiiahmebettcht pro December cr. wird mitgeteilt. Auf Antrag
des Ausschusses wird der Regierungs-Hauptcasse zur Deckung der im
IV. Quartal für den Dombaufonds geleisteten Vorschüsse die Summe
von ^l60 000 überwiesen.

Bronzene Medaillen sollen außer den bisher bestimmten Personen noch
erhalten: Fräulttn Kaesen, Frau Wwe. Wilh. Joest und Herr Andr.
Achenbach.

Der Antrag des Herrn Steinbüchel, einem jeden, der seit Grün-
dung des Verttns einen jährlichen Beitrag von 10 Thalern geleistet hat,
die bronzeue Medaille zu bewilligen, wird dadurch abgelehnt, daß man
beschließt, überhaupt den Vereinsmitgliedern als solchen Medaillen nicht
^u geben. Herr I)r. Reichensperger nimnit Veranlassung, für die ihm
rn der letzten Sitzung zugewendete silberne Atedaille seinen Dank aus-
^usprechen. — Der Präsident teilt mit, daß der Verwaltungs-Ausschuß
rn Ausführung des letzten Vorstandsbeschluffes beschloffen habe, den Herren
Fischer, Gilbert, Alb. v. Oppenheim und Nieth, als dem Vor-
stande des Comites des historischen Festzuges, die bronzene Medaille
zuzuwenden, nicht aber denr Herrn vr. Fastenrath, welcher gleichfalls
letzthin in Vorschlag gebracht worden stt. Der Vorstand beschließt, sie
auch dem Herrn vr. Fastenrath zu geben, nicht aber sonstigen Mitgliedern
des Festcomites, mit Ausnahme der oben genanuten. Auch erklürt sich der
Vorstand mit der Verleihung der bronzenen Akedaille an das Germariische
Museum in llttirnberg und an die c-tadt Ulm einverstanden.

Vorgelesen und genehnügt.

(Folgen die Unterschriften.)

Fünfhundert und zweites Protocott

des

Central-Dombau Verems-Vorftatt-es«

Verhandelt zu Köln im Hansasaale des Zkathauses,

Freitag den 27. Januar 1882, nachmittags 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Prüsident; Gaul, Bois-
sere'e, Voigtel, Hospelt, Saedt, Farina, Breuer, Steinbüchel,
Elven, Peiffer, Braubnch, Bachem, Wolff, Loosen, Bartman,
DuMont, Rennen, vr. Charge, Heuser, Esser II., Protocollführer.

Entschuldigt die Herren: vr. Reichensperger, Haanen, Frhr.
Ed. v. Oppenheim, Michels, Leyendecker.
 
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