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C. G. J. Jacobis Jugendjahre.

überall die Männer, denen mehr als fünfzig Jahre später
einer der größten Naturforscher aller Zeiten und ebenfalls
ein Schüler des Potsdamer Gymnasiums, in Pietät und Ver-
ehrung die schönen und charakteristischen Worte widmete:
„Die Alteren unter uns haben noch die Männer jener
Periode gekannt, die einst als die ersten Freiwilligen in
das Heer traten, stets bereit, sich in die Erörterung meta-
physischer Probleme zu versenken, wohlbelesen in den
Werken der großen Dichter Deutschlands, noch glühend
von Zorn, wenn vom ersten Napoleon, von Begeisterung
und Stolz, wenn von den Taten des Befreiungskrieges die
Eede war."

Wir erfüllen nur eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn
wir jetzt noch des eifrigen und wackeren Mannes gedenken,
dem es damals oblag, den Schülern des Potsdamer Gym-
nasiums den mathematischen Unterricht zu erteilen, und
welcher durch Abfassung mehrerer Lehrbücher sich auch
an wissenschaftlicher Arbeit beteiligte. Die, Liebe, Dank-
barkeit und Verehrung bezeugende Urkunde der von den
Schülern Heinrich Bauers im Jahre 1845 zu dessen
öOjährigem Lehrerjubiläum begründeten Stiftung trägt als
ihre größte Zierde den Namen Jacobis, der zur Feier per-
sönlich erschienen, um dem Jubilar das Diplom eines Ehren-
mitgliedes der Deutschen Gesellschaft zu Königsberg zu
überreichen, nachdem schon 20 Jahre zuvor an die Stelle
Bauers sein und Bessels Schüler, der Oberlehrer Meyer,
getreten war, dessen segensreicher Unterricht einen so großen
Einfluß auf die Heranbildung des jungen Helmholtz aus-
geübt. Die Schüler der ersten Klasse des Gymnasiums be-
schäftigten sich unter der einsichtigen Leitung Bauers mit
Stereometrie und sphärischer Trigonometrie, neben höherer
Geometrie auch mit Differential- und Integralrechnung, und
die im Jahre 1819 dem Lektionsplane zufolge eingehend
betriebene Behandlung der numerischen Auflösung von
Gleichungen 5. und 6. Grades führte Jacobi dazu, seine
 
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