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Nachtrag.

Eine ausgezeichnete, von Schell herrührende Nach-
schrift der letzten großen, in Berlin gehaltenen Wintervor-
lesung Jacohis über die Theorie der krummen Flächen und
Kurven doppelter Krümmung, welche durch Formvollendung
und Eeichhaltigkeit des Tu Ii altes die früheren Vorlesungen
über diesen Gegenstand weit übertrifft, ist mir erst nach-
träglich bekannt geworden.

Eine kurze einleitende Skizzieruug der Arbeiten Eulers
und Monges schließt Jacobi mit den Worten:

„Außer den Krümmungslinien entdeckte auch Monge
die Konstruktion der partiellen Differentialgleichungen und
die Erzeugung der Flächen durch Bewegung von Kurven,
die während dieser ihre Elemente ändern; diesen geometri-
schen Bewegungen entsprechen analytische bei der Integration
der partiellen Differentialgleichungen. Überhaupt sind solche
Analogien sehr lehrreich. Von einem gewissen Standpunkte
aus verschwinden die einzelnen Disziplinen. Operationen in
der Algebra, Geometrie, Mechanik gehen in einem all-
gemeineren Gedanken auf. Dieser Gedanke leitete zuerst
Lagrange, als er versuchte, alle mathematischen Wissen-
schaften aus einem Prinzipe abzuleiten. Jeder Fortschritt
der einen Wissenschaft ist dann bei einem solchen Ineinander-
greifen zugleich ein Fortschritt der übrigen Disziplinen.
Die Wissenschaft darf keine Quelle verschmähen, aus der
sie schöpfen kann. Will man als Analyst reden, so muß
man sagen, daß die Stärke der Mathematik in der Symbolik
bestehe, indem man damit ein ganzes System von Gedanken
durch ein Zeichen fixiert, um mit dem Erblicken dieses
Zeichens sogleich an diese Gedankenreihe erinnert zu werden,
ohne nötig zu haben, sie noch einmal durchzudenken";

er geht nun zur Auseinandersetzimg der Grundzüge
des geometrischen Differentiierens über: „Wenn die Analysis
alle Verhältnisse der Lage und Figur seit Descartes auf
 
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