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GEBÄUDE BEI KATOTRITOS.

TEMPEL DES DIONYSOS KRESAIOS.

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ERKLÄRUNG DER TAFEL ZU DEN WACHTTHÜRMEN VON ERESOS.

Wachtthurm im oberen Thal der Tschiglunda bei Sigri. — Grundrifs.

Zweiter Wachtthurm daselbst. — Grundrifs und Vorderansicht; darüber Profil der Stofsfugen und Ansicht

der Thürschwelle.

Wachtthurm bei Makara.

Wachtthurm in Kampos Krusos. — Grundrifs; darunter Ansicht.

Wachtthurm auf der Höhe bei Makara mit Ansicht und Stofsfugenprofil.

Wachtthurm bei Agra (»Lapediä«), auf der einen Seite von einer Hütte überbaut.

Wachtthurm auf Xerokastron, zum Theil nur in den Felsbearbeitungs-Spuren erhalten.

ie eingerahmten Zahlen bedeuten die Höhenlage der betreffenden Schicht in Bezug auf den Nullpunkt (io).

5. GEBÄUDE BEI KATOTRITOS.

Aus hellenistischer Zeit möchte wohl auch ein kleines Gebäude am Strande des Golfs von lera
stammen.

Zwischen Perama und Dip, da wo die Berge zuerst — von Dip aus gerechnet — unmittelbar an den
Strand treten, liegen in einer Kirchenruine des A. Joannes die wenigen Ruinen: einige Quadern aus Muschel-
kalk, drei weifse Marmorstücke attisch-ionischer Wandbasen
und ein feines, hierneben abgebildetes Antenkapitell aus
weifsgrauem Marmor, das durch seine aus den Ecken sich ent-
wickelnden aber von der Front zurückspringenden Doppel-
voluten1) interessant wird. Die Spitzblattwelle der Seite
läuft glatt über den Kropf der Ante hinweg.

Nicht weit von der Ruine, am Felsenfufs des
Berges, zwischen dem Wege und dem Meere sieht man die
Spuren des kleinen Steinbruchs, der die Wandquadern lieferte.

Die Sorgfalt, welche das zierliche Kapitell in Arbeit und Comppsition aufweist, läfst auf den Werth
schliefsen, den man dem Gebäude, vielleicht einem kleinem Heiligthum, beimafs.

6. TEMPEL DES DIONYSOS BRESAIOS.

Auf dem Vorgebirge des heiligen Phokas, an einer Kapelle gleichen Namens liegen die Trümmer
eines kleinen dorischen Marmortempels, der nach einer dort befindlichen Anathem-Inschrift (Tafel 28, 14) Jio-
rü)(i> BQr,aayevsl geweiht war1'). Vgl. Newton, Travels S. 12.

Die allerdings geringen Reste gestatten immerhin eine ziemlich klare Vorstellung von dem einstigen
Aussehen des Tempels. Wichtig ist das auf Tafel 28, 3-—5 gegebene Epistylstück. Es ist ein frei schweben-
des Eckstück, das auf einer Seite auf einem Wandpfeiler auflag: an der Aufsenseite erkennt man das Tropfen-
band, an der Innenseite eine einfache Blattwelle (Profil: Tafel 28, 6). Das aufsen angebrachte Relief zeigt
einen Mann, der nach rechts ausschreitend mit beiden Händen etwas trägt. Dieses Epistyl trug also einen
Triglyphenfries; denn, selbst reliefverziert, kann es nicht etwa wie das der Parthenon-Cella einen Relieffries
über sich gehabt haben. Es gehört danach an die Aufsenseite des Tempels, und der Antenbau, zu dem es
gehörte, war nicht die Form der innerem Cella, sondern der Tempel selbst war ein einfacher Antentempel.

I )ie Ante ist in zwei Stücken (in der Kirche), die wahrscheinlich übereinander gehören, erhalten.
Sie ist durch Stofsfugendübel mit dem Untersatz und durch versenkte Schwalbenschwanz-Klammern an die
Tempelmauer gebunden (Tafel 28, 10 —12) und ergiebt bei einem unterem Durchmesser von 76 Centimeter
die Höhe mit Ausschlufs des Kapitells zu 1,955 + 1,61 =3,565 m.

') Ähnliche Bildung am Antenkapitell von Priene, Antiquities of Ionia IV 1881 'I'. iS.

-; Die Auffindung und Bekanntmachung der Inschrift sowie die Identifizierung der Ruine verdankt man Portier u, Hauvette (Bulletin d. eorr.

hell. 1S80 S. 445).
 
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