4
diese Arbeit, ihrer Aufgabe gemäß, im Wesentlichen auf die Illustrationen der Hs.A beschränkt.
In der dazwischenliegenden Zeit befaßten sich Konrad Burdach (1891)^ wie auch Hella Frühmorgen-
Voss (1969)mit den Illustrationen des Welschen Gasts, und wir selbst lieferten eine Bestands-
aufnahme der Illustrationen und Bildstellen (1965).
Adolf von Oechelhaeuser hattte die bislang einmalige Gelegenheit, fast alle bis dahin be-
kanntgewordenen Bilderhandschriften des Werkes in Heidelberg untersuchen zu können, da die
Bibliotheken die verschiedenen Handschriften des Werkes nach Heidelberg geschickt hatten. Seine
vergleichenden Beschreibungen wurden unter Zugrundelegung der ältesten Heidelberger Handschrift
A vorgenommen, und so zählte er nur die in dieser Handschrift vorkommenden, kolorierten Feder-
zeichnungen. Er besprach zwar auch die in A fehlenden Bilder, wie z.B. die Einleitungs- und
Schlußbilder, aber er nahm sie nicht in seine Zählung des Bilderkreises auf. Das Ergebnis dieses
Verfahrens war eine bis heute anhaltende Unsicherheit über die eigentliche Zahl der Illustra-
tionen, die dem Bilderkreis angehören. Eine verbindliche Verweisbasis entstand weiterhin auch
deswegen nicht, weil v.Oechelhaeuser nur einige Illustrationen zum Abdruck bringen konnte. Und
weil die Frage der Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit der in A fehlenden Bilder unbeantwortet
g
blieb, ist die Frage über ihre Authentizität unbeantwortet. Dies hat sich auch durch dieArbeit
Vetters nicht wesentlich geändert, denn Vetter zitiert die Illustrationen nach ihrem Ort in der
Hs.A. Die in A fehlenden Illustrationen werden zwar im Bildteil nach G darstellt, sind jedoch
ebenfalls nicht gezählt. So würde nur der richtige Einschub dieser in A fehlenden Bilder in den
Faksimile-Druck den vollständigen Bilderkreis des Werkes sichtbar machen, und das in A selbstän-
v
dig zugefügte und unauthentische Bild des Heiligen Martin (in A Bl.59 ) müßte durch das dort
fehlende Bild 67 ersetzt werden. Das aber ist nicht der Zweck einer Faksimile-Ausgabe. Daher
fehlt bis heute ein systematischer Abdruck des vollständigen Bilderkreises.
4 Konrad Burdach, "Zur Kenntnis altdeutscher Handschriften und zur Geschichte altdeutscher
Literatur und Kunst", Zentralblatt für Bibliothekswesen, 8 (1891) 11-21. Unveränderter Nach-
druck in: Vorspiele 11,2, Halle,1925, S.108-121.
Hella Frühmorgen-Voss, "Mittelhochdeutsche weltliche Literatur und ihre Illustration", DVS,
43 (1969) 23-75. ebenfalls als Buch: Text und Literatur im Mittelalter, München: Beck, 1975.
(Münchener Texte und Untersuchungen, Bd.50).
F.W. von Kries, Textkritische Studien zur Überlieferung von Thomasi ns von Zerclaere DER
WELSCHE GAST. Dissertation: University of Washington, 1965, S.256-266. ebenfalls: Textkritische
Studien zum Welschen Gast Thomasins von Zerclaere, Berlin: De Gruyter, 1967, (Quellen u. For-
schungen, N.F.23) S.166-171.
7
von Oechelhaeuser, S.3 und S.15.
8
Vetter bespricht S.134-137 kurz den Inhalt der "in A fehlenden Illustrationen" und bemerkt
richtig, daß die Gothaer Handschrift die "umfangreichste Bilderfolge" hat. Aber richtiger wäre
wohl 'vollständigste' Bilderfolge, denn in der Hs. A sind eben eine ganze Reihe von Bildern
übersehen, die nach Zeugnis der Hss. ohne Zweifel ein authentischer Teil des Bilderkreises sind,
und eine weitere Illustration (Nr.67) ist in A durch eine selbstständig entworfene ersetzt (Die
v
Mantelgabe des Heiligen Martin Bl.59 ), obgleich der Schreiber der Hs.A an der normalen Bild-
stelle (B1.6oV) den Text für 22 Verse deutlich 4-6 Buchstaben nach rechts einrückt, um dem
Illustrator mehr Platz für das recht hohe Bild zu geben. Daß das Bild des Heiligen Martin kein
Bestandteil des authentischen Bilderkreises ist, wird von Vetter mit keinem Wort erwähnt, vgl.
S.i 10-111 und S.137.
diese Arbeit, ihrer Aufgabe gemäß, im Wesentlichen auf die Illustrationen der Hs.A beschränkt.
In der dazwischenliegenden Zeit befaßten sich Konrad Burdach (1891)^ wie auch Hella Frühmorgen-
Voss (1969)mit den Illustrationen des Welschen Gasts, und wir selbst lieferten eine Bestands-
aufnahme der Illustrationen und Bildstellen (1965).
Adolf von Oechelhaeuser hattte die bislang einmalige Gelegenheit, fast alle bis dahin be-
kanntgewordenen Bilderhandschriften des Werkes in Heidelberg untersuchen zu können, da die
Bibliotheken die verschiedenen Handschriften des Werkes nach Heidelberg geschickt hatten. Seine
vergleichenden Beschreibungen wurden unter Zugrundelegung der ältesten Heidelberger Handschrift
A vorgenommen, und so zählte er nur die in dieser Handschrift vorkommenden, kolorierten Feder-
zeichnungen. Er besprach zwar auch die in A fehlenden Bilder, wie z.B. die Einleitungs- und
Schlußbilder, aber er nahm sie nicht in seine Zählung des Bilderkreises auf. Das Ergebnis dieses
Verfahrens war eine bis heute anhaltende Unsicherheit über die eigentliche Zahl der Illustra-
tionen, die dem Bilderkreis angehören. Eine verbindliche Verweisbasis entstand weiterhin auch
deswegen nicht, weil v.Oechelhaeuser nur einige Illustrationen zum Abdruck bringen konnte. Und
weil die Frage der Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit der in A fehlenden Bilder unbeantwortet
g
blieb, ist die Frage über ihre Authentizität unbeantwortet. Dies hat sich auch durch dieArbeit
Vetters nicht wesentlich geändert, denn Vetter zitiert die Illustrationen nach ihrem Ort in der
Hs.A. Die in A fehlenden Illustrationen werden zwar im Bildteil nach G darstellt, sind jedoch
ebenfalls nicht gezählt. So würde nur der richtige Einschub dieser in A fehlenden Bilder in den
Faksimile-Druck den vollständigen Bilderkreis des Werkes sichtbar machen, und das in A selbstän-
v
dig zugefügte und unauthentische Bild des Heiligen Martin (in A Bl.59 ) müßte durch das dort
fehlende Bild 67 ersetzt werden. Das aber ist nicht der Zweck einer Faksimile-Ausgabe. Daher
fehlt bis heute ein systematischer Abdruck des vollständigen Bilderkreises.
4 Konrad Burdach, "Zur Kenntnis altdeutscher Handschriften und zur Geschichte altdeutscher
Literatur und Kunst", Zentralblatt für Bibliothekswesen, 8 (1891) 11-21. Unveränderter Nach-
druck in: Vorspiele 11,2, Halle,1925, S.108-121.
Hella Frühmorgen-Voss, "Mittelhochdeutsche weltliche Literatur und ihre Illustration", DVS,
43 (1969) 23-75. ebenfalls als Buch: Text und Literatur im Mittelalter, München: Beck, 1975.
(Münchener Texte und Untersuchungen, Bd.50).
F.W. von Kries, Textkritische Studien zur Überlieferung von Thomasi ns von Zerclaere DER
WELSCHE GAST. Dissertation: University of Washington, 1965, S.256-266. ebenfalls: Textkritische
Studien zum Welschen Gast Thomasins von Zerclaere, Berlin: De Gruyter, 1967, (Quellen u. For-
schungen, N.F.23) S.166-171.
7
von Oechelhaeuser, S.3 und S.15.
8
Vetter bespricht S.134-137 kurz den Inhalt der "in A fehlenden Illustrationen" und bemerkt
richtig, daß die Gothaer Handschrift die "umfangreichste Bilderfolge" hat. Aber richtiger wäre
wohl 'vollständigste' Bilderfolge, denn in der Hs. A sind eben eine ganze Reihe von Bildern
übersehen, die nach Zeugnis der Hss. ohne Zweifel ein authentischer Teil des Bilderkreises sind,
und eine weitere Illustration (Nr.67) ist in A durch eine selbstständig entworfene ersetzt (Die
v
Mantelgabe des Heiligen Martin Bl.59 ), obgleich der Schreiber der Hs.A an der normalen Bild-
stelle (B1.6oV) den Text für 22 Verse deutlich 4-6 Buchstaben nach rechts einrückt, um dem
Illustrator mehr Platz für das recht hohe Bild zu geben. Daß das Bild des Heiligen Martin kein
Bestandteil des authentischen Bilderkreises ist, wird von Vetter mit keinem Wort erwähnt, vgl.
S.i 10-111 und S.137.