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Kretschmann, Karl Friedrich
Der alte böse General: Ein Lustspiel in drei Aufzügen — Mainz, 1789 [VD18 14270676]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28974#0129
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Em iustspiek» I2Z
Ziekchen. (zu Ludolfen.) Ich merke NUN wohl.
Sie haben ihm alles gesagt. Ich hatte Unrecht.
Werden Sie mir um des Geständnisses willen
verzeihen?
Ludolf. Kein Wort mehr davon! Ihr Herz
meinte es im Gründe dennoch gut. Ich bin mehr
als zu glüklich, wenn Sie meiner Absicht nun Ges
rechugkeit wiederfahren lassen.
Fiekchen. Ich bin schon überstimmt. Wie
konnte ich Ihnen das versagen, was Ihnen schon
unser lieber bester General wiederfahren ließ; ein
Mann, dessen Einsichten wohl selten etwas falsch
bmrtheilt haben mögen.
Ludolf. Jawohl, meine Beste, ja wohl -
Aber sezzen Sie auch hinzu, der mit dem Hellesten
Verstände zugleich das großmüthigste Herz verbindet.
Ziekchen. Und dabei (was wir Mädchen eben
so leicht bemerken als hochschäzzen,) diese angeneh-
me jovtalische Laune.
Ludolf. Sehr, richtig bemerkt! Nicht immer
ist gutes Herz mit so menschenfreundlicher holder
Anmuth gewürzt.
Fiekchen. Ach Ludolf, bester Ludolf l Er ist
ganz der Mann für die Welk und für das Haus, für
den Freund und für das Mädchen! Ich weiß gar
nicht, wie er das alles zusammen kann!
Ludolf. Eben so, wie er zugleich das Schrei-
ten und die Ehrfurcht des Feindes ist.
Der General. Still, Kinder! Das ist wohl
, ganz
 
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