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https://doi.org/10.11588/diglit.52769#0145
“ 155-
lieh zurückhaltender als die nicht Emigrierten und waren
auch nicht bereit, sogleich eine scharfe Frontstellung
gegen die Politik der Besatzungsmacht zu beziehen. Biese
Sozialdemokraten unterhielten freundschaftliche Beziehungen
zu den Funktionären der Sozialistischen Partei Fr nkreichs,
was häufig von den während der nationalsozialistischen Herr-
schaft in Deutschland verbliebenen Gesinnungsgenossen missver-
standen wurde. Insbesondere der Kreis um Friedrich Profit, der
in der Kampfzeit geg-en den Separatismus in den Jahren nach 1918
den Höhepunkt seines politischen Wirkens erreicht hatte,
besass wenig Verständnis für die Einstellung der zurück-
gekehrten Emigranten. Unser Büro in Neustadt hat sich
zu einer Nebenstelle der französischen Arbeiterbewegung
ausgewachsen. Der Genosse Grumbach kommt von Paris aus
häufiger dorthin als ich von Ludwigshafen. Diese Geg en-
sätze wurden mit der zunehmenden Integration der pfäl-
zischen SP in die Sozialdemokratische Partei Westdeutsch-
lands bedeutungsloser, ja, nach der Übernahme des Par-
teivorsitzes durch D**. Kurt Schumacher verschwanden
sie völlig.
hie Sozialdemokratische Partei der Pfalz nahm za einer
Reihe von Einzelproblemen sehr eingehend Stellung. So ver-
langte eine Entschliessung des Kaiserslauterner Parteitages
eine iedergutmachung der vom Nationalsozialismus verur-
sachten Schäden an MEinzelpersonen, Gewerkschaften und Par-
teien”. Die These von der Gesamtschuld aller Deutschen
wurde mit Nachdruck abgelehnt. Hinsichtlich des Wiederauf-
baus der Wirtschaft forderte der Parteitag der SP Pfalz
die Verstaatlichung der monopolistischen Grossindustrie
und der Banken, die Einführung einer straffen Planwirt-
schaft in Produktion und Verteilung, gesetzgebe-risehe
1) Lagebericht aus der Pfalz von Friedrich Profit in
Akte Profit, April 1946. Nachlass Dekan Finck
z) Protokoll vom 1 ./1-7.4.1946 in Akten der Bezirksleitung der
SPD Neustadt
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lieh zurückhaltender als die nicht Emigrierten und waren
auch nicht bereit, sogleich eine scharfe Frontstellung
gegen die Politik der Besatzungsmacht zu beziehen. Biese
Sozialdemokraten unterhielten freundschaftliche Beziehungen
zu den Funktionären der Sozialistischen Partei Fr nkreichs,
was häufig von den während der nationalsozialistischen Herr-
schaft in Deutschland verbliebenen Gesinnungsgenossen missver-
standen wurde. Insbesondere der Kreis um Friedrich Profit, der
in der Kampfzeit geg-en den Separatismus in den Jahren nach 1918
den Höhepunkt seines politischen Wirkens erreicht hatte,
besass wenig Verständnis für die Einstellung der zurück-
gekehrten Emigranten. Unser Büro in Neustadt hat sich
zu einer Nebenstelle der französischen Arbeiterbewegung
ausgewachsen. Der Genosse Grumbach kommt von Paris aus
häufiger dorthin als ich von Ludwigshafen. Diese Geg en-
sätze wurden mit der zunehmenden Integration der pfäl-
zischen SP in die Sozialdemokratische Partei Westdeutsch-
lands bedeutungsloser, ja, nach der Übernahme des Par-
teivorsitzes durch D**. Kurt Schumacher verschwanden
sie völlig.
hie Sozialdemokratische Partei der Pfalz nahm za einer
Reihe von Einzelproblemen sehr eingehend Stellung. So ver-
langte eine Entschliessung des Kaiserslauterner Parteitages
eine iedergutmachung der vom Nationalsozialismus verur-
sachten Schäden an MEinzelpersonen, Gewerkschaften und Par-
teien”. Die These von der Gesamtschuld aller Deutschen
wurde mit Nachdruck abgelehnt. Hinsichtlich des Wiederauf-
baus der Wirtschaft forderte der Parteitag der SP Pfalz
die Verstaatlichung der monopolistischen Grossindustrie
und der Banken, die Einführung einer straffen Planwirt-
schaft in Produktion und Verteilung, gesetzgebe-risehe
1) Lagebericht aus der Pfalz von Friedrich Profit in
Akte Profit, April 1946. Nachlass Dekan Finck
z) Protokoll vom 1 ./1-7.4.1946 in Akten der Bezirksleitung der
SPD Neustadt
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