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Geschichte und Beschreibung des Krieger-Denkmals in Heidelberg — Heidelberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.25469#0013
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kranz, Liedertafel, mit umflorten Fahnen, Gemeinderath und Bürger-
Ausschuß. Der Zug bemegte sich in feierlichem Ernst vom Parade-
Platz durch die mestliche Hauptstraße nach dem eine Viertelstunde
von der Stadt nach Süden am wsstlichen Ausgang des Thales,
die Steig genannt, am Abhang des Gebirges reizend gelegenen
Friedhof. Der Eintritt geschah von der Nohrbacher Straßs aus.
Die Mitglieder des Zuges stellten sich im Halbkreise vor dem am
südlichen Theil des Friedhoss gelegenen Aufstellungsplatz des Denk-
mals auf- Das hoch emporragends Denkmal war noch mit einem
Schleier verhüllt, um dasselbs liegen schön geordnet dieGräber der
Krieger deren jedes mit einem frischen Kranze belegt war. Mehrere
waren noch von befreundeten Händen besonders mit Kränzen und
Blumen reich geschmückt. Der ganze Bezirk welcher die Gräber der
Gefallenen einschließt war mit einem mit Kranzgewinden verzier-
ten Geländer versehen. (Eben ist man im Begrisf dies provisorischs
Geländer durch eine dauerhafte und geschmackvolle Einfassung zu
ersetzen, gebildet aus gußeisernen und mit Ketten verbundenen auf
steinernen Sockeln ruhenden Pfosten). Vor dem Denkmal war
eine Rednerbühne errichtet gegenüber eine Anzahl Bänke welche sür
die eingsladenen Familien bestimmt waren.

Die Feier begann mit einem vom Stadtorchester gespielten
Choral. Die vereinten Gesangvereine sangen das Lied „Wer auf
Gott den Herrn vertraut." Hierauf betrat Herr Oberbürgermeister
Krausmann die Rednerbühne. Die mit weithin vernehmbarer
Stimme gesprochene Ansprache lautete wie folgt:

„Hochgeehrte Versammlung!

Lassen Sie mich Jhnen Allen, die Sie aus der Ferne und
Nähe an dieser Stätte heiliger Erinnerung erschienen sind, im
Namen des Gemeinderaths herzlich dafür danken, Jhnen Allen
einen freundlichen Gruß zurufen.

Wir haben uns hier vereinigt um eine Feier zu begehen, welche
veranlaßt ist durch ein Werk, das die Stadt Heidelberg der Dank-
barkeit, der Ehre und der eivigen Erinnerung gewidmet hat, wel-
ches heute seine Weihe erhalten und dann der Oeffentlichkeit über-
geben werden soll.
 
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