Hschgeehrte Bereinsaenoflen und Dombaufreunde!
Wiederuin ist ein Jahr verflossen und wiederum versammeln Sie sich,
um vou dem aus Jhrer Mitte gewählten Vorstande den Bericht über die
Thatigkit deS Domiau-Be«ms während des abgelaufenen Jahres ent-
gegenzunehmeu.
Obschau zwar der Dom, als Bauwerk, in seiner ganzen Pracht von
dem Gerüste befreit, fertig dasteht, so ist doch das Ziel, welches sich unser
Verein gestellt hat, noch lange nicht erreicht. Es bleiben noch große Auf-
gaben, sowohl am und im Dome selbst, nls auch in seiner Umgebung
zu vollführen. Jn dieser Bezichung lenke ich Jhre Aufmerksnmkeit nuf
die noch zu beschaffenden kunstvollen Kirchenthüren an der West-, Süd-
nnd Nordseite; sodann ernmere ich an den Fußbodenbelag, an die Er-
neuerung des Dachstuhles über denr hohen Chore und endlich an eine
entsprechende Freilegung des Domes an seiner südwestlichen und west-
lichen Seite.
Zur Beschaffmig der hierzu erforderlichen nicht unbedeutenden Geld-
mittel hat Jhr Vorstand in einer Jmmediat-Eingabc an Seine Bkajestät,
unscren allergnädigsten Kaiser- und König-Protector, die Bewilligung von
zivei weiteren Pränrien-Collecten nachgesucht. Hoffen wir, daß solche
uns demnächst gnädigst geivährt werden.
Leider hat der Vorstand seit seiner letzten Wahlversammlung den
Tod von drei wackeren Collegen, den Herren Michael DuMont,
August Solf und Joseph Verhagen, zu beklagen, von denen der
erstere und letztere seit langen Jahren dem Vorstande angehört haben.
Nachdem wir heute Morgen in der hohen Domkirche Gott die Ehre
gegeben und seinen Segen für unsere Wirksamkeit erfleht haben, glaube
ich, daß wir unsere heutigen Arbeiten nicht beffer, nicht schöner beginnen
können, als indem wir unseres alleranädigsten Kaisers und unserer aller-
gnädigsten Kaiserin uns erinnern. Jch fordere Sie demnach auf, einzn-
stiinmen in ein weitschallendes Hoch!
Seine Majestät, unser Kaiser-Protector, Jhre Majestät, unsere
kaiserin rc.
Hierauf wird der vom Vorstands-Secretär Herrn Notar Gaul, welcher
wegen Erkrankung am persönlichen Erscheinen in der heutigen Gcneral-
Versammlung verhindert ist, aufgestellte Rechenschaftsbericht für das ab-
gelanfene Vereinsjahr durch den Präsidenteii vorgelese». Derselbe lautet:
Geehrte Vereinsgenoffen!
Das abgelaufene Geschäftsjahr, worüber wir Jhnen heute statut-
gemäß zu berichten haben, schließt sich an die letzten Jahre unserer Vec-
einsthätigkeit als ein in seinen Resultaten befriedigendes an.
Die zur gänzlichen Vollendung unseres herrlichen Gottestempels noch
erforderlichen Arbeiten schreiten unter der umsichtigen Leitimg unseres
bewährten Dombaumeisters rüstig fort, und die Einnahme an Liebesgaben
hat, abgesehen vou den durch Hinscheiden von Vereinsmitgliedern cnt-
standenen Ausfällen, auch nicht erheblich abgenommen.
Die Gerüste an den beiden Türmen sind bis auf wenige ohne allen
Unfall glücklich beseitigt, wodurch der Prachtbau in seiner ganzen künst-
lerischen Schönheit imuier mehr hervortritt. Gleicherweise gehen auch die
Restaurationsarbeiten an dem südlichen Turme ihrer baldigen Vollendung
entgegen.
Die an der inneren Ausschmückung des Domes noch fehlenden drei
Figuren, 2 aus Stein in der Vorhalle: Zacharias und Simeon, und
1 aus gebranntem Glase im XVII. Fenster des Hochschiffes: „Heli",
haben auch ihren Stifter gefunden. Herr Geheimer Regierungsrat Da-
gobert Oppenheim hat in seiner schon so vielfach dethätigten hoch-
herzigen Opserwilligkeit die Geldmittel zu deren Beschaffung unserer
Cajse überwiesen. Wir sprechen dem edlen Stifter dafür unsern wärmsten
Dank aus. Und so ist deun der von unserni Mitgliede Herrn Christian
Boisseröe mit dem Domblatte vom 28. Februar 1879 veröffentlichte
Aufruf an hochherzige Gönner unseres Domes zur Stiftung der noch
fehkenden 25 Figuren aus gebranntem Glase in den Fenstern des Mittel-
schiffes und der noch fehlei.den 5 Figuren aus Stein an dcssen Säulen
und in der Vorhalle mit überraschend reichem, überaus dankenswertem
Erfolge gekrönt worden.
Die Austeilung der von unserem verstorbeneu Diitgliede Herrn 11r.
Ennen verfaßten, in der Druckerei von M. DuMont-Schauberg in
reichster Ausstattung kunstvoll auügeführtsn Festschrift zur Feier der
Vollendung unseres Domes, welche gemäß Vorstands-Beschlusses als
Gcdenkzeichen an die nach Z. 16 rmseres Statuts berechtigten Vereins-
mitglieder verterlt werden soll, hat im vorigen Jahre begomien; für die-
jenigen Mitglieder, welche die für sie bestimmten Exeniplare noch nicht
in Empfaiig geiwuimen haben, liegen dieselben in unserm Secretariate
zur Abnahme bereit. Wir fühlen uns gedrungen, den Herren der Firma
M. DuMont-Schauberg, welche unfere Dombausache, besonders durch
die unentgeltliche Herausgabe des Domblattes in freigebigster Weise so
vielfach unterstützt und gefördsrt hat, für die herrliche Ausfühnmg jenes
Werkes, wofür nur die Selbstkosten berechnet worden sind, wärmsten
Dank auszusprechen.
Auch hat die Ablieferung der von dem Herrn Medailleur Johannes
Lorenz in Hamburg in anerkennungswerter künstlerischer Vollendung
ausgeführten Medaillen zur Erinnerung an jene großartige Vollendungs-
feier stattgefiinden, und sind dieselben an die Allerhöchsten und Höchstcn
Herrschaften, welche an der Festfeier teilgenommen, sowie an sonstige
um uiisern Dom verdiente Corporationen und Gönner überreicht wordc».
Jm Januar dieses Jahres hat die Ziehung der XVII. Dombau-
Prämien-Collecte, der letzten der bisher genehmigten, stattgefunden. 1l»i
die weiter erforderlichen Dlittel, insbesondere für eine des Domes würdige
äußere Freilegmig desselben zu beschaffen, ist der Vorstand bei S. Ma-
jestät dem Kaiser Wilhelm, unserm erhabenen Protector, vorstellig gewor
den nüt der Bitte um Bewilligung noch zweier Collecten. Eine Ent-
scheidung ist noch nicht erfolgt. Hoffen wir, daß der Erfolg ein günstiger
sein möge.
Auch in diesem Jahre hat der Vorstand wiederum den Verlust dreier
seiner Mitglieder zu beklagen, welche sich an den Besördernngen unserer
Bestrebungen stets mit großem Eifer und opferbereit beteiligt haben. Ain
15. Juli 1881 starb Herr Buchhändler Mich. DuMont, ivelcker seit
de.n Jahre 1860, mit AnSnahme des JahreS 1877/78, — im Jannar
1882 Herr Banquier Aug. Solf, welcher seit denr Jahre 1877 dem
Vorstande als gewählte Mitglieder, — und am 11. Februar 1882 Herr
Joseph Verhagen, pvelcher demselben vom Jahre 1851 bis 1884 auf
Grund des ß. 21 des Statuts als Ehren-Mitglied, und vom Jahre 1857,
mit Ansnahme des Jahres 1877/78, als gewähltes Mitglied angehört
hat. Bewahren wir den Heimgegangenen ein liebevolles Andenken!
Gehen wir jetzt zu den finanziellen Ergebniffen über:
X. Die Einsammlung der Jahresbeiträge in den Pfarrbe-
zirken von Köln und Deutz hat bis äato einen Ertrag
geliefert von.3 8Ä7 60
I!. An besonderen Gaben siud eingegangen: Von der Pau-
linuS-Druckerei in Trier. 3 —
Von Herrn M. DuMont-Schauberg aus dem Dom-
blatt-Abonnement. 4 —
6. Ertrag der Fremden-Collecte im Dom ..... 2755 56
1). An Bciträgen und Saininlungen von auswürtigen Ver-
einSmitgliederii und Pfarrgemeinden. 333 62
L. Von den Hülfs-Vereinen
Frechen. 12 80
Worringen. 66 —
Aus dem Decanate Erkelenz. 39 20
Aus der Diöcese Trier. 20 13
b'. An Zinsen von deponirten Vereinsgeldern .... 3 387 05
Hiernach ergibt sich eine Gesamt-Einnahme von . . . 10 488 26
Jm Laufe des Vereinsjahres ist die XVII. Dombau-Prämien-Collcrle
bewerkstekligt worden. Auch bei dieser sind die sümtlichen 350 000 Lose
abgesetzt worden, sodaß der in die Dombaucasse fließende Reinertrag suh
auf circa ^580 000 stellt.
Der Prüsident ersucht alsdann den Herrn Dombaumeister Geh. Re-
gierungs- und Bau-Nat Voigtel um Erstattung des Bauberichtes. Ter
selbe kommt diesem Ersuchen nach durch Vorttag seines
71. Bauberichtes über den Fortbau dcs Domes zu Köln:
Nach Vollendung des Köluer Domes im October 1830 verblieb als
Haupt-Aufgabe der Bau-Ausführungen der Abbruch des 160 Meter hoheu
Baugerüstes der Domtürme, deffen Bcseitigung bei der großen Höhe nnd
bei dem bedeutenden Quantum des bis zur Erde abzulassendeii Bauholzes
von circa 40 000 laufenden Metern bei einem Cubikinhalte von znsammen
2800 Cubikmetern, die Thätigkeit der Domzimmerleute wie der Handlanger
während deS Etatsjahres 1881/82 ausschließlich in Anspruch nahm. Bis
Mitte Mai deS Jahres 1882 sind die Domtürnie von sämtlichcn ver-
deckenden Gerüstbanten bis auf wenige Holzconstructionen am Maschineu-
Aufzuge an der Nordseite befreit, und ist diese schwierige und gefahrvolle
Arbeit gleichfalls, wie der Aufbau der Türme, ohne irgend eine» Unfall
glücklich zu Ende geführt.
Jm Zusamnienhange mit den Fortschritten der Abrüstungsarbeiten
waren im Laufe des Jahres 1881 umfangreiche Steinmetz- und Maurcr-
Arbeiten zur Ausführung zu bringen, um die für den Aufzug und Trans-
port der Baumaterialien bclaffenen Oeffnungen in den Umfassiingsmauern
der verfchiedenen Turmetagen zu schließen und die zahlreichen Fialen,
Galerieen, Fensterfronten und Maßwerke zu versetzen, die wegen Cou-
struction und Verbinduiig der Gerüstwände beim Aufbau fortgelaffeu
werden mußten und nunmehr nach Beseitigung der Gerüste mittels neu
zu construirender Hülfsgerüste unter den schwierigsten Verhältnissen an-
zubringen waren.
Nach Abbruch der letzten großen Sprengwerks-Balken, auf denen das
ganze Turmgerüst während 8 Jahren geruht hatte, und nach Heraus-
ziehen der Balkenköpfe aus den in den Umfassungswänden ausgesparten
Oeffnungen wurden besonders geübte und schwindelfreie Arbeiter iu
Hängestühlen aus großer Höhe herabgelaffen, um die sehlenden Quadern
aus sreier Hand zu versetzen. Daß auch bei dieser unbedingt lebensge-
fährlichen Arbeit kein Unglück zn beklagen gewesen ist, dient als ein er>
neuter Beweis für die Umsicht, mit welcher die Dombaii-Arbeiten geleitet
Wiederuin ist ein Jahr verflossen und wiederum versammeln Sie sich,
um vou dem aus Jhrer Mitte gewählten Vorstande den Bericht über die
Thatigkit deS Domiau-Be«ms während des abgelaufenen Jahres ent-
gegenzunehmeu.
Obschau zwar der Dom, als Bauwerk, in seiner ganzen Pracht von
dem Gerüste befreit, fertig dasteht, so ist doch das Ziel, welches sich unser
Verein gestellt hat, noch lange nicht erreicht. Es bleiben noch große Auf-
gaben, sowohl am und im Dome selbst, nls auch in seiner Umgebung
zu vollführen. Jn dieser Bezichung lenke ich Jhre Aufmerksnmkeit nuf
die noch zu beschaffenden kunstvollen Kirchenthüren an der West-, Süd-
nnd Nordseite; sodann ernmere ich an den Fußbodenbelag, an die Er-
neuerung des Dachstuhles über denr hohen Chore und endlich an eine
entsprechende Freilegung des Domes an seiner südwestlichen und west-
lichen Seite.
Zur Beschaffmig der hierzu erforderlichen nicht unbedeutenden Geld-
mittel hat Jhr Vorstand in einer Jmmediat-Eingabc an Seine Bkajestät,
unscren allergnädigsten Kaiser- und König-Protector, die Bewilligung von
zivei weiteren Pränrien-Collecten nachgesucht. Hoffen wir, daß solche
uns demnächst gnädigst geivährt werden.
Leider hat der Vorstand seit seiner letzten Wahlversammlung den
Tod von drei wackeren Collegen, den Herren Michael DuMont,
August Solf und Joseph Verhagen, zu beklagen, von denen der
erstere und letztere seit langen Jahren dem Vorstande angehört haben.
Nachdem wir heute Morgen in der hohen Domkirche Gott die Ehre
gegeben und seinen Segen für unsere Wirksamkeit erfleht haben, glaube
ich, daß wir unsere heutigen Arbeiten nicht beffer, nicht schöner beginnen
können, als indem wir unseres alleranädigsten Kaisers und unserer aller-
gnädigsten Kaiserin uns erinnern. Jch fordere Sie demnach auf, einzn-
stiinmen in ein weitschallendes Hoch!
Seine Majestät, unser Kaiser-Protector, Jhre Majestät, unsere
kaiserin rc.
Hierauf wird der vom Vorstands-Secretär Herrn Notar Gaul, welcher
wegen Erkrankung am persönlichen Erscheinen in der heutigen Gcneral-
Versammlung verhindert ist, aufgestellte Rechenschaftsbericht für das ab-
gelanfene Vereinsjahr durch den Präsidenteii vorgelese». Derselbe lautet:
Geehrte Vereinsgenoffen!
Das abgelaufene Geschäftsjahr, worüber wir Jhnen heute statut-
gemäß zu berichten haben, schließt sich an die letzten Jahre unserer Vec-
einsthätigkeit als ein in seinen Resultaten befriedigendes an.
Die zur gänzlichen Vollendung unseres herrlichen Gottestempels noch
erforderlichen Arbeiten schreiten unter der umsichtigen Leitimg unseres
bewährten Dombaumeisters rüstig fort, und die Einnahme an Liebesgaben
hat, abgesehen vou den durch Hinscheiden von Vereinsmitgliedern cnt-
standenen Ausfällen, auch nicht erheblich abgenommen.
Die Gerüste an den beiden Türmen sind bis auf wenige ohne allen
Unfall glücklich beseitigt, wodurch der Prachtbau in seiner ganzen künst-
lerischen Schönheit imuier mehr hervortritt. Gleicherweise gehen auch die
Restaurationsarbeiten an dem südlichen Turme ihrer baldigen Vollendung
entgegen.
Die an der inneren Ausschmückung des Domes noch fehlenden drei
Figuren, 2 aus Stein in der Vorhalle: Zacharias und Simeon, und
1 aus gebranntem Glase im XVII. Fenster des Hochschiffes: „Heli",
haben auch ihren Stifter gefunden. Herr Geheimer Regierungsrat Da-
gobert Oppenheim hat in seiner schon so vielfach dethätigten hoch-
herzigen Opserwilligkeit die Geldmittel zu deren Beschaffung unserer
Cajse überwiesen. Wir sprechen dem edlen Stifter dafür unsern wärmsten
Dank aus. Und so ist deun der von unserni Mitgliede Herrn Christian
Boisseröe mit dem Domblatte vom 28. Februar 1879 veröffentlichte
Aufruf an hochherzige Gönner unseres Domes zur Stiftung der noch
fehkenden 25 Figuren aus gebranntem Glase in den Fenstern des Mittel-
schiffes und der noch fehlei.den 5 Figuren aus Stein an dcssen Säulen
und in der Vorhalle mit überraschend reichem, überaus dankenswertem
Erfolge gekrönt worden.
Die Austeilung der von unserem verstorbeneu Diitgliede Herrn 11r.
Ennen verfaßten, in der Druckerei von M. DuMont-Schauberg in
reichster Ausstattung kunstvoll auügeführtsn Festschrift zur Feier der
Vollendung unseres Domes, welche gemäß Vorstands-Beschlusses als
Gcdenkzeichen an die nach Z. 16 rmseres Statuts berechtigten Vereins-
mitglieder verterlt werden soll, hat im vorigen Jahre begomien; für die-
jenigen Mitglieder, welche die für sie bestimmten Exeniplare noch nicht
in Empfaiig geiwuimen haben, liegen dieselben in unserm Secretariate
zur Abnahme bereit. Wir fühlen uns gedrungen, den Herren der Firma
M. DuMont-Schauberg, welche unfere Dombausache, besonders durch
die unentgeltliche Herausgabe des Domblattes in freigebigster Weise so
vielfach unterstützt und gefördsrt hat, für die herrliche Ausfühnmg jenes
Werkes, wofür nur die Selbstkosten berechnet worden sind, wärmsten
Dank auszusprechen.
Auch hat die Ablieferung der von dem Herrn Medailleur Johannes
Lorenz in Hamburg in anerkennungswerter künstlerischer Vollendung
ausgeführten Medaillen zur Erinnerung an jene großartige Vollendungs-
feier stattgefiinden, und sind dieselben an die Allerhöchsten und Höchstcn
Herrschaften, welche an der Festfeier teilgenommen, sowie an sonstige
um uiisern Dom verdiente Corporationen und Gönner überreicht wordc».
Jm Januar dieses Jahres hat die Ziehung der XVII. Dombau-
Prämien-Collecte, der letzten der bisher genehmigten, stattgefunden. 1l»i
die weiter erforderlichen Dlittel, insbesondere für eine des Domes würdige
äußere Freilegmig desselben zu beschaffen, ist der Vorstand bei S. Ma-
jestät dem Kaiser Wilhelm, unserm erhabenen Protector, vorstellig gewor
den nüt der Bitte um Bewilligung noch zweier Collecten. Eine Ent-
scheidung ist noch nicht erfolgt. Hoffen wir, daß der Erfolg ein günstiger
sein möge.
Auch in diesem Jahre hat der Vorstand wiederum den Verlust dreier
seiner Mitglieder zu beklagen, welche sich an den Besördernngen unserer
Bestrebungen stets mit großem Eifer und opferbereit beteiligt haben. Ain
15. Juli 1881 starb Herr Buchhändler Mich. DuMont, ivelcker seit
de.n Jahre 1860, mit AnSnahme des JahreS 1877/78, — im Jannar
1882 Herr Banquier Aug. Solf, welcher seit denr Jahre 1877 dem
Vorstande als gewählte Mitglieder, — und am 11. Februar 1882 Herr
Joseph Verhagen, pvelcher demselben vom Jahre 1851 bis 1884 auf
Grund des ß. 21 des Statuts als Ehren-Mitglied, und vom Jahre 1857,
mit Ansnahme des Jahres 1877/78, als gewähltes Mitglied angehört
hat. Bewahren wir den Heimgegangenen ein liebevolles Andenken!
Gehen wir jetzt zu den finanziellen Ergebniffen über:
X. Die Einsammlung der Jahresbeiträge in den Pfarrbe-
zirken von Köln und Deutz hat bis äato einen Ertrag
geliefert von.3 8Ä7 60
I!. An besonderen Gaben siud eingegangen: Von der Pau-
linuS-Druckerei in Trier. 3 —
Von Herrn M. DuMont-Schauberg aus dem Dom-
blatt-Abonnement. 4 —
6. Ertrag der Fremden-Collecte im Dom ..... 2755 56
1). An Bciträgen und Saininlungen von auswürtigen Ver-
einSmitgliederii und Pfarrgemeinden. 333 62
L. Von den Hülfs-Vereinen
Frechen. 12 80
Worringen. 66 —
Aus dem Decanate Erkelenz. 39 20
Aus der Diöcese Trier. 20 13
b'. An Zinsen von deponirten Vereinsgeldern .... 3 387 05
Hiernach ergibt sich eine Gesamt-Einnahme von . . . 10 488 26
Jm Laufe des Vereinsjahres ist die XVII. Dombau-Prämien-Collcrle
bewerkstekligt worden. Auch bei dieser sind die sümtlichen 350 000 Lose
abgesetzt worden, sodaß der in die Dombaucasse fließende Reinertrag suh
auf circa ^580 000 stellt.
Der Prüsident ersucht alsdann den Herrn Dombaumeister Geh. Re-
gierungs- und Bau-Nat Voigtel um Erstattung des Bauberichtes. Ter
selbe kommt diesem Ersuchen nach durch Vorttag seines
71. Bauberichtes über den Fortbau dcs Domes zu Köln:
Nach Vollendung des Köluer Domes im October 1830 verblieb als
Haupt-Aufgabe der Bau-Ausführungen der Abbruch des 160 Meter hoheu
Baugerüstes der Domtürme, deffen Bcseitigung bei der großen Höhe nnd
bei dem bedeutenden Quantum des bis zur Erde abzulassendeii Bauholzes
von circa 40 000 laufenden Metern bei einem Cubikinhalte von znsammen
2800 Cubikmetern, die Thätigkeit der Domzimmerleute wie der Handlanger
während deS Etatsjahres 1881/82 ausschließlich in Anspruch nahm. Bis
Mitte Mai deS Jahres 1882 sind die Domtürnie von sämtlichcn ver-
deckenden Gerüstbanten bis auf wenige Holzconstructionen am Maschineu-
Aufzuge an der Nordseite befreit, und ist diese schwierige und gefahrvolle
Arbeit gleichfalls, wie der Aufbau der Türme, ohne irgend eine» Unfall
glücklich zu Ende geführt.
Jm Zusamnienhange mit den Fortschritten der Abrüstungsarbeiten
waren im Laufe des Jahres 1881 umfangreiche Steinmetz- und Maurcr-
Arbeiten zur Ausführung zu bringen, um die für den Aufzug und Trans-
port der Baumaterialien bclaffenen Oeffnungen in den Umfassiingsmauern
der verfchiedenen Turmetagen zu schließen und die zahlreichen Fialen,
Galerieen, Fensterfronten und Maßwerke zu versetzen, die wegen Cou-
struction und Verbinduiig der Gerüstwände beim Aufbau fortgelaffeu
werden mußten und nunmehr nach Beseitigung der Gerüste mittels neu
zu construirender Hülfsgerüste unter den schwierigsten Verhältnissen an-
zubringen waren.
Nach Abbruch der letzten großen Sprengwerks-Balken, auf denen das
ganze Turmgerüst während 8 Jahren geruht hatte, und nach Heraus-
ziehen der Balkenköpfe aus den in den Umfassungswänden ausgesparten
Oeffnungen wurden besonders geübte und schwindelfreie Arbeiter iu
Hängestühlen aus großer Höhe herabgelaffen, um die sehlenden Quadern
aus sreier Hand zu versetzen. Daß auch bei dieser unbedingt lebensge-
fährlichen Arbeit kein Unglück zn beklagen gewesen ist, dient als ein er>
neuter Beweis für die Umsicht, mit welcher die Dombaii-Arbeiten geleitet