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Koldewey, Robert
Die Tempel von Babylon und Borsippa: nach den Ausgrabungen durch die Deutsche Orient-Gesellschaft — Leipzig, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.4122#0032
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Abb. 25: Die ausgegrabene Ruine des Ninib-Tempels von Südosten her. Etwas restauriert.

4. Epatutila, der Tempel des Ninib.

Das Gebäude liegt im Süden des Stadtgebiets in dem Ruinenfelde, welches in der euro-
päischen Literatur nach dem benachbarten Dorfe Dschumdschuma, von den hiesigen Arabern
meist Ischin aswad, schwarze Hügel, genannt wird.

Sein. Charakter als Tempel wird durch die Turmfront des Eingangs mit dem Altar
davor (Abb. 24) und die Postamentnischen der Cellen erwiesen und durch die an Ort und
Stelle gefundenen Nabupolassar-Zylinder bestätigt, die ihn ausdrücklich als Tempel des Ninib
bezeichnen (vergl. S. 30).

Wie bei den übrigen Tempeln finden wir auch hier einen von Zimmern umgebenen
Hof (Taf. VI) als Hauptdisposition vor. Aber während am Ninmach-Tempel und am Tempel „Z"
für die Anlage des Ganzen die Längsachse maßgebend war, ist es hier die Querachse: Haupt-
eingang und Cellen befinden sich auf den Langseiten des Gebäudes.

Die Konstruktion ist die übliche: Mauern aus Lehmziegeln, in deren Lagerfugen nach
je 8 oder 9 Schichten dicke Lagen von Schilf in gekreuzten und diagonalen Richtungen ein-
gefügt sind; vielleicht waren das geflochtene Matten, aber das läßt sich an der jetzt weiß
veraschten Masse nicht mit Sicherheit erkennen. 10 Ziegelschichten sind 1,30 m hoch. Aus

Koldewey, Tempel von Babylon.
 
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