Krauth, Theodor [Hrsg.]; Meyer, Franz Sales Bernhard [Hrsg.]: Die Bau- und Kunstzimmerei: mit besonderer Berücksichtigung der äusseren Form (Band 1): Text (Leipzig, 1893)

8. Einfriedigungsthore, Barrieren und Schlagbäume.

251

Schlag bau nie. Ein Kantholz oder auch ein Rundholz wird als zweiarmiger Hebel mit ungleich
langen Armen nach Art eines Wagebalkens in einem Pfostensystem drehbar befestigt. Der kurze
Arm wird zur Erzielung des ungefähren Gleichgewichts durch eine angehängte Eisenkugel, durch
ein aufgenageltes Eisenbahnschienenstück oder anderweitig beschwert. Der längere Hebelarm,
welcher die Sperrung besorgt, legt sich in den entsprechenden Ausschnitt eines zweiten Pfostens
oder in einen passend geformten, aufgeschraubten Eisenflansch. Wird der Schlagbaum nicht durch
eine Drahtzugvorrichtung, sondern von Hand geschlossen, so wird ein Riegel oder ein grofser Vor-
reiber zum Geschlossenhalten nötig, für längeren, sicheren Verschlufs in Verbindung mit Vorlege-
schlofs etc. Soll das Durchkriechen unter dem Schlagbaum verhindert werden, so ordnet man ein
schwebendes Geländer aus beweglichen Eisenstäben mit Sockelstange an, wie es unsere Figur 240
zeigt. Dieses Beispiel giebt eine der verschiedenartigen Ausführungen, die überhaupt in Betracht
kommen können.

32*