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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0070

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56

Der zweite Makedonische Krieg.

beorderten Getreideflotte. Sie wurde erreicht, indem der Konsul
von der Stadt Gomphi quer durch den südlichen Pindos über den
Pafs von Musaki und Knisowo Detachements nach Ambrakia ent-
sandte, welche die Proviantkolonnen nach Thessalien zu geleiten
hatten. Nach etwa halbmonatlicher Abwesenheit vom Lager konnten
die Kolonnen zurück sein1), und nun brach der Konsul ungesäumt
in der Richtung nach Larissa und dem Tempetale hin auf (Liv.32,15,8).

Die erste Stadt, welche ihm hier energischen Widerstand ent-
gegensetzte, war die Stadt Atrax. Fünfzehn Kilometer oberhalb
Larissa an der Pafsenge Kalamaki gelegen2), beherrschte sie einen
der Zugänge, welche von Thessalien aus nach Perrhäbien und von
da über den Pafs von Portas nach Makedonien hineinführen. Da
sie mit starker Besatzung versehen war, mochte ihr Besitz dem
römischen Feldherrn eine unumgängliche Vorbedingung für weitere
Fortschritte bedünkeu, sei es, dafs er zur Belagerung von Larissa
schreiten, sei es, dafs er die Expedition ins eigentliche Makedonien
hinein vorbereiten wollte.

Aber hier ist seinen Fortschritten für diesen Sommer Halt
geboten worden. Die Stadt wehrte sich so zäh, die Makedonicr
verstanden es, selbst nachdem Bresche gelegt war, sich mit ihrer
Phalanx so glücklich in derselben zu verteidigen, dafs Flamininus
bei der vorgerückten Jahreszeit — man mochte schon im Oktober stehen
(Beilage II S. 109) — die Belagerung aufgab und sich nach Griechen-
land zurückzog, wo er die Landschaft Phokis, die noch zu Philipp
hielt, unterwarf und hier in unmittelbarer Nähe seiner nach Antikyra
verlegten Proviantflottenstation die Winterquartiere bezog").

Wie es ihm gelungen ist, in diplomatischer Arbeit während
dieser Zeit fast ganz Griechenland auf seine Seite zu ziehen, das
zu erzählen, ist hier nicht der Ort. Genug, dafs von nennens-

!) Die Beschreibung des Livius (82, 15, 5): est iter a Gomphis Ambraciam
sient impeditum ac difficile, ita spatio perbrevi trifft vollkommen zu. Seine
Angabe, dafs „intra paueos dies . . repleta omni rerum copia sunt castra" ist so
wie es im Text geschehen ist zu präzisieren nach Beilage II S. 109 A. 1.

2) Liv. 32, 15, 8: decem ferme milia ab Larissa abest. . sita est urbs super
Peneum amnem. Diese Bestimmung läfst keine andere Lage als die an der
Kalamakienge bei Gunitza zu, wie Leake sie richtig bestimmt hat (III 368). Warum
Lolling den Ort (bei Müller Hdb. III1 S. 149) bei Alifaka 13 Kilometer weiter süd-
westlich angesetzt hat, weifs ich nicht.

3) Liv. 32, 15, Sf. 17, 4ff. 18, 1-9.
 
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