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ZU DEN KARTEN, TAFEL

VON

H. KIEPERT.

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Ein Rückblick auf die früheren Versuche einer Kartenzeichnung der Insel wird den bis fast in die
Mitte unseres Jahrhunderts überaus tief gebliebenen Stand geographischer Anschauung erkennen lassen.

Aus dem Alterthum haben wir als Repräsentant seiner wissen-
schaftlich vorgeschrittensten Epoche das ptolemaeische Werk, dessen
Text acht peripherische Positionen der Insel enthält, deren Anordnung
nach Längen und breiten das nebenstehende Schema verdeutlicht,
während die in Handschriften des Ptolemaeos erhaltenen antiken Karten1)
nichts hinzufügen, als eine die acht Puncte gleichmäfsig verbindende
Aufsenlinie, ohne eine Spur von Andeutung der wirklichen Küstenformen,
namentlich der beiden tief in den Körper der Insel einschneidenden
Golfe2); gewahrt sind nur die Stellung der äufseren Küstenvorsprünge
nach NW. und N< >. in der relativen Lage von Methymna, Sigrion und
Malia, aber im Widerspruch zur wirklichen Lage wird die nordsüdliche
Dimension der Insel stärker ausgedehnt als die westöstliche.

Eine sichrere Orientierung ermöglichte erst seit dem 13. Jahrhundert für die italienischen Seekarten
die Anwendung des Compafses, doch läfst ihr in der Regel, bei Ausdehnung des Kartenbildes auf mehr als
das ganze Mittelmeer sehr kleiner Mafsstab Einzelheiten der Küstenformen schwer erkennen. Deutlicher
werden dieselben auf ein paar .Specialzeichnungen der Insel ans der Mitte des 16. Jahrhunderts, von denen
wir eine unedierte nach einer I landschrift der berliner Kerl. Bibliothek") auf die Hälfte verkleinert hier wieder-

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') Aufser der durch Langlois nach Gen, Sewastianoffs photographischer Nachbildung herausgegebenen Handschrift vom Athos habe ich von
Kartell enthaltenden Handschriften die der Wiener Hofbibliothek, der Pariser National-Bibliothek (Codex Coislinianus) und des Britischen
Museums verglichen; sie stimmen in der angegebenen rohen Figur durchaus Uberein.

a) Statt der wirklichen Lage im Inneren des Golfs vi n Kalloni erscheint liier l'vrrlia in einer der Mündung desselben entsprechenden Po-
sition. (Wohl die Ursache der von c'onze, Reise auf Lesbos, S. 44 N. 3 gerügten Confusion.)

') Der Atlas, zu welchem sie gehört, wurde aus griechischen Händen in Sm.yrna vom Pfarrer der dortigen deutschen Gemeinde, Hrn. Ph.
Meyer erworben und durch meine Vcrmittelung 1886 der Beniner Bibliothek überlassen; er trägt weder den Namen des Zeichners, noch
ein anderes llatum als dasjenige, welches aus einem darin enthaltenen, den Hafen von Volo in Thessalien darstellenden Blatte entnom-
men werden kann: »Forteiza dtl Volo, sorpresa dall' arme Venete sotto il comando delt EcC"" Sign. Franc" Moresini, li _',r Marto MlH'l.i'.

KOLDE WEY, l.KSI» >S. IO
 
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