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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0071

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3. Der Feldzug; vum Jahre 197.

In

werten Plätzen einzig die Städte Korinth und Chalkis mit ihren
starken makedonischen Besatzungen sich noch hielten, als er im
Frühling des Jahres 197 mit sicherer Rückendeckung und verstärkt
durch die Hilfstruppen Griechenlands zum entscheidenden Feldzuge
aufbrach1).

3. Der Feldzug von» Jahre 197.
Die Schlacht von Kynoskcphalä.

1. Überblick und Kriegsabsichten.

Wenn wir an diesem Wendepunkte einen Augenblick innehalten,
um den bisherigen Gang der Dinge zu überblicken, so nehmen wir
wahr, dafs Philipp sowohl wie die Römer bisher ihrem Kriegsprinzip
durchaus treu geblieben waren.

Hatten letztere durch ihr direktes Vorgehen gegen das Zentrum
von Philipps Landbesitz im ersten Jahre und durch ihren ebenso
direkten Angriff auf Philipps Hauptmacht am Aoos im zweiten einer
möglichst raschen Niederwerfung des Gegners zugestrebt, so hatte
umgekehrt jener sein Verfahren, der Entscheidung auszuweichen und
den Gegner zu ermüden, konsequent festgehalten. Nirgends hatte
er sich in offenem Felde gestellt, wohlgewählte Verteidigungsstellungen
waren in der Ebene von Monastir und bei Banitza so gut wie an
der Wiossa und im Tempetal für sein Verhalten bestimmend gewesen,
und nur gelegentliche kleine Aus- und Überfälle hatten seiner
Defensive jene Aktivität gegeben, die zur guten Verteidigung gehört
ohne ihr den Charakter der Defensive zu nehmen. Wichtige
Provinzen wie Lynkestis und Eordäa, Epiros und Thessalien hatte
der König zeitweilig oder dauernd in die Hand des Gegners fallen
lassen, um nur seiner Operationsweise treu bleiben zu können.

Mit um so gröfserem Erstaunen nehmen wir im Frühling 197
wahr, dafs Philipp die schützenden Pässe am Olymp verläfst und mit
seiner ganzen Kriegsmacht in Thessalien einrückt. Thessalien, das
er als Operationsgebiet im vorigen Jahre bereits aufgegeben, und um
die Beute den Feinden zu schmälern, selbst zum Teil ausgeplündert
hatte, Thessalien, das Land der weiten Ebenen und des reichsten
Ackerbodens, auf dem seine bisherige Kriegsweise keinerlei Unter-
stützung durch Geländehindernisse und Verpflegungsschwierigkeiten

J Vergl. über diese Ereignisse Nieses Darstellung II 615f.
 
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