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Die Furcht, sich zu versehn , die Schwän-
gern mehr erschreckt,
Als Deutschland jüngst die Furcht, dafs
man so salsch gebandelt,
Und ihm sein Leibgetränk in schleichend
Gift verwandelt *) 1 —
Dass ich noch ungestraft diess alles schrei-
ben darf,
Und man mein Lied und mich nicht längst
ins Feuer warf;
Gesetzt, dassmancher auch , den ich durch
Vorwurf quälte,
Das thut, was jener that, der (wie mein
Freund erzählte)
G’rad’über dem Altar zu einem Zeitpunct
stand,
Da, unbemerkt von ihm , ein Ehmann ,
der das Band
Des Ehstands aufgeknüpft, sür seine gei-
len Lüste,
Die Fackel in der Hand, als armer Sündex
büsste —
* Ein in den öffentlichen Zeitungsblättern
des 1767. Jahres zu verschiedenen Mahlen wie-
derhohltes Gerücht wegen des von den Negern
vergifteten Kaffees.
Die Furcht, sich zu versehn , die Schwän-
gern mehr erschreckt,
Als Deutschland jüngst die Furcht, dafs
man so salsch gebandelt,
Und ihm sein Leibgetränk in schleichend
Gift verwandelt *) 1 —
Dass ich noch ungestraft diess alles schrei-
ben darf,
Und man mein Lied und mich nicht längst
ins Feuer warf;
Gesetzt, dassmancher auch , den ich durch
Vorwurf quälte,
Das thut, was jener that, der (wie mein
Freund erzählte)
G’rad’über dem Altar zu einem Zeitpunct
stand,
Da, unbemerkt von ihm , ein Ehmann ,
der das Band
Des Ehstands aufgeknüpft, sür seine gei-
len Lüste,
Die Fackel in der Hand, als armer Sündex
büsste —
* Ein in den öffentlichen Zeitungsblättern
des 1767. Jahres zu verschiedenen Mahlen wie-
derhohltes Gerücht wegen des von den Negern
vergifteten Kaffees.